Imbiss am Rothschild Boulevard (Tel Aviv)
Photo: Miriam Woelke
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Am Montag las ich einen Zeitungsartikel, dessen Inhalt sich mit den horrenden Preise israelischer Restaurants befasste. Selbst Mac Donald’s in Israel ist dermassen teuer, dass sich kein normaler Europäer oder Amerikaner auf die Preise einlassen täte. Einmal davon abgesehen, dass mindestens die Hälfte der israelischen Mac Donald’s Filialen nicht koscher ist.
Wer in Israel auswärts essen geht, der mache sich auf eine Rechnung gefasst. Die Portionen sind bescheiden, die Preise hoch. Vielerseits kommen mindestend 10 % für die Bedienung hinzu, denn der Service ist in zahlreichen Restaurants nicht mit inbegriffen.
In Deutschland zahlt jeder Gast separat und rundet normalerweise den Betrag auf und somit ergibt sich das Trinkgeld für die Bedienung. In Israel hingegen erhält ein Tisch die Endabrechnung und dann darf jeder Gast einzeln auseinanderklamüsern, was er bestellte und nun bezahlen muss. Jeder am Tisch schmeisst dann sein Geld auf den Tisch und es beginnt ein wildes Herumgeschiebe von Kleingeld, wer jetzt wem was schuldet. Nervig, zeitaufreibend, dann kommt die Bedienung, nimmt den Gesamtbetrag mit und kommt mit etwaigem Wechselgeld wieder. Wenn wir das Restaurant verlassen, legen meine Freunde und ich ein gemeinsam eingesammeltes Trinkgeld auf den Tisch.
Ob der Service in der Rechnung inbegriffen ist oder nicht, seht ihr am Kassenzettel, wenn Euch die Bedienung die Rechnung bringt. Da steht das üblicherweise drauf.
Cafe im Stadtteil Florentin (Tel Aviv)
Photos: Miriam Woelke
Warum aber verlangen israelische Restaurants höhere Preise als weise London oder Berlin ?
Die Restaurants reden sich gerne heraus, dass sie ja ihren hohen Mieten und Steuern zahlen müssen. Dass die Zutaten so masslos teuer seien und was nicht noch alles. Tatsache ist, dass alle verdienen wollen. Deswegen eröffneten sie schliesslich ihr Business. Investionen sollen wieder reinkommen und Profite mit dazu. Außerdem finden sich immer Kunden, die die horrenden Preise zahlen und wenn keine Israelis, dann halt Touristen mit vielen Euros. Die Touristen wissen eh nicht, was Sache ist und zahlen alles. Mit Euros meinen sie der King zu sein und denken, alles sei billig. Immerhin liegt der Euro nach wie vor fünf mal so hoch wie der israelische Schekel. Wobei der Schekel jedoch momentan stabiler ist.
Zu viele Israelis eröffnen Imbisse und Restaurants, haben aber eigentlich wenig Ahnung vom Gewerbe. Einnahmen sollen her und das schnell. Eine Falafelbude neben der anderen, eine Pizzeria neben der anderen, Suschi, Steaks oder Thaifood.
Egal, wie teuer oder billig das Essen ist, am liebsten esse ich immer noch daheim. Da brauche ich mich über keine Bedienung aufregen und das Essen gestalte ich, wie ich es will. Touristen haben da ganz klar das Nachsehen, doch vielleicht ist manchmal ein beim Bäcker gekauftes Brot und irgendein Käse oder eine Salami dazu besser als jedes Restaurantmenu. Und dazu noch weitaus billiger.
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