B"H
Photos habe ich gemacht, doch die folgen etwas später, denn mit dem Abladen vom neuen Handy klappt es noch nicht allzu gut.
Noch bis zum 12. Juni findet in Israel die traditionelle alljährliche "Woche des hebräischen Buches - Shavua HaSefer HaIvri" statt, doch wird diesmal vorrangig die Frage gestellt, welchen Sinn die Veranstaltung eigentlich noch macht, wenn das ganze Jahr über die zwei großen landesweiten Buchketten "Steimatzky" und "Zomet HaSefarim" sich mit Preisen übertrumpfen, nur um die Kundschaft anzulocken. Vier Bücher für 100 Schekel (ca. 20 Euro) bei Zomet HaSefarim ! Gibt es soetwas in Deutschland ?
Das Nachsehen haben die Autoren, doch wen stört das im Zeitalter des iPad oder Google Books noch ? Trotz aller Sonderangebote sind viele Leser nach wie vor an guten Büchern interessiert und bereit zu zahlen.
In Tel Aviv findet das 12 - tägige Buchevent auf dem Kikar Rabin an der Ibn Gvirol in der Innenstadt statt. Abends ab 18.00 Uhr öffnen sich die Polizeiabsperren und nach einem Sicherheitscheck ist man dabei. Wer will, der sollte sich am Eingang von einem der Dirndlmädels ein buntes Lesezeichen geben lassen; mit dem kann man dann ein paar Meter weiterschlappen und sich am Müller Milch Stand einen kostenlosen Joghurt abholen. Hergestellt aus nichtjüdischer Milch, doch koscher, wenn auch minderer Qualität. Ich aß ihn nicht, sondern machte nur Photos von den Israelinnen, die im Müller Milch Alpendirndl dastanden.
Eigentlich war ich auf der Suche nach relig. Büchern, doch Fehlanzeige. Selbst der Chabad (Lubawitsch) - Stand war geschlossen. Alles wühlte sich vorwiegend durch Romane. Hierbei besonders durch bekannte Namen wie Yoram Kaniuk oder Stephen King. John Grisham war ebenso vertreten und natürlich viele viele israelische Autoren.
Sonderangebote gab es zu Hauf. Wer ein Buch zum Katalogpreis von ca. 88 Schekel (ca. 18 Euro) kauft, bekommt entweder ein oder zwei weitere Bücher nach Wahl geschenkt.
Irgendwie zog mich das alles nicht an. Mich stört es einfach, wenn da aufgetakelte Messetussen rumstehen und einem auf die Finger schauen und dann ihre Marketing - Show abziehen. Ich will in Ruhe schmökern und keinen "Bring hier bloss nicht alles durcheinander" - Blick. So machte ich dann einmal meine Runde und entschied mich für einen Gang zu Zomet HaSefarim im nahegelegenen Dizengoff Center.
Im Center angekommen lieferten sich Steimatzky und Zomet HaSefarim per Lautsprecherdurchsagen einen regelrechten Preiskrieg. Letztere boten zwei Bücher für je zwei Schekel (ca. 40 Cent), wenn man denn eines zum Katalogpreis erstehe. Zumindest konnte sich hier der Kunde in Ruhe umsehen und ich entdeckte auch gleich ein Buch, was mich interessiert: "Son of Hamas" von Mosab Hassan Yousef, dessen Vater der Hamas - Scheich Hassan Yousef ist. Im Buch erzählt der Sohn seine Lebensgeschichte und wie er sich dem inneren Geheimdienst SHABAK als Informant anbot.
Weiter kaufte ich Ron Leshems "Beaufort"; einen Roman mit Erlebnisberichten israelischer Soldaten und deren Alltag bei ihrer Stationierung an der israelisch - libanesischen Grenze (in der ehemaligen Sicherheitszone). Das dritte Buch ist von Yuval Abramovitch und handelt von einer TV - Journalistin. Hinter den Kulissen eines israelischen TV - Kanals sozusagen.
Mit meinem Kauf bin ich happy und meiner Meinung nach kann tatsächlich auf die Buchwoche verzichtet werden.
_____________________
Der Joghurt - Aufdruck von Müller besagt, dass lediglich MILCHPULVER verwendet worden ist ! Bei Gelegenheit werde ich nachforschen, ob dieses Milchpulver aus Israel stammt oder aus dem Ausland.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen