Dienstag, 29. Juli 2008

Generäle unter sich

B"H

Israelis sind sich darüber bewußt, dass der Polizist auf der Straße oder auf der Wache nicht gerade über einen hohen Intelligenzquotienten verfügt. Das ist kein besonders großes Geheimnis und kommt schon allein daher, dass die Polizei viele ihrer neuen Rekruten aus der Armeeeinheit "Mishmar HaGvul - der Grenzpolizei" bezieht.

Wie wahrscheinlich in jedem anderen Land auch, unterliegen Israelis bei der Musterung für die Armee einem Intelligenztest. Dabei wird auch in Betracht gezogen, welche Schule jemand besuchte, mit welchen Noten, hat er den Abschluß geschafft, ist er relig., wenn ja - wieviel; all das spielt eine wichtige Rolle. Ganz zu schweigen von der Gegend in der er aufwuchs. Haben die Eltern ein Haus oder leben sie eingepfercht mit vielen Kindern in einer Drei - Zimmer - Wohnung. Ist jemand sephardischer oder aschkenazischer Abstammung. Ein riesen Fragenkatalog also.

Nach den ersten drei Monaten Grundwehrdienst wird ein neuer Rekrut einer speziellen Einheit zugeteilt. Nicht jeder erreicht dabei sein großes Ziel in eine Eliteeinheit zu gelangen. Für Luftwaffenpiloten gelten ganz besondere Regeln, denn normalerweise besteht diese Truppe aus aschkenasischen Israelis und ohne jegliche Religiöse.
Einer der niedrigsten Einheiten, welche man aufgrund seines fehlenden IQ erreichen kann, ist die Grenzpolizei mit ihren dunkelgrünen Uniformen. Kein Schulabschluß oder Hirn - "Geh zur Mishmar HaGvul". Hauptsache man kann mit dem Knüppel umgehen oder draufballern. Und von daher wird die oft als "Hau - Drauf" betrachtete Gruppe nach Ost - Jerusalem gesandt, wo sie die Oberhoheit hegt und nicht die reguläre Polizei.

Was bei der Armee bzw. der Mishmar HaGvul noch gutgehen mag, findet ein schnelles Ende im Polizeidienst. Nach dem Dienst an der Uzi zieht es viele Grenzpolizisten in die israel. Polizei und genau dort fällt dann ihre mangelnde Bildung auf. Besonders betroffen sind Israelis sephardischer Abstammung, die es einfach nicht schaffen, einen PC zu bedienen, geschweige denn etwas Englisches von sich zu geben. Am Jerusalemer Yaffa - Tor sind russische sowie sephardische Polizisten stationiert, die bei Touristenfragen oft dumm dreinschauen oder gerade so etwas herausstottern.
Aschkenasische Kollegen hingegen teilen sich da lieber die Büroräume, wobei ich nicht unbedingt sagen will, dass unter ihnen die hohe Intelligenz ausgebrochen ist. Jene, bei denen das mehr oder weniger der Fall zu sein scheint, arbeiten beim Shabak oder anderen Spezialeinheiten. Der kleine Polizist im Streifenwagen hingegen lebt in seiner eigenen kleinen Welt mit Fußball, Basketball und Humus.

Nach Ewigkeiten hat dies auch die Polizeileitung endlich einmal mitbekommen und sandte eine eilige Mitteilung an die Mishmar HaGvul. Man solle ihnen gefälligst keine Rekruten mehr schicken, die für alles andere, aber nicht zu Polizeidienst geeignet sind. Vielleicht sollten sie eher Falafel verkaufen statt nur essen.
Und genau hier liegt eines der Probleme in der israelischen Arbeitswelt. Wer etwas bei der Armee war, den erwartet fast automatisch eine rosige, wenn auch weniger intellektuelle Zukunft. Plötzlich steht da ein Herr Offizier und soll eine Marketingabteilung leiten, denn ein alter Kamerad von ihm ist sein Spezi. Nur verfügt Herr Offizier oder Herr General über keinerlei Kenntnisse. Schulabschluß ? Nö, nur Beziehungen halt.
Aber macht ja nichts, denn die anderen Bosse sind auch nicht viel besser dran. Sind sie dann erst einmal unter sich, geht es kaum um den Betrieb, sondern vielmehr um Schützengräben und alte Marscherinnerungen. Kein Wunder also, dass die High Tech Industrie von amerikanischer sowie europ. Einwanderern durchsetzt ist. Eine Industrie, in der Leistung gefragt ist und kein Vitamin B bzw. "nach mir die Sintflut".

Die israelische Wirtschaft und Polizei sind eine Gesellschaft der Armee. Wer etwas ist, der bleibt auch etwas. Selbst dann, wenn der Kopf so ziemlich leer ist.

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