B"H
Das Wetter hat sich nach einem kurzen Kälteschub wieder erholt und obwohl der Regen fehlt, für Pessach in der kommenden Woche wünschen wir uns Ausflugswetter.
Pessach beginnt am Montag abend und der Dienstag ist in Israel Feiertag. In der Diaspora auch, nur dass dort auch noch am Mittwoch Feiertag ist.
Pessach in Israel, das sind sieben Tage Ferien, in der Diaspora acht. Zu meinem Entsetzen aber stellte ich fest, dass in Israel die Zwischenfeiertag, an denen Busse fahren, Shops offen sind, etc., sich eigentlich nur auf mittwoch und donnerstag als volle Tage beschränken. Freitag ist nur ein "halber" Tag, da gegen abend der Schabbat beginnt und am Sonntag steigt die gleiche Prozedur. Bleiben unter dem Strich nur der Mittwoch und Donnerstag der nächsten Woche, um etwas zu unternehmen. Obwohl auf diese Weise eine kleine Ausflugshektik aufkommt, nehme ich es gelassen, denn immerhin brauche ich nicht zu arbeiten. Unterrichte sowie Bäckerei fallen für eine Woche flach.
Gegen Ende dieser Woche werden die Uhren umgestellt und es beginnt die Sommerzeit in Israel. Ich glaube, von donnerstag auf freitag, bin aber nicht sicher.
Ansonsten sind wir im Pessachstress und stecken in allen Vorbereitungen. Die Seder werde ich bei einer chassidischen Gruppe in Bnei Brak verbringen und auch sonst wird der Feiertag recht relig. verlaufen. Ganz zu schweigen vom Essen der Mazzot.
Tel Aviv ist ja immer eine koschere Herausforderung und insgesamt ist es nicht leicht, dort an Pessach koscheres Essen zu finden. Auswärts essen kann man so gut wie vergessen, es sei denn, ich fahre hinüber nach Bnei Brak oder nach Netanya. In beide Orte will ich eh, denn in Netanya befindet sich die chassidische Gruppe Zanz - Klausenburg.
Jerusalem ist überwiegend von sephardischen Juden besiedelt und die hegen an Pessach andere Essgewohnheiten als aschkenazische Juden. Was für einen Sepharadi koscher ist, kommt für einen Aschkenazi gar nicht in Frage. Wer also in Jerusalem koscher - aschkenazisch sucht, der kaufe in haredischen (ultra- orthodoxen) Supermärkten ein. Vom Preis her ist es dort ebenso billiger.
Ich meinerseits bin im fast haredischen Bnei Brak, zwischen Tel Aviv, Ramat Gan und Petach Tikwa gelegen, bestens versorgt. Dennoch gilt alles vorzubereiten. Vom Waschsalon bis hin zum Ausflugsziele organisieren. Vom Esseneinkaufen erst gar nicht zu reden. Der letzte Run hat sozusagen begonnen.
Die Mehrheit der Israelis hat an Pessach frei und der Ben - Gurion - Flughafen ist voll ausgelastet. Viele fliegen hinüber nach Antalya (obwohl die Türken anti - israelisch sind) oder man fährt hinunter in den billigen Sinai (wo eventuell die Al Khaida lauert). Französische Juden werden scharenweise in Eilat einfallen und die Hotels sind um die Feiertage herum sauteuer und ausgebucht. Da bleibe ich lieber am Tel Aviver Strand oder fahre nach Netanyah als mich in Eilat als Sardine bei den Sonnenbadenden mit hineinzuquetschen.
Zu meinem großen Leidwesen machte das "Cafe Aroma" in der Shenkin Street in Tel Aviv dicht. Ein Rechtsstreit mit dem Vermieter und nun kann ich sehen, wo ich in Tel Aviv an Pessach ein koscheres "Aroma" finde. Nirgendwo wahrscheinlich.
Auf diese Weise wird sich ein jeder doch noch der Vorzüge Jerusalems bewusst, wo die "Aromas" kascher le'Pessach sind.
Ich kenne das Datum für das Osterfest nicht, doch laufen vermehrt christliche Touristen durch Jerusalem. Sie alle wollen dabei sein beim Osterfest und sich die Füsse platttreten lassen. Die Pali - Händler werden danken und so richtig abzocken. Für Hostels im arabischen Viertel wird gerade das Doppelte gezahlt. Ostern bedeutet für Touristen ein tiefer Griff ins Portemonnaie und Wucherpreise für kleine verschimmelte Hostelzimmer wie im "Jaffa Gate" ohne Fenster.
Aber was tut man nicht alles, um am Karfreitag in der Grabeskirche zu hocken ?
Von all dem christlichen Brimborium um Ostern bekommen wir ansonsten nichts mit. Es sei denn, wie begeben uns in die jüdische Altstadt und an uns laufen ein paar Kreuzwegler mit Kreuz vorbei.
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