Freitag, 18. Juli 2008

Wettlauf

B"H

Tel Aviv ist, ohne Zweifel, eine hektische Stadt. Wochentags über ist fast jeder vom frühen Morgen an am Rennen. Zur Arbeit oder Uni rennen, Termine einhalten sowie dem größten Rennen der Stadt überhaupt: der Wohnungssuche.

Wen ich auch mit seinem Laptop irgendwo im Internet surfen sehe, alles studiert eine Site: die Wohnungsinserate. Besonders jetzt vor Beginn des neuen Unisemesters ist es einmal wieder ganz schlimm. Dutzende von Leuten drängen sich um eine Wohnung. Für die heruntergekommensten Löcher kann ein Vermieter noch Unsummen verlangen. Bei meiner Suche hatte ich noch gedacht, dass Vorstädte wie Ramat Gan oder Bnei Brak günstiger seien, aber nichts da; Ramat Gan erwies sich schnell als die gleiche Mietkatastrophe wie die Nachbarstadt Tel Aviv. 3000 Schekel für eine Zwei - Zimmer - Wohnung. Das sind 600 Euro und für einen Alleinverdiener eine Katastrophe. Unterhalb dieser Summe läuft allerdings fast gar nichts mehr. Wer in TA und Umgebung ein Zimmer sucht, der rechne mit 400 US - Dollar Monatsmiete. Aber selbst das muß man erst einmal finden. Ein etwas abgefackelter Typ gab mit vor ein paar Tagen einen guten, aber nicht in Frage kommenden Tip. "Zieh nach Ramla oder Lod. Da sind die Mieten nur halb so hoch".

Mit dem gleichen Problem kann man auch in Jerusalem leicht konfrontiert werden. Auch dort ist der Wohnungsmarkt hoffnungslos überlaufen. Dafür erreichen die Jerusalemer Mieten jedoch nicht die astronomischen Summen aus Tel Aviv. Dennoch, wer in Jerusalem richtig günstig leben will, der ziehe entweder in einen der Vororte wie Pisgat Ze'ev oder Newe Yaakov oder am besten gleich in eine Siedlung drumherum. Bis vor kurzem zahlte sich die Nachbarstadt Ma'ale Adumim noch aus. Nagelneue Häuser und alles rein. Seitdem jedoch amerikanische Neueinwanderer die Stadt für sich entdeckt haben, sind auch dort die Mieten angestiegen.

Was sich noch auszahlt ?

Sicher die nationalrelig. Siedlungen um Jerusalem:
Efrat oder Beit El. Dort bekommt man für Tel Aviver Mieten keine schäbige Zwei - Zimmer - Wohnung, sondern ein ganzes Haus.

Um Tel Aviv herum lohnen sich wie gesagt Ramla und Lod, aber auch Bat Yam oder Holon. Vielleicht auch noch Rishon Le'Zion. Das Problem bei all den Außenbezirken ist jedoch, daß man pendeln muß. Und wer relig. ist und am Schabbat die City erreichen will, der ist gezwungen, sich vorher eine Unterkunft fürs Wochenende zu suchen. Pendeln und Unterkunft kosten wieder zusätzliches Geld und von daher sollte man vorher lieber alles durchrechnen. Zahlt sich eine billige Siedlung wirklich immer aus ?


Der beste Link zur Suche einer Bleibe:

http://www.homeless.co.il/

(Allerdings nur in hebräischer Sprache !!!)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen