Freitag, 25. Juli 2008

Tod eines Grenzpolizisten

B"H

Leider ist der Tod des Grenzpolizisten David Shariki der hiesigen Presse nur eine Kurzmitteilung wert.

Automatisch kommt da in mir wieder die Frage hoch, inwieweit wir uns an den Terror gewöhnt haben. Selbst der Anschlag vor ca. 14 Wochen machte kaum Schlagzeilen:
Jerusalem, Erev Schabbat (Freitag abend), Tatort: Löwentor im arabischen Altstadtteil.

Von einem moslemischen Friedhof aus schoß ein palästinensischer Terrorist auf zwei Grenzpolizisten der Armee. Einer davon, ein Druse, wurde mittelschwer verletzt. Der Zweite, David Shariki, wurde mit einem Kopfschuß ins Hadassah Ein Kerem Hospital eingeliefert. Vorgestern (Mittwoch) erlag er seinen Verletzungen.

Die Frage bleibt.
Inwieweit sind solche Nachrichten zur Gewohnheit geworden ?
Die Antwort: Leider schon viel zu oft.

Zur Terrorzeit in Jerusalem vor wenigen Jahren hatten wir Einwohner und eine bestimmten Slang angeeignet, den außerhalb niemand begreifen wird. Im Ausland hielte man uns sogar für total daneben. Immer dann, wenn wir uns verabredeten oder eine Wegbeschreibung gaben, taten wir dies so:
"Gleich da um die Ecke, und dann links, wo Bus so - und - so explodierte".

Die Zeitungen gaben damals haufenweise Anleitungen, wie wie uns verhalten sollen, wenn ein Terrorist in einem Lokal zu schiessen beginnt. Die Zeiten in Jerusalem sind etwas ruhiger geworden, sieht man einmal von den bisherigen zwei Bulldozer - Attentaten ab. Und wer die Jerusalemer kennt, der weiß, dass alles mit Sarkasmus bewältigt wird.

"Und wo gehts jetzt hier bitteschön zum Machane Yehudah Markt ?"

"Dort wo der erste Bulldozer die Buslinie 13 umkippte, dann geradeaus und rechts".

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