B"H
Die Sonne scheint und es wird wieder wärmer. Zum ersten Mal, nach wer weiss wie langer Zeit, stieg der Wasserpegel des See Genezareth (Kinneret) ÜBER die rote Warnlinie.
Israel erholt sich derzeit von den Schlechtwetterschäden und so mancher Bewohner Jerusalems schöpfte am Schabbat das eingedrungene Regenwasser aus seiner Behausung. Gestern kam auch noch Purim und irgendwie fand das Fest doch noch viele Besucher im Freien. Insbesondere im haredischen (ultra - orthodoxen) Stadtteil Mea Shearim, worüber ich HIER berichte.
Die "After - Purim - Zeit" ist angebrochen und heute fällt es noch schwer, an etwas anderes zu denken. Trotz all der schlechten Nachrichten von wegen Antisemitismusanstieg in der Welt (u.a. in Kanada 11 %) läuft alles weiterhin seinen typischen israelischen Alltagsgang.
In den nächsten Tagen wird der zweite IKEA Markt (nach der Niederlassung in Netanya) in Israel eröffnet. Südlich von Tel Aviv; in der Stadt Rishon LeZion. Der größte IKEA im Nahen Osten und er soll sogar den in Dubai hinter sich lassen.
Hinzu kommt die Eröffnung von H & M im Tel Aviver Azrieli Tower. Ebenso in diesem Monat und auf 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche. Ob IKEA demselben Verkaufs - Brainwashsystem unterliegt wie die Angestellten bei H & M ?
Eine Journalistin der Tageszeitung "Israel Hayom" bewarb sich bei H & M und publizierte am Freitag einen sarkastischen Artikel zu den Bewerbungsgesprächen bei der Bekleidungskette. Die Journalistin bewarb sich a la Günter Wallraff und durchlief die Bewerbungsphase bei H & M. Eine Verkäuferin bei H & M nenne sich "Verkaufsberaterin". Zu einem Stundenlohn von 22 Schekel / Stunde (ca. 4 Euro) müsse man soviel an die Kundschaft bringen wie nur möglich. Platz zum Individualismus bleibe nicht, denn die neuen H & M Angestellten sollen sich gefälligst der Ideologie des Konzernes anpassen. Denken wie H & M und auf dumme Fragen an den Arbeitgeber verzichten. Die Journalistin muckte auf und stellte Fragen wie "Ob man Überstunden arbeitet" oder "Ob die Angestellten Rabatte auf ihren Einkauf erhalten". Bewerber, die dem Alter nach ihre Eltern hätten sein können, machten sich klein, um eine Stelle zu erhaschen.
Was für ein Leben einem solchen vorprogrammierten Gedankengut hinterherzulaufen. Genau wie die Microsoft Leute, von denen ein Denken wie Bill Gates erwartet wird. Nicht nur, dass die Sklaverei in der Firma stattfindet; jetzt breitet sie sich sogar schon im Hirn aus.
Nicht selten erlebe ich es bei jungen Tel Aviver, sich den Regeln ihres Arbeitgebers vollends unterzuordnen. Man identifiziert sich total mit der Firmenidiotieideologie, dass es sogar schon heißt, der Betrieb gehöre demjenigen Angestellten. Allerdings ist dies nur zu vernehmen, wenn der Boss abwesend ist.
Diese schleimende Gekrieche macht zu schaffen und ich frage mich, wie weit die Menschheit bereit ist, sich allem und jedem Schwachsinn zu unterwerfen.
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