B"H
Haiti und Tel Aviv befinden sich heute in den Schlagzeilen der israelischen Presse. Tel Aviv deswegen, weil ein alternder perverser Guru endlich dingfest gemacht und verhaftet worden ist. Goal Ratzon (Beruf: Guru) kommt vor Gericht, denn er soll Sex mit einer 14 - jährigen gehabt haben. Seit Jahren wohnt Ratzon mit unzähligen Frauen in seinem Haus und hält sich so sein Privatharem. Die Frauen kommen freiwillig, denn sie haben keine richtige Unterkunft. Nach ihrem Einzug müssen sie sich an die Spielregeln des Guru halten.
Die ermittelnden Polizisten sind entsetzt, doch frage ich mich, wieso niemand etwas unternahm. All die Jahre war der Fall des Psychopathen bekannt und noch im September berichtete die Zeitung MAARIV in einem riesigen Artikel über an den an Eitelkeit erstickenden alten Knacker.
Das Wetter ist nach wie vor sonnig und relativ warm. Zu warm für die Jahreszeit. Wir brauchen regen, doch die angekündigten Fluten bleiben aus.
Am Nachmittag fahre ich zum Schabbat nach Jerusalem. Obwohl ich lieber in Tel Aviv bleiben täte, vermisse ich dennoch eines: Die Schabbatatmosphäre auf dem Jerusalemer Machane Yehudah Markt. Das Gedränge zwei, drei Stunden vor Schabbateinbruch, selbst wenn es nervt, halb zertreten zu werden und vor der Kasse des Cafe Aroma anstehen zu müssen. Eine halbe Stunde vor Marktende wird es dann erst so richtig chaotisch, denn die Händler hauen ihr Obst und Gemüse für 1 - 3 Schekel das Kilo hinaus. Viele Kunden warten nur auf den Moment und dann wird losgestürmt.
Der Bäckereiboss stellt mir immer dann, wenn ich in Jerusalem übernachte, kostenlose Unterkunft zur Verfügung. Umsonst und mit eigenem Schlüssel kann ich machen, was ich will. Unsere Bäckerei befindet sich genau gegenüber vom Machane Yehudah und falls ich jemals eine Wohnung in Jerusalem suchen täte, so wäre das sicher in der Umgebung. Im Stadtteil Nachlaoth. Zentral gelegen und den Markt gleich vor der Tür. Das City Center liegt fast um die Ecke, genauso wie der Zentrale Busbahnhof in der entgegengesetzten Richtung. Ich hasse es, irgendwo abseits in der Pampa zu hocken und mir eigenes Dorf / meine eigene kleine Welt zu errichten. Nicht, dass ich ununterbrochen Action suche, doch ich mag die unterschiedlichen Menschen und die zentrale Lage. Sogar am Schabbat kann man viel unternehmen. Nur wenige Minuten von Mea Shearim entfernt oder in den nahen Sacher Park gehend.
In Nachlaot selber ist viel Sehenswertes geboten. Vor Jahren noch heruntergekommen, mauserte es sich zur Attraktion. Vor allem bei Künstlern und den relig. spirituellen Rabbi Shlomo Carlebach Hippie Freaks. Nach wie vor leben im Stadtteil viele sephardische Juden. Insbesondere Kurden und die syrischen Juden haben ihre eigene bekannte Synagoge: Die "Aleppo Gemeinde". Nicht weit davon beginnt das ultra - orthodoxe Nachloth.
An Vielfalt fehlt es gewiss nicht !
"Schabbat Schalom und einen guten neuen Monat Shevat" an alle Leser !
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