Israel ist 30 % teurer als Amerika !

In der Ben Yehudah Mall in Downtown Jerusalem.

Photo: Miriam Woelke

B”H

Die israelische Tageszeitung “Yediot Acharonot” fährt heute mit der Schlagzeile auf, dass unsere Verbraucherpreise 30 % über denen in den USA liegen. Ferner ist es in Israel wesentlich teurer als in Deutschland und wenn ich manchmal so deutsches TV schaue und sehe, wie Deutsche über ihre Euro – Preise jammern … Leute, Euch geht es doch gut und Eurer Sozialleben ist abgesichert !

Wer sich dagegen den durchschnittlichen israelischen Arbeitnehmer genauer anschaut, von den Arbeitslosen und Stützeempfängern gar nicht erst angefangen, der wird feststellen, wie viele Leute hierzulande zu knappsen haben. Alle paar Monate, manchmal nur Wochen, steigen die Lebensmittelpreise und ALDIs gibt es leider nicht. Obwohl Billigketten wie “Chetzi Chinam, Kim’at Chinam” etc. riesen Gewinne einfahren, nicht jeder Israeli hat eben mal so einen der billigen Supermärkte um die Ecke. Selbst ich in Tel Aviv nicht. 

Wenn ich einigermassen günstig einkaufen will, dann gehe ich auf den Carmel Markt. Wer sich auf dem Markt besser auskennt, der weiss, wo er billiger kaufen kann. Manchmal überlege ich mir sogar, den Bus zu nehmen und zum billigeren Markt im HaTikwah Stadtteil zu fahren.

Suche ich günstige Lebensmittel, gehe ich zum immer noch recht teuren MEGA, denn sonst müsste ich zwei Busse nehmen, um zu einer der billigen Supermarktketten zu gelangen. Das überlegt man sich dann schon: Zweimal umsteigen und noch einiges laufen. Dann durch den Supermarkt hetzen, ewig an der Kasse stehen und mit den schweren Tüten wieder zurück. Wobei ich natürlich nicht vergesse anzumerken, dass Tel Aviv eh sauteuer ist. Jerusalem zog nach, doch gibt es dort wesentlich mehr Billigsupermärkte. Vor allem in haredischen (ultra – orthodoxen) Stadtteilen, doch um in derlei Supermärkte zu gelangen, sollte man sich dem Stadtteil entsprechend anständig anziehen.

Fast die Hälfte des Landes lebt entweder im Minus oder strampelt sich mit dem Gehalt so durch den Monat. Wobei heute schon wieder ein jeder auf das neue Juligehalt wartet und sich durch den Juni wurschtelt.