Freitag, 25. Juni 2010

Laufen für Gilad


Gesehen in Pinsker Street / Tel Aviv

Photo: Miriam Woelke


B"H

Heute ist es genau vier Jahre her, seit Gilad Shalit gekidnapped wurde und die israelische Tagespresse fährt dazu gross auf. Zu Beginn der nächsten Woche starten die Eltern Shalit zusammen mit Tausenden einen Marsch von ihrem Heimatort Mitzpeh Hila in Nordisrael. Mehrere israelische Städte, u.a. auch Tel Aviv, werden angesteuert, um dann alles vor Netanyahus Haus in Jerusalem enden zu lassen.
Laut einem der Regierungspersonen involviert in die Shalit - Verhandlungen, spielen die Shalits damit nur der Hamas in die Arme, denn dem Terror kann die Aufmerksamkeit und der Druck an die Regierung nur recht sein. Netanyahu selbst bewahrt Stillschweigen. Was soll er auch sagen ? Nicht nur er, sondern ebenso Ehud Olmert ist gescheitert. Andererseits muss die Regierung an die Sicherheit aller Bürger denken und nicht nur an EINEN Soldaten. Was, wenn hochrangige Terroristen in einem eventuellen Austausch freikommen und weitere Israelis umbringen ?

Die Lage ist verzwickt. Noam Shalit schaut ganz nach Pressemann aus. Er verhandelt und gibt Pressekonferenzen. Seine Frau Avivah dagegen macht den Eindruck, dass sie jeden Moment zusammenklappt. Die Familienkampagne wird von vielen israelischen Promis unterstützt. Per SMS kann man sich zum Marsch anmelden, Verpflegung muss jedoch selber mitgebracht werden.

Vor wenigen Wochen versuchte selbst die abgehalfterte Vicky Knafo Einfluss zu nehmen. Vor sieben Jahren wurde die Hausfrau / Arbeitslose / Arbeiterin Vicky Knafo aus Mitzpeh Ramon mit ihrem Protest gegen die Kindergeldkürzungen des damaligen Finanzministers Benjamin Netanyahu (unter Ariel Sharon) bekannt. Knafo demonstrierte monatelang vor dem Netanyahu Office und seilte sich letztendlich ab, nachdem sie mehrere Male allein zu Netanyahu kroch, mit ihm Verabredungen traf und die anderen Demo - Teilnehmer im Stich liess. Vor sieben Jahre verfolgte ich täglich die Demo und bekam vieles mit, was nicht in den Zeitungen stand. Deswegen kann ich mit Gewissheit sagen: Die Shalits brauchen keine Vicky Knafo und Vater Noam wird das schnell begriffen haben. Noch dazu, wo Knafo, momentan bei einer Zeitarbeitsfirma beschäftigt, davon träumt als Sozialaktivistin in die Knesset einzuziehen. G - tt behüte uns davor ! Wir haben genug bestechliche und selbstsüchtige Politiker und brauchen keine Vicky Knafo, die in den eigenen Kühlschrank wirtschaftet.



Photo: Aplaton


Vicky Knafo vor sieben Jahren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen