Dienstag, 31. Januar 2012

Wer sind sie ? - Haredim, Ultra - Orthodoxe Juden, Nationalreligiöse, Modern Orthodoxe


Eine Familie der chassidischen Gruppe Toldot Aharon / Jerusalem

Copyright / Photo: Miriam Woelke
B”H 

Jemand aus der deutschen Leserschaft fragte mich, was denn das genau bedeutete: Nationalreligiös, ultra – orthodox (haredi), Siedler, modern – orthodox und welche sonstigen Bezeichnungen in Israel auch immer im Umlauf sind. Wer sind diese Juden und wodurch unterscheiden sie sich ? 

In der Presse wird gern alles durcheinandergewürfelt, denn allzu viel Unwissen über die verschiedenen Richtungen im orthodoxen Judentum gehen um. Hinzu kommt, dass man sich in Deutschland gerne noch einiges dazudichtet, was mit der israelischen Realität nichts gemein hat. 

Beantworten werde ich die Leserfragen in einigen Teilen, denn alles auf einmal zu definieren, wird mir genau so wie vielen Lesern, zu viel. In ein paar Stunden, maximal morgen früh, werde ich auf Hamantaschen den ersten Teil präsentieren.

Der 10. Todestag des Daniel Pearl

B"H

Der am meisten aufgerufene Blogpost meines englischen Blogs ist ein Video der Enthauptung des amerikanischen Journalisten Daniel Pearl im Februar 2002. Dies gilt das ganze Jahr über und nicht nur zu seinem Todestag. Auf Youtube wird lediglich ein Bruchteil dessen gezeigt, was tatsächlich vor genau zehn Jahren in Pakistan geschah. 

Morgen, am 1. Februar 2012, ist es genau zehn Jahre her, dass Daniel Pearl von islamischen Terroristen in Pakistan brutal ermordet worden ist.

Hat sich seit damals wirklich so viel verändert ?



Links:

Daniel Pearl Foundation

Daniel Pearl's Execution

Wer schwache Nerven hat, der sollte das Video lieber nicht anschauen !!!!

http://www.wretch.cc/video/f0806449k&func=single&vid=5836976 


Funktioniert das Video nicht sofort, dann bewegt Euren Cursor darüber !

Holocaust Clip: "Rainbow in the Night"

 

Rainbow in the Night, a short YouTube clip, is a brief but exceptionally powerful video created specifically for today's fast paced generation. Using stunning cinematography, a haunting score, hard hitting lyrics and vocals that will touch the deepest recesses of the soul, this historical work offers a glimpse into World War II Krakow as seen through the eyes of a survivor. Beginning with footage of a 1939 original oil painting of a synagogue being ravaged by the Nazis, shown at a private event in the survivor's home, Rainbow in the Night is an exquisitely emotional journey, as the survivor recalls first the warmth of his childhood home, then the shock and disbelief as people are forced to leave their homes for the Krakow ghetto, taken to an extermination camp and after enduring unspeakable cruelty, finally liberated. Set against a backdrop of utter despair and hopelessness, the survivor relives the inexplicable power that enabled him to persevere, the rainbow in the figurative night that promised better days to come. Culminating triumphantly with our hope for the future, the faces of hundreds of modern day Jewish children, Rainbow in the Night is both a euphoric tribute to the indomitable human spirit that enabled the Jewish people to survive against all odds and also a call to arms, to rekindle the spark of Jewish pride and unity among Jews worldwide, as we continue to rebuild the generations that were destroyed by the Nazis. 

Wem gehört Israel ?


Montag, 30. Januar 2012

Privatsspähre im Internet

B”H 

Wenn ich sehe, was manche Leute alles so auf Facebook stellen; welche Familienphotos oder Details, dann kann es einem nur noch grausen. 

Ein Video vom israelischen Justizministerium

Tal Gesetz - חוק טל

B”H


Wieder einmal dreht sich die Regierung im Kreis, denn es geht erneut um eine Verlängerung des “Chok Tal – Tal Gesetz”: Eingeschriebene haredische (ultra – orthodoxe) Yeshivastudenten werden gemäss des “Tal Gesetz” vom Armeedienst befreit. 

Es gibt dazu ein riesiges Hin und Her und der Zeitpunkt ist sicher nicht gerade günstig, da linksgerichtete Gruppierungen seit Wochen massive Propaganda gegen die gesamte haredische Bevölkerung betreiben. Ich kann Israelis verstehen, die zur Armee gehen und sich benachteiligt fühlen, wenn da eine ganze Gruppe einfach so vom Dienst an der Waffe befreit wird. Dennoch gibt es innerhalb der haredischen Gesellschaft sehr viele Gründe, welche junge männliche Haredim dazu veranlassen, dem Armeedienst zu entsagen. Hierzu gehören vor allem gesellschaftliche Gründe, denn ein haredischer Student wird, bei einem Dienst an der Waffe, vielerseits die Ablehnung seiner eigenen Gesellschaft zu spüren bekommen. 

Vor Jahren wurde deswegen die ultra – orthodoxe Armeeeinheit “Nahal HaCharedi” eingeführt. Nach anfänglichen Erfolgen scheiterte die Nahal und immer weniger Haredim bewarben sich bei der Armee. Grund war, u.a., dass die Einheit immer mehr mit Nicht – Haredim (sprich Nationalreligiösen) gespickt wurde. Dennoch gibt es sehr viele junge Haredim, die gern zur Armee gehen würden, deren Rabbiner dem jedoch ablehnend gegenüber stehen. Andererseits stellt sich gleichzeitig die Armee selber quer, denn die Obersten wollen nicht zu viele Religiöse in der Armee. Das allein zeigt sich schon bei den Nationalreligiösen, bei denen viele erst gar nicht zugelassen werden, da befürchtet wird, diejenigen könnten Randale verursachen und andere Soldaten bei Siedlungsräumungen zu Befehlsverweigerungen veranlassen. Insbesondere die ehemaligen Kinder (die heutigen jungen Erwachsenen) des Gush Katif (vor ein paar Jahren geräumt und an Gaza abgetreten) werden immer wieder benachteiligt und nicht immer von der Armee akzeptiert. 

Die Frage stellt sich, ob die Armee tatsächlich so viele Soldaten benötigt. Die Führung sagt JA, doch die Realität sieht anders aus. Obwohl die Presse in den letzten Tage mächtig wetterte, dass bei der Armee in 10 – 20 Jahren ein fataler Personalmangel herrschen werde, wurde gleichzeitig berichtet, dass immer weniger säkulere Israelis eingezogen werden. Letztere lassen sich, aus welchen Gründen auch immer, vom Pflichtdienst freistellen. An erster Stelle: Junge Männer aus Tel Aviv. 

Ich habe keine Lösung zum Thema, da ich die haredische Seite zu gut kenne und die Gründe nachvollziehen kann. Gleichzeitig aber bin ich auch sauer, wenn viele junge Yeshiva – Leute nicht zur Armee gehen, obwohl sie könnten. Ein mir bekannter nationalrelig. Rabbiner liess seinen Sohn nicht zur Armee, weil er Angst hat, der Sohn könne fallen. Der Sohn wiederum wäre total gern zur Armee gegangen. 

Übrigens, als ich mich bei der Armee bewarb, hiess es, ich sei zu alt. Das war vor weit mehr als 15 Jahren, doch bot man mir an, dass ich mich freiwillig und unentgeldlich an einen Checkpoint stelle und Palästinenser kontrolliere. Da ich Geld verdienen muss, lehnte ich ab.

Links:

Hamas – Führer in Jordanien, Katar und im Iran

B”H  

Die zwei offiziellen Hamas – Führer, Ismail Chaniyeh (Gazastreifen) und Khaled Mashal (Syrien), suchen Verbündete, doch vor allem die finanzielle Geldspritzen ihrer arabischen Brüder. So traf sich Khaled Mashal gestern mit dem jordanischen König Abdallah und Ismail Chaniyeh reist morgen nach nach Katar und danach in den Iran.
 


 Abdallah (rechts im Bild) mit Khaled Mashal (links)

Photo: Ma'ariv 

Abdallah gab bekannt, dass er das Hamas – Verbot in Jordanien nicht aufheben wird. Immerhin will er keinen weiteren Zoff mit den Tausenden Palästinensern in seinem Land riskieren. Das hätte Abdallah gefehlt, wenn die Hamas offen in Jordanien agiert und vielleicht einen Umsturz herbeirufe. 

Ismail Chaniyeh dagegen sucht Gelder der reichen arabischen Verbündeten Katar und Iran, während Europa Israel weiter zu einem Frieden mit der Hamas zu drängen versucht. Aber was ist doch da noch gleich mit Ismail Chaniyeh und dem Iran ? Außerdem erklärt Chaniyeh immer wieder, dass er einen Staat Israel niemals anerkennen wird.  

Einen Leidtragenden gibt es dann doch bei all den Auslandsreisen der Hamas: Abu Mazen von der Fatach, welcher sich einmal wieder benachteiligt sehen dürfte.  

Regen und Erkältungen

B”H

Sauwetter, Regen und Kälte. Seit Ende letzter Woche ist es in Israel richtig nass und auch heute ist wieder ein Tag, an dem man am liebsten erst gar nicht aus dem Bett steigen will. Grauer Himmel und Regen.

Natürlich brauchen wir Regen und ich will ja gar nicht herumjammern, aber irgendwann nervt es dann doch. Vor allem, wenn man, wie ich vorhin, auf dem Markt einkaufen will und nur eine Tüte schleppen kann, weil die andere Hand den Schirm halten muss. 

Erkältungsviren sind auch im Umlauf und gestern nahm ich nach der Arbeit eine Kopfschmerztablette und legte mich ins Bett. Hier ein paar Regeneindrücke von heute aus Tel Aviv:






Photos: Miriam Woelke

Sonntag, 29. Januar 2012

Strom wird um 6,6% teurer

B”H 

Wieder einmal wird der Strom teurer. Und das noch schnell im ersten Quartal im März. Dann dürfen wir 6,6% mehr zahlen, aber das ist noch längst nicht alles: Bis Ende 2014 wird sich der Strompreis stufenweise insgesamt um 31% erhöhen. 

Israels Strompreise liegen eh verhältnismässig hoch und jetzt benutzt die Elektrizätsgesellschaft “Chevrat HaChashmal” die Gaskrise mit Ägypten als Grund für die erneuten Erhöhungen. Dabei sollte “Chevrat HaChashmal” lieber einmal sämtliche ihrer Angestellten zur Kasse bitten. Wer nämlich für den landesweiten Stromversorger arbeitet, egal of Putzfrau oder Manager, erhält seinen Strom daheim umsonst. Die ganze Familie darf soviel Strom verbrauchen, wie sie will; alles auf Rechnung der Bevölkerung, die nicht bei den Stromwerken angestellt ist. Das dürfte es auf der ganzen Welt nur einmal geben. Abschaffen traut sich das System niemand, denn die Stromwerke drohten an, dass falls die Angestellten, wie andere Bürger auch, Stromgeld zahlen müssen, sie streiken und den Stromhahn ganz abdrehen. 

“Chevrat HaChashmal” – ein unlogisches und nutzloses Monopol Israels.

Samstag, 28. Januar 2012

Leserfrage: Filiale der Deutschen Bank in Jerusalem

B”H 

Jemand googelte die Frage, ob sich in Jerusalem eine Filiale der Deutschen Bank befindet. 

Soweit mir bekannt ist, befindet sich eine Filiale der Deutschen Bank in Tel Aviv und nicht in Jerusalem. Die Niederlassung in Tel Aviv liegt am Rothschild Boulevard und beinhaltet keinen privaten Kundenverkehr, sondern lediglich Bankgeschäfte im Business – und Investitionsbereich.

Bei Klick auf die Taste = SMS

B”H  

Bis letzten Donnerstag kann ich den Service noch gar nicht: Meine Bank bot mir an, mich am Privatkunden – SMS – Service zu beteiligen. Somit kommen die neuesten Konto – News sofort als SMS. Obwohl ich Internet Banking betreibe, erhalte ich nebenbei zusätzliche Updates mein Konto betreffend. 

Kostenpunkt: Die ersten drei Monate sind umsonst und danach wird jeder Monat mit drei Schekel (ca. 60 Cent) berechnet. 

Link: 

Regen in Shuafat

B”H

Der arabische Stadtteil SHUAFAT im Norden der Stadt Jerusalem. Gelegen zwischen dem French Hill und Pisgat Ze’ev.

Eigentlich wollte ich die Regenbilder nicht in den Blog stellen, denn besonders geworden sind sie nicht. Heute jedoch tue ich dennoch, da die allgemeine Stimmung auf Regen steht. Seit gestern morgen regnet es fast ununterbrochen im Land. Morgen soll es sich zwar etwas aufklären, aber ab Montag herrscht erneut das kühle Nass.

Übrigens entstanden die Photos am 2. Januar dieses Jahres und ich nahm sie bei einer Straßenbahnfahrt auf.


Fahrkartenautomat in arabischer Schrift







Moschee in Shuafat 

Photos: Miriam Woelke

Computer - Schultafeln in Nordisrael

B"H 

Da wäre ich auch gern in die Schule gegangen. Aber leider galt zu meiner Schulzeit der Photokopierer schon als der super Fortschritt. Und wer träumte in den 80igern von Internet oder überhaupt einem Handy ? 


Israeli high schools are now teaching students in "smart" classes using new technology to improve the country's educational methods. Three hundred classrooms and over 50,000 students in northern Israel have converted, and JN1's Sivan Raviv went to Tirat Carmel to talk to students and organisers. Israel's goal is to reduce the education gap between central Israel and the periphery. Upon completion of this $20 million USD project, roughly 100,000 students will be learning in "smart" classes funded by international Jewish donors in partnership with the Israeli government and World ORT.

Freitag, 27. Januar 2012

Ehrengast beim Basketballclub Maccabi Tel Aviv

B”H 

Drei Monate nach der Freilassung aus dem Hamas – Kerker kehrt bei Gilad Shalit fast wieder der normale Alltag ein. Mittlerweile geht er mit Freunden aus und plant seine Zukunft. Immerhin verlor er fünf Jahre seines Lebens, nachdem er von der Hamas gekidnappt und in den Gazestreifen verschleppt worden war. 

Gestern abend sah man Shalit mit einem Freund aus seinem Heimatort Mitzpe Hila (Nordisrael) bei einem Basketballspiel der Euroleague: Maccabi Tel Aviv : Barcelona. 
Ort: Das Nokia Stadion in Tel Aviv.


Rechts im Bild: Gilad Shalit


Die israelische Tageszeitung “Yediot Acharonot” veröffentlicht in ihrer heutigen Schabbatausgabe ein großes Interview mit Gilads Vater Noam. Warum Noam Shalit in die Politik geht und was er mit dem Privatleben der Familie auf sich hat. Auch darüber, dass ihm jemand eine französische Geliebte "andichten" wollte. 

Ich selber lernte Noam Shalit während der Zeit der Zeltdemo der Familie in Jerusalem kennen. Begeistern tue ich mich bestimmt nicht für ihn, denn während all der Jahre des Kampfes um seinen Sohn leckte er zuviel Ruhm. Und genau diesen Ruhm und die Presse um seine Person will er nicht einfach so aufgeben. 

Übrigens verlor Maccabi das Spiel und das Endergebnis lautete: 57:71 für Barcelona.

Donnerstag, 26. Januar 2012

Das ausgebaute HABIMAH Theater in Tel Aviv






Photos: Miriam Woelke
B”H 

Das für Millionensummen umgebaute Nationaltheater “Habimah” wurde vor wenigen Tagen feierlich eingeweiht. Viel Prominenz war da, doch mir kommt der Bau ziemlich protzig vor. 
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Überraschend bekam ich heute Besuch aus Jerusalem und wir zogen etwas um die (Tel Aviv) Häuser. Im Theater waren wir nicht, dafür aber gut essen.:-)

Das YAD VASHEM zum morgigen "Holocaust - Gedenktag"

 
B”H 

Infos und Ausstellungen zum “Holocaust – Gedenktag” am 27. Januar 2012 

Zum einen empfehle ich die Site des Jerusalemer Holocaust Museum “Yad VaShem” und dessen “Eichmann Ausstellung”.

Zum anderen finden sich Tausende Photos auf der Site BAGNOWKA.

Ebenso verfügt “Bagnowka” über einen Youtube Channel: 

http://www.youtube.com/user/bagnowka7?blend=2&ob=5

Mittwoch, 25. Januar 2012

Baklava in Jerusalem

B”H 

Persönlich esse ich sie ganz selten einmal: Die BAKLAVA (ausgesprochen: Backlauwa), das klebrige süße Gebäck, welches überwiegend vom arabischen Bevölkerungsteil verkauft wird. 
Aber wer’s mag … 


Baklava am Zentralen Busbahnhof von Jerusalem



Oder im Arabischen Viertel der Altstadt wie hier am Damaskustor.

Photos: Miriam Woelke

Äthiopische Einwanderer demonstrieren in Tel Aviv

B”H

Zur Stunde ziehen Hunderte äthiopischer Einwanderer durch Tel Avivs Ben Yehudah Street und demonstrieren für Gleichheit und gegen den israelischen Rassismus gegenüber den Äthiopiern. Und wen genau soll das hier in Tel Aviv interessieren ? Oder glaubt jemand, dass auch nur ein Äthiopier eine Wohnung in Tel Aviv – Nord oder geschweige denn im vornehmen Ramat Aviv erhält ? Noch dazu, wo sich dies kaum ein Äthiopier jemals leisten kann.

Wie ich bereits erklärte müssen die Äthiopier selbst an sich arbeiten. Es genügt nicht, wenn ich die Schule ohne Abschluss schmeisse und danach das halbe Land für mein Elend als Hilfsarbeiter verantwortlich mache. 

Link: 


Im Ghetto

Tel Aviv, Rathausplatz


Das Rathaus von Tel Aviv









Copyright / Photos: Miriam Woelke

Dienstag, 24. Januar 2012

Nach dem Burnout



B”H 

Vor genau einem Jahr litt ich an einer hochgradigen Burnout – Attacke, aus der ich mich nur mit Hilfe von guten Freunden sowie einer Selbsthilfegruppe befreien konnte. Wenn mich damals niemand auf den “Burnout” aufmerksam gemacht hätte, wäre ich niemals von allein drauf gekommen. 

Normalerweise merkt der Betroffene, dass etwas nicht stimmt, doch wird dies bequemerweise verdrängt. Als ich immer handlungsunfähiger wurde, schob ich alles auf einen Grippevirus. “Das wird schon mit der Zeit”. Anstatt mich auszuruhen, arbeitete ich ununterbrochen weiter. Bei der Selbsthilfegruppe sahen wir einen Film, wobei mir zugleich das eigentliche Problem klar wurde. Meiner Meinung nach erfolgt der Burnout nicht nur aufgrund von zu viel Arbeit, sondern psychisch betrachtet, steckt viel mehr dahinter. Deswegen ist es wichtig, in sich zu kehren und einmal die eigene Persönlichkeitsstruktur zu durchleuchten. 

Für mich stellten Gespräche mit Freunden die beste Therapie dar. Außerdem muss wieder neu gelernt werden, sich Zeit für sich selbst zu nehmen und das Leben außerhalb der Arbeit zu geniessen. Einfach alles beiseite legen und raus in die Natur gehen, zum Beispiel. 

Vergessen werde ich die Zeit nicht. Schon allein deshalb, weil sie sehr lehrreich war. 

Ultra - orthodoxes Straßenschild


:-))))

Tel Aviv in den 30iger Jahren


Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem

B"H

Die Fahrt von Tel Aviv nach Jerusalem (oder umgekehrt) dauert in der Regel + - 1 Stunde. Je nach Verkehrslage und Stau. Die Entfernung zwischen den beiden Städten beträgt ca. 50km.

Hier ein paar Bilder von einer Busfahrt nach Jerusalem:






Der arabische Ort Abu Gosh, kurz vor Jerusalem



Jerusalem in Sichtweite



Im Hintergrund zu erkennen: Der Jerusalemer Stadtteil Ramot, in dem ich vor längerer Zeit einmal wohnte. 

Photos: Miriam Woelke

Benjamin Netanyahu zum "Internationalen Holocaust Gedenktag 2012"


Essgewohnheiten


Gesehen in Tel Aviv: Schnitzel, Sandwiches, Falafel

Photo: Miriam Woelke
B”H 

In Tel Aviv herrscht eher die Mentalität des “Auswärts Essen” als bei den Jerusalemern. Insbesondere bei jüngeren Leuten. Der Grund mag sein, dass die Leute nach der Arbeit genervt sind und nicht noch ein oder zwei weitere Stunden in der Küche stehen, sondern den Feierabend geniessen wollen. Mir geht das ziemlich häufig genau so und da ist es dann teilweise egal, wie viel ich am Snack Stand ausgebe oder ob ich nicht doch lieber schnell in den teuren, aber immerhin nächstgelegenen, Supermarkt husche. Jerusalemer denken in erster Linie an das rausgeworfene Geld und essen weitgehend daheim. 

Obwohl die Kosten letztendlich doch immer im Mittelpunkt stehen, denke ich mir, dass man auch einmal leben muss und sich nicht immer nur den Sonderangeboten beugt oder gleich auf alles verzichtet.

Montag, 23. Januar 2012

Israel Banking Nachrichten

B”H 

Wer konservativ Geld auf einem Sparbuch deponiert, der sucht natürlich vorher die Bank mit den höchsten Zinsen. In Israel ist das nicht anders und auch in Israel sind die Zinsen auf Sparkonten niedrig. Es kommt natürlich darauf an, wie viel Geld angelegt und ob das Sparbuch jederzeit geplündert oder es auf feste Zeit unzugänglich gemacht wird. 

Kleinere israelische Banken suchen mehr Kundschaft und hoben die Zinsen für festangelegtes Geld an. Beispiel: Wer mindestens 50,000 – 100,000 Schekel (ca. 10,100 – 20,300 Euro) auf einem Sparbuch für drei Jahre anlegt, ohne in der Zwischenzeit Geld (ohne Verluste) abzuheben, der erhält neuerdings ca. 2,8 % Zinsen. Je nach der Höhe der angelegten Summe kann der Zinssatz bis auf 3,4 % klettern. Hierbei ganz besonders beliebt ist die “Bank Yerushalayim”, die jedoch nur Kunden mit einem Sparguthaben von mindestens 150,000 Schekel aufnimmt. So jedenfalls berichtete es mir ein Kunde der Bank. 

Vielleicht ziehen die israelischen Großbanken ja nach. Den schlechtesten Bankservice in Israel erlebte ich bei “Bank Le’umi” in Jerusalem. Mag sein, dass es nicht direkt an der Bank selber lag, doch die Angestellten der Jerusalemer Hauptfiliale haben sowas von keine Ahnung im Bankwesen. Ab zu einer der Konkurrenten und dort bekam ich innerhalb von zwei Minuten die gewünschte Auskunft. Und in der Warteschleife befand ich mich auch nicht, weil die Abteilungsleiterin, wie bei “Le’umi”, sich gerade lautstark mit einem Kunden zoffte. 

Apropos, wie steht der Euro zum Schekel ? Schlechter, denn der Eurowert schrumpft. Von einstmals weit über 5 Schekel fiel der Euro auf 4,91 Schekel (lt. Bank Israel). 

1 Euro = 4,91 Schekel

Ausstellung von Mossad – Dokumenten zum Eichmann – Prozess

B”H

Anfang Februar 2012 wird im Tel Aviver “Diaspora Museum – Beit HaTefuzot” eine Ausstellung eröffnet, in welcher der Mossad erstmals geheime Dokumente zur Gefangennahme des SS – Mörders Adolf Eichmann freigibt. Eichmann wurde im Mai 1960 von Mossad – Agenten aus Buenos Aires entführt und nach Israel geflogen, wo ihm der Prozess gemacht wurde. Genau zwei Jahre später, am 31. Mai 1962, wurde er in der Kleinstadt Ramle hingerichtet. Zum 50. Jahrestag der Gefangennahme Eichmanns sowie des Prozessbeginns findet in Kürze besagte Ausstellung statt. 

Nebenbei gesagt: Ein Besuch im Tel Aviver “Diaspora Museum” lohnt sich immer. Zu erreichen ist es mit der Buslinie 25 von der Haltestelle King George (Innenstadt). Das Museum selber befindet sich auf dem Campus der Tel Aviv University in Ramat Aviv. 


Photos entnommen aus der Tageszeitung MA'ARIV



 Der Eichmann - Prozess auf Youtube


"Aroma" eröffnet 50 neue Filialen in Europa


"Aroma" in Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke
B”H

Israelische Nahrungsmittel – und Modeketten erfreuen sich im Ausland nicht allzu hoher Beliebtheit und neulich erst schloss eine Filiale des Café “AROMA” in Berlin seine Pforten. Die “Aroma” Führung in Israel jedoch teilte mit, dass die Berliner Filiale alles andere als unrentabel gewesen sei. Nach fünf Jahren lief lediglich der Mietvertrag aus und “Aroma” sei gezwungen gewesen, die Filiale zu schliessen. Dafür soll nun ein neues “Aroma” in Frankfurt entstehen.


 Photo: Miriam Woelke

Die israelische “Aroma”Kette selbst ist in zwei selbständige Unternehmen aufgeteilt. Die Besitzer, zwei Brüder, stritten sich und jeder nahm sich seinen eigenen Anteil vom Kuchen. Der eine Bruder ist zuständig für den einen Teil des Landes (“Aroma Israel”), alles andere regelt “Aroma Tel Aviv”. Wer eine Mitgliedskarte aus Jerusalem besitzt, kann diese in Tel Aviv nicht benutzen. In Tiberias hingegen schon. So jedenfalls erging es mir.

“Aroma Tel Aviv” ist es dann auch, welches gleich 50 weitere Filialen in Europa eröffnen will. Die israelische Wirtschaftszeitung “The Marker” berichtet heute davon und zeigt auf dem Photo im Artikel die Filiale in Warschau. 


 Photo: Miriam Woelke

Israelis lieben Kaffeehäuser, doch in den letzten Jahren tat sich ein riesiger Konkurrenzdruck der Kaffeeanbieter an. Fast an jeder Straßenecke machte ein neues Café auf, wobei “Aroma” immer noch mit fairen Preisen glänzt.

Regen, Sturm & Schnee


Am Strand von Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke
B”H 

Und wieder einmal zum Wetter, was auch heute die israelischen Schlagzeilen beherrscht: Gestern fiel im Norden des Landes (Ramat HaGolan) Schnee. Die Jerusalemer dagegen gingen leer aus und mussten sich mit Dauerregen begnügen. In Tel Aviv schüttete es von mittags an, was das Zeug hielt. Dazu gab es einen Orkan und die Leute flüchteten nur so ins Trockene. 

Viele Häuser in Israel wurden nicht gerade mit deutscher Perfektion hochgezogen und so kommt es immer wieder zu tropfenden Decken und Wänden. Eines meiner Fenster zeigte erneut seine undichte Stelle, aber die Tropferei hielt sich in Grenzen. 

Im Winter nass und im Sommer zeigt sich Tel Aviv wegen der hohen Luftfeuchtigkeit schwül. Auch dann tropft es von den Wänden, wenn kein qualitativ hochwertiges Baumaterial verwendet wurde. 

Die weiteren Aussichten: Regen. Am Mittwoch soll es sich drastisch erwärmen, nur um sich am Donnerstag wieder drastisch abzukühlen. 

Regen bis Mittwoch. Donnerstag – Schabbat: Regen und kalt.

Sonntag, 22. Januar 2012

Message from Hannibal, dem pro - Israel Hacker


B”H 

Der Hacker – Krieg zwischen Israel und den arabischen Ländern setzt sich fort, doch der pro - israelische Hacker Hannibal bietet die sofortige Beendigung des Cyber War an: 


Hello, this is known as a hacker Hannibal keeps the state of Israel. 

I published until now hundreds of thousands of emails and Facebook accounts of Arabs .. Today I published another 100,00 accounts of Arabs. I post this 100k accounts list because i want show the my huge strength. The Arabs should learn a lesson and know not to mess with me. 

Jewish people named me as the general of Israel's hackers. 

I have about 30 million email accounts, 10 million bank accounts, 4 million cerdit cards of Arabs from all over the world.

I received thousands of emails from Arabs who are begging me to stop publishing their bills and hurt them. 

Because I noticed that lately the Arab hackers are gone, I declare cyber war termination. 

Israeli hackers, stop! Cyber war stops until further notice I will post again if they attack the State of Israel. 

If they appear again, I again come to save Israel. Trust me. I'll always be around. Thanks, Hannibal. 

Follow me : pastebin.com/u/hannibal 
Email contact : hannibal@inbox.com 

4 Parts of 100k Accounts Online : 

Part 1 - http://pastebin.com/PpKq8qx4 
Part 2 - http://pastebin.com/uKrQSdJT 
Part 3 - http://pastebin.com/B52igDeY 
Part 4 -http://pastebin.com/vG75hjtx 

Samstag, 21. Januar 2012

Zum Holocaust – Gedenken am 27. Januar: “Flucht aus Sobibor”




Werbung des israelischen Kabelanbieters HOT


Leserfrage: Als Nichtjude in Israel leben

B”H 

Neulich fragte mich ein Leser, wie viel Hate Mail ich denn so auf meine Blogs hin erhalte. Als israelischer Jude dürfte ich doch wahrscheinlich mit antisemitischen Parolen nur so überflutet werden. Meine Antwort darauf lautete, dass ich ganz selten einmal Hate Mail erhalte und wenn, dann lösche ich sie eh. Israelis besitzen eine Angewohnheit, für die sich Deutsche vielleicht schämen täten: Sobald wir Bemerkungen oder Gespräche mit einem Inhalt zu hören kriegen, wo wir genau wissen, dass eine Diskussion zu nichts führt bzw. diese nur Zeitverschwendung ist, beenden wir die Situation sehr schnell. “Yom Tov – Schönen Tag noch” oder einfach den Telefonhörer auflegen. Ferner besitzen Israelis die unglaubliche Fähigkeit, Menschen und deren Kommentare zu ignorieren.
Soviel also zu Hate Mail oder lästiger endlos Kommentare.

Antisemitische Post erhalte ich also selten und nun mag man als Nächstes meinen, dass ich mit Fragen zum Judentum bombardiert werden. Auch dem ist nicht der Fall. Das Topthema, zudem ich jedoch immer wieder neu befragt werde, fällt unter die Rubrik:

“Wie kann man als Nichtjude in Israel leben ?” 

Und dabei hätte ich mir andere Themen und sogar etwas Jüdisches gewünscht.:-)

Aktuell ereilte mich eine neue Anfrage, die ich hier auf dem Blog beantworte, denn sie interessiert sicherlich viele viele weitere Leser und ich wiederum spare mir all die e – mails zu beantworten.:-) 

Zur Leserfrage:

Was, wenn ein Nichtjude einen Israeli außerhalb von Israel ehelicht ? Welches Visum bekommt dann der Nichtjude, wenn er zusammen mit dem israelischen Ehepartner in Israel leben will ? 

Antwort: 

Keine Ahnung, denn ich arbeite nicht beim israelischen Innenministerium ! Hier jedoch eine Site von eben jenem Ministerium: 


Ich würde jedem, der in dieser Situation ist, empfehlen, sich mit den israelischen Behörden, sprich der Botschaft, auseinanderzusetzen. Besser ist es wahrscheinlich, in Israel ganz normal als Tourist einzureisen und dann mit dem Ehepartner eines der örtlichen Innenministerien (Misrad HaPnim) aufzusuchen. Allein Online nach einer Antwort zu suchen, halte ich für keine gute Idee, sondern man sollte eigenhändig bei den Behörden vorstellig werden und Auskunft einholen. 

Zur Jobsituation: 

Wie überall auf der Welt auch, ist es immer von Vorteil, wenn ein Jobsuchender die Landessprache spricht. In ein paar Monaten werde ich mich in einer Position wiederfinden, in welcher ich eventuell jemanden zeitweilig zur Entlastung einstellen könnte, um selbst nicht mit erneutem Burnout darniederzuliegen. Und selbst ich muss sagen, dass für die Position nur jemand in Frage käme, der die hebräische sowie die englische Sprache absolut fliessend beherrscht. Hinzu kommt, dass derjenige mit der israelischen Mentalität aufs Beste vertraut sein muss. 

Viele Leser argumentieren, dass sie ja einen Hochschulabschluss besitzen und folglich die Jobsuche in Israel leichter fallen dürfte. Was glaubt Ihr, wie viele jüdische Akademiker täglich nach Israel einwandern (Aliyah machen) ? Amerikaner, Franzosen, Briten, Australier, Kanadier, etc. Hinzu kommen all die Tausende israelische Uniabsolventen, die ebenfalls Jobs suchen. 

Die traurige Tatsache ist, wie bei vielen Ausländern in allerlei Ländern, dass man sich darauf vorbereiten sollte, von ganz unten anzufangen. Ganz unten. Natürlich kann jeder Glück haben und den super Job finden, doch selbst unter regulären Neueinwanderern nach Israel ist diese Vorstellung eine Seltenheit. Zu sehr sind die Neuankömmlinge damit beschäftigt, die Landessprache zu erlernen und sich auch so zu akklimatisieren. Darüber hinaus tut sich das israelische Erziehungsministerium nicht immer leicht damit, ausländische Hochschulabschlüsse anzuerkennen bzw. denselben Status beizumessen, wie das bei israelischen Akademikern der Fall ist. 

Rentenversicherungen, Sozialversicherungen (Bituach Leumi) nehmen, soweit ich weiss, auch Nicht – Israelis auf. Ob zu denselben finanziellen Bedingungen, kann ich nicht sagen. 

Krankenversicherungen ? Kann ich ebenso wenig sagen, doch werden in der Regel nur Staatsbürger genommen. Die Kupat Cholim Clalit jedoch akzeptiert Kibbutzvolontäre. 

Ein jüdischer Neueinwanderer erhält bei all diesen Fragen Hilfestellungen, einem Nichtjuden, der mit einem Israeli verheiratet ist, wird diese Hilfestellung nicht gegeben. Bedeutet, derjenige muss sich selbst um alles kümmern und allem hinterher rennen. Hinzu kommt, dass er garantiert nicht immer freundlichst behandelt wird, denn nicht selten ist er ein Störenfried a la “Was hat der hier zu suchen ?” 

Wie gesagt, die Online Suche ist bei dem Thema keine gute Idee, sondern nur die persönliche Vorsprache beim Innenministerium. Und wahrscheinlich auch bei der Bituach Leumi und eventuell einer Krankenkasse. Zu Letzteren kann ich keine Auskünfte geben, denn ich befand mich noch nie in solch einer Situation, sprich, ich machte Aliyah nach Israel. 

Abgesehen von all dem Behördenkram möchte ich noch etwas Wesentliches zu bedenken geben: Wer als Nichtjude nach Israel zieht, der wird niemals so richtig dazu gehören. In relig. Kreisen sowie so nicht und in vielen säkuleren Kreisen ebenso wenig. Immer wieder wird man daran erinnert, kein Jude zu sein. Nicht immer offensichtlich und laut, doch hinter dem Rücken wird nun einmal geredet. Besonders gern bei Familienfesten wie Bar Mitzwah oder Hochzeiten. Wenn alle beisammen sitzen und man selber steht doch irgendwo nur nebendran. Das tut weh, ist aber nicht zu ändern. 

Ich denke, dass jemand, der sich in solch einer Situation, heisst Nichtjude zu sein, wiederfindet, Israel zuerst auf befristete Zeit erkunden sollte. Bei Ämtern vorsprechen und sich die Jobsituation ansehen. Auf keinen Fall daheim einfach alles aufgeben und in eine unbekannte Zukunft ziehen.