B”H
Wie berichtet, leide ich an einem anscheinend typischen Überarbeitungssyndrom genannt “Burnout”. Nun soll ich lernen, Grenzen zu setzen, um das Leben zu geniessen, und mich nicht ausschliesslich mit der Arbeit beschäftigen. Seltsamerweise aber geschah alles trotz Freude an der Arbeit. Zwar kam die Lustlosigkeit schleichend auf, doch wer denkt gleich daran, dass der Körper ein Alarmsignal ausstößt ? Zuerst denkt derjenige dabei an das schlechte Wetter, an eine zeitweilige Phase oder was auch immer. Allmählich aber steigt die Psyche immer mehr aus und bevor alles zu schlimm wurde, suchte ich mir selber eine Art Selbsthilfegruppe.
“Gruppe” ist zuviel gesagt, denn es handelt sich um eine regelmässigen Treffpunkt dreimal pro Woche, wo versucht wird, Abwechselung ins Leben der Betroffenen zu bringen. Vom Studenten über den Haredi (ultra – orthodoxer Jude), von der Hausfrau zum Psycho – Heini, vom Hightech – Angestellten bis zur Führungskraft ist bei uns alles vertreten. Verhältnismässig hoch ist die Anzahl der Studenten, was vielleicht bei dem heutigen Leistungsdruck wenig verwundert.
Tel Aviv bietet eine Fülle solcher Gruppen und Kurse und bei dem unseren werden Aktivitäten angeboten. Manch einer sucht medizinische Hilfe und endet dann zumeist bei Tabletten. In unsere Gruppe dagegen werden Yoga, kreatives Schreiben oder Naturkurse angeboten. Oder wir treffen uns und gehen ins Kino.
Ab morgen gibt es ein neues Angebot und ich habe mich eingetragen, obwohl ich niemals zuvor daran gedacht habe, eine derartige Sportart auszuführen. Sport ist bekanntlich die beste Therapie und so werde ich ab morgen wöchentlich boxen. Als einzige weibliche Person der Gruppe, denn die anderen Weiblichkeiten zogen das Gedichteschreiben vor.
Der Boxkurs wird sicher interessant, denn ein ehemaliger israelischer Champion unterrichtet uns. Außerdem hilft es mir sicher, mich viel mehr im Blog durchzuboxen.:-)
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