Freitag, 18. Juni 2010

Schabbat Schalom





B"H

Ganze NEUN Seiten widmet die israelische Tageszeitung MAARIV heute den gestern stattfindenden haredischen Demonstrationen in Bnei Brak sowie Jerusalem. Und siehe da, man vernimmt andere Stimmen, die auf einmal etwas mehr Aufklärung zur Lage ins Spiel bringen, anstatt pausenlose YEDIOT ACHARONOT - Hetze, welche von den ausländischen Medien gleich mitübernommen wird.

Man höre und staune: Auf einmal will ein Yoav Lalom, der seine eigene haredische Gesellschaft vor Gericht zerrte, gar nicht mehr schuld sein. Stattdessen schiebt er nun alles auf den Obersten Gerichtshof; der sei schuld, dass die Eltern von 250 Kinder aus Emmanuel jetzt im Knast sitzen. Erst veranschlagt der Gerichtshof eine saftige Bestrafung und dann weiss niemand, wohin mit 250 Kindern, deren Eltern gestern eingesperrt worden sind. In welchem Land leben wir eigentlich ? Eine Anat Kamm darf ungehindert spionieren, die Mehrheit der Knessetabgeordneten hat Gerichtsverfahren wegen Bestechung am Hals, ein Ehud Olmert läuft nach wie vor frei herum, aber die Gerichte haben nichts anderes zu tun als Haredim anzuklagen, wobei die wahren Beweggründe im Hintergrund schlummern und nicht zur Sprache kommen.

Und wie geht die israelische Presse (im Ausland wird dies er gar nicht berichtet) mit der Tatsache um, dass auch sephardische Eltern aus Emmanuel verhaftet worden sind und nicht nur aschkenasische !

MAARIV denkt nach, ob da nicht doch noch andere Ursachen mitspielen und man gibt sich heute bedeckt. 100,000 demonstrierende Haredim ? Wer hätte das erwartet ?

Mehr dazu bei YNET


Ferner findet dieser Tage der Gilad - Shalit - Marsch statt. Tausende Menschen wandern hinunter an die Grenze zum Gazastreifen und demonstrieren der Regierung, dass sie Gilad wiederhaben wollen. Egal wie ! Seltsamerweise wurde der Marsch von Noam und Avivah Shalit zusammen mit Tausenden Israelis in der auswärtigen Presse noch gar nicht erwähnt.

Zu dem Marsch und allen weitern Themen mehr in der kommenden Woche !


Der Schabbat naht und man versuche auszuspannen. Am Nachmittag fahre ich nach Jerusalem, wo die Wogen noch lange nicht geglättet sind. Ich freue mich schon auf Jerusalem, denn in Tel Aviv herrscht momentan eine ungemeine Hitze verbunden mit einer Treibhausluft, die einem unter die Kleidung kriecht und die Haut nur so verkleben lässt.

Allen Lesern "Schabbat Schalom" aus dem chaotischen Israel dieser Tage !

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