Mittwoch, 9. März 2011

Ist Israel ein Apartheid - Staat ?





Photos: Miriam Woelke


Sämtliche Photos zeigen die arabische Stadt Umm - al - Fachem und die gleichfalls arabische Umgebung zwischen den israelischen Städten Hadera und Afula (in Nordisrael). So leben also israelische Araber. Egged - Busse passieren die Hauptstrasse durch das Gebiet. Die Araber selber suchen israelische Kundschaft und eröffneten Cafes, Restaurants oder billige Läden an der Hauptstrasse. Israelis werden auf Schildern in hebräischer Sprache zur Rast eingeladen und selbst israelische Ketten wie "AROMA" Cafe oder die Drogerie "SUPER PHARM" liessen sich in diesem arabischen Gebiet nieder.


B”H

Unter einem Apartheid – Staat stelle ich mir eigentlich immer so etwas wie die amerikanischen Südstaaten vor, wo Farbige (oder sagt man heutzutage “Schwarze” ?) getrennte öffentliche Toiletten oder keine Swimming Pools von Weissen benutzten oder im Bus getrennt sassen. 

Wenn es um all die kurz angeführten Apartheidmerkmale geht, so ist Israel alles andere als ein Apartheid – Staat. Araber und Juden benutzen dieselben Busse, was sogar die extreme Linke zugeben muss, denn wie sonst würden Busse in die Luft fliegen ?

Auf einem öffentlichen Klo fragt niemand nach der Herkunft, sondern nach einem Schekel Benutzungsgebühr. Pools sowie sämltiche Strände stehen ALLEN Leuten offen. Araber mit israelischer Staatsbürgerschaft erhalten dieselbe Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld wie jeder andere Israeli. Kindergeld gibt es ebenso. Araber haben Konten auf israelischen Banken und gehen ganz normal arbeiten oder in die Bibliothek. Kommt allerdings ein Tourist angerauscht, vorweglich ins Arabische Viertel der Jerusalemer Altstadt, so wird von arabischer Seite gejammert, wie schlimm die Israelis sind und wie arm alle Araber. Schliesslich will man den Touristen das Geld aus der Tasche ziehen und da ist jede Story recht. Aber wer nimmt die arabischen Händler am Jaffa Tor der Altstadt ernst, wenn sie hier lästern, hinterrücks Drogen an Touristen verscherbeln, um die Touristen dann bei der israelischen Polizei am Jaffa Tor zu verpfeiffen ?

Israel ist ein Land voller Widersprüche. Hier der Hass und der islamische Terror und gleichzeitig findet ein ganz normaler Alltag statt. Wer länger in Israel lebt, der sieht den Unterschied zwischen Araber und Juden. Nach einigen Monaten wusste ich, wer wer ist. Zumal viele Araber auch noch einen arabischen Akzent im Hebräischen haben, sich vor allem junge jüdische Israelis nicht scheuen, viele arabische Wörter einzuhebräischen. “Ahlan – Hallo” hört man sicherlich in Tel Aviv mehr als in Jerusalem und sephardische Juden sind teilweise perfekt im Arabischen, da sie aus Marokko, Kurdistan, dem Irak, Syrien, Algerien oder Tunesien kommen. 

“Challas (arab.) – Genug” ist oft geläufiger als das hebräische (Dei” oder “Maspik”). Ganz zu schweigen von den arabischen Schimpfwörtern. Genauso checken Araber in israelische Hotels ein; und das nicht zu knapp, wenn man allein auf die Stadt Tiberias am See Genezareth (Kinneret) schaut. 

Israelische Araber kennen ihre Rechte genau und keifen danach. Das Arabische Viertel der Jerusalemer Altstadt ist vollgequetscht mit Menschen, denn viele Araber kamen aus Ramallah und Umgebung, um sich in Ostjerusalem niederzulassen. Der Grund: Wer zu einem bestimmten Zeitpunkt auf israelischem Territorium lebte, bekam automatisch einen israelischen Personalausweis, welcher einem Türen öffnet. Auch in die israelische Sozialhilfe, denn wer diese von Abu Mazen bezieht, wartet oft vergebens, da die Autonomiebehörden lieber die Gelder in ihre eigenen Taschen befördern und die eigene Bevölkerung hunger lassen. Es kommen ja genügend Touristen aus dem Ausland nach Ramallah und da kann dann ordentlich gejammert werden. 
In Israel existieren Schulen für Araber und Juden, doch die Anzahl ist begrenzt. Israelis schicken ihre Kinder lieber auf einheimische Schulen; des Rufes und der späteren Ausbildung wegen. Im alltäglichen engeren Zusammenleben klaffen die beiden Welten oft weit auseinander. Insbesondere die Mentaliäten. Als Beispiel nehme ich die türkische Mentalität an meiner ehemaligen deutschen Schule, wo Türken in Gruppen ankamen, wenn einer von ihnen beleidigt worden war. Dann stand die ganze Sippe vor der Tür und machte auf “die Ehre verteidigen”. Genauso bei den Arabern. 

Was die Araber jedoch haben und worum Israel sie beneidet: Eine grandiose Propagandamaschinerie wie, u.a., Al Jazeera. Hinzu kommt die ausländische Presse, die ihrer linken Agenda hinterherläuft und pro – palästinensisch berichtet. Hierbei aber muss man aufpassen, denn Journalisten lieben es, von der israelischen Linken wie HAARETZ abzukopieren, ohne selbst jemals vor Ort gewesen zu sein. Man schaut durchs Internet und wenn es denn gar zu antisemitisch klingen könnte, wird auf HAARETZ verwiesen, die da ja schliesslich Juden seien und das selber sagen. 

“Ja, in so eine Siedlung will ich schon. Kommt man da rein ?” hörte ich einen deutschen Touristen sagen. In der israelischen Realität klingt die Frage einfach doof, denn jeder kann zu irgendeiner Siedlung fahren. Gleicher Tourist will auch noch nach Gaza, wo er momentan gar nicht reinkommt, es sei denn, er will von der Hamas gekidnappt werden. Besonders deutsche linksgerichtete Touristen wollen in Israel einmal so richtig “Action” erleben und scheuen sich nicht, sich unnötig in Gefahr zu begeben und die Lage zu unterschätzen. “Man könne ja über den Zaun nach Gaza klettern und es der israelischen Armee einmal so richtig zeigen !” Derlei Aussagen höre ich oft. Auf was sich die Deutschen da einlassen, erfahren sie erst, wenn sie dem Schabak gegenübersitzen und abgeschoben werden. 

Dass die ausländische Presse subjektiv und einseitig berichtet, wissen wir alle. Wer als Tourist nach Israel kommt, lernt ein anderes Land kennen als in der Presse dargestellt. Es kommt immer drauf an, was der Tourist sucht und wer die Augen aufmacht, wird eine Menge neuer Realitäten entdecken.


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Umm - al - Fachem und Umgebung

3 Kommentare:

  1. Ganz klar NEIN! Ist Israel nicht! Nur muß man wohl zugeben das auch Israel seinen gerechten Anteil an Idioten abbekam, wie jedes Land.

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  2. B"H

    Genau und aus diesem Grund werde ich zu eben diesem Thema noch einen zweiten Teil verfassen !

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  3. ich freue mich, ihn zu lesen!
    sehr interessant, alles!

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