Mittwoch, 9. November 2011

Wohnungsnot: Das “Haus des Kampfes” in Jerusalem

B”H 

Der Winter ist da. Zumindest den Nachttemperaturen zufolge. Zwar scheint die Sonne und in Tel Aviv herrschen tagsüber 25 Grad (in Jerusalem 19 Grad Celsius), doch am späteren Nachmittag kühlt es gewaltig ab. Dann sind Pullover und Jacke angesagt. 

Wer obdachlos ist, der sollte, meiner Meinung nach, im wettermässig milderen Tel Aviv überwintern und nicht im eiskalten Jerusalem, doch die Jerusalemer Obdachlosen bleiben lieber in der Hauptstadt. Mit Freunden sprach ich darüber, warum das so ist und sie meinten, weil es halt in Jerusalem Suppenkücken gebe. In Tel Aviv hingegen existieren kaum oder nur ganz wenige Armenspeisungen. 

Das Sozialkampf – Movement vom Sommer eröffnete nun in Jerusalem das “Haus des Kampfes”. Irgendwo nebenan von den Büros des “Binyane’i HaUma – International Convention Center”. Der Kampf um eine gerechte Unterbringung der Obdachlosen hat begonnen. Gerade jetzt, wo es kalt ist und der Winter richtig einzieht. Wer kann da schon draußen Platte machen oder in einer Synagoge pennen ? 

Soweit mir bekannt ist, mietet die Stadtverwaltung schon jahrelang diverse Wohnungen an, in denen ehemalige Junkies und Obdachlose untergebracht werden. Ein derartiges Hostel befindet sich sogar im besseren Stadtteil Rehavia. Für die völlig Abgefackelten gibt es das “Hotel Zephania” in Ge’ulah. 

Einmal dachte ich daran hinzugehen und den Leiter zu interviewen, denn ich plante einen Blogartikel über Obdachlose. Ein Bekannter, der sich anscheinend mit dem “Hotel” aus eigener Erfahrung auskennt meinte, dass ich da mal lieber einen Baseballschläger mitnehmen solle, denn das “Zephania” beherbergt den Hardcore der Junkies, Alkoholiker und Ex – Sträflinge. 

Wer Beratung braucht, der kann vielleicht einmal am Binyane’i HaUma vorbeischauen und nach Möglichkeiten für eine Unterbringung fragen. Allerdings wird das “Haus des Kampfes” privat geleitet und nicht von der Stadt Jerusalem selbst.

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