Donnerstag, 4. März 2010

Junge Hilfskräfte ohne Erfahrung

B"H

Wer in Israel die Jobangebote studiert, dem fällt sei längerem Annoncen auf wie "Junge Leute ohne Berufserfahrung gesucht" oder "Junge Leute gerade aus der Armee entlassen gesucht". Laut heimischer Presse hat sich dies mittlerweile zu einem regelrechten Boom entwickelt. Viele Betriebe schwören auf junge Leute, die auch für wenig Geld lange Schichten schieben. Zum Beispiel kellnern oder sich im Call Center verdingen.

Zahlreiche junge Leute in den frühen Zwanzigern lassen sich von den Inseraten hinreissen, denn es gibt einen Stundenlohn von 25 - 30 Schekel (ca. 5 - 6 Euro) und man kann ggf. das Gehalt zusammensparen. Gestern überhörte ich, wie ein in einem Cafe arbeitender Araber sich bei seiner Chefin über seine Arbeitsstunden beschwerte. Zwölf Stunden täglich bringen ihn auf sage und schreibe 5000 Schekel pro Monat (ca. 1000 Euro). Allerdings habe er keine Zeit, das Geld auszugeben, denn er sei ja nur auf der Arbeit. Genervt und gestresst. Die Chefin versprach, sich um die gewünschte Stundenkürzung zu kümmern.

Was ist wichtiger ? Die Kohle oder mehr Freizeit ?
Eine Frage, die mir nicht selten von Freunden ans Herz gelegt wird. Wer jung ist, der schaut schon eher aufs Geld, doch Geld ist nicht alles.

Was die jungen Hilfskräfte betrifft, so hoffe ich, dass sie den Absprung finden und nebenher eine Ausbildung machen bzw. auf die Uni gehen. In Israel gibt es zwar keine Berufsschule in deutschem Sinne und von Beruf ist man das, was man gerade so schuftet. Nichtsdestotrotz ist eine Ausbildung wichtig.

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