Dienstag, 9. März 2010

Israelische Buchautoren und das Hungertuch

B"H

Alles ist ja bekanntlich Geschmackssache und ich habe nun einmal keinen Geschmack für David Grossmann, die verstorbene Batya Gur oder Amoz Oz. Meine Geschmacksrichtung bezieht sich nicht auf die linke Politorientierung dieser Autoren, sondern auf die Buchinhalte. Und die sind meines Erachtens nach schwach. Am allerschlimmsten sind die Bücher des Amoz Oz; bestenfalls als Schlaflektüre geeignet und gerade bei Oz merkt man, dass er sich längst in seine eigene Welt verabschiedet hat.

Glück für Grossmann und andere Schriftsteller, dass sie einen Absatzmarkt in Deutschland gefunden haben. In Israel nämlich lässt sich seit geraumer Zeit keine Kohle mehr mit der Schriftstellerein verdienen. Vier Bücher für 100 Schekel (ca. 20 Euro) bietet der Buchdiscounter "Zomet HaSefarim". Normalerweise kostet ein hebräischer Roman in Israel zwischen 84 - 100 Schekel. Ein Buch und nicht vier !
Das aber ist der Leserschaft teilweise viel zu teuer und die Folge ist, dass ein Buchkauf mit Bedacht erfolgt. Nur keinen lahmen Schund, sondern wenn, soll es für das Geld schon etwas sein.

Die Buchhandlungskonkurrenz ist gezwungen mitzuziehen und setzt demnach die Preise herunter. Wo aber bleiben die Autoren ?
Die besten israelischen Autoren sind im Ausland gar nicht oder weniger bekannt. Sieht man einmal von der linken Einheitssülze (ups, jetzt wird es doch politisch) ab.

Knessetabgeordnete verschiedener Parteien (schon wieder politisch, doch diesmal weder rechts noch links) legten einen neuen Gesetzentwurf vor, nach welchem Buchautoren ein Mindestprozentsatz (von ihrem Werk) für ein Jahr gesichert wird. Keinen Ramschverkauf für 5 Schekel (ca. 1 Euro), sondern Qualität hat nun einmal ihren Preis. Der Leser sieht das ein, doch mag niemand so richtig auf die Dumpingpreise verzichten, denn schliesslich wird sich ordentlich mit Büchern eingedeckt.

Mal sehen, wie es weitergeht. Ca. im Mai / Juni findet in Israel die alljährliche Woche des hebräischen Buches statt und selbst wenn die Dumpingpreise verschwinden, die Buchwoche bietet immer wieder günstige Kaufgelegenheiten. Allerdings nicht zu 5 Schekel pro Buch.

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