Freitag, 11. September 2009

Schabbat Schalom

B"H

Am Schabbat selbst soll es eine neue Hitzewelle (Scharav) geben. Sonntag wird es sich abkühlen. Nicht nur wettermässig; die Lehrer an den Schulen streiken noch obendrein. Lehrerstreik ist wahrlich nichts Außergewöhnliches in unserem Land.

Ab Montag 11.00 Uhr wird auf den Straßen in und um Jerusalem Chaos herrschen. Der Stau des Jahres sozusagen. Dann streiken die LKW - Fahrer und planen mit ihren Brummies vor Netanyahus Office zu protestieren.
Wer also eine Busfahrt plant, der sollte Jerusalem weit vor 11.00 Uhr morgens verlassen oder dort eintreffen, denn sonst geht nichts mehr.

Obwohl die Politik stets an erster Stelle steht, am kommenden Freitag abend beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosh HaShana. Und zum Fest soll einigermassen Festessen her.
Wegen der Wirtschaftskrise bleiben viele Spender aus und Tausende bedürftiger israelischer Familien bekommen so weniger Essenspakete ausgeteilt. Die Tageszeitung "Maariv" berichtet heute in Großaufmachung (Seite 8) von der gestrigen Ausgabe von Fresspaketen zum Fest in Haifa. Der Vorrat einer Woche sei binnen vier Stunden ausgeteilt gewesen. 800 Leute waren da inclusive des 84 - jährigen Auschwitzüberlebenden Josef Kinsreich, der heute nicht einmal genügend Rente bekommt und auf Hilfsorganisationen angewiesen ist.

Pessach und Rosh HaShana bilden in jedem Jahr die Knackpunkte in unserer Gesellschaft. Wohlhabende kaufen teure Geschenke oder fliegen auf ein paar Tage rüber in die Casinos von Antalya; die Zahl der Armen dagegen steigt stetig an und diese sind froh, etwas zu Beissen auf dem Tisch zu haben und den Kindern ein wenig traditionellen Rosh HaShana Honig präsentieren zu können.

Die gesamte nächste Woche ist Rosh HaShana Thema Nr. 1. Wo wird man die zwei Tage verbringen und was wird gegessen ?
Traurig, wenn viele nicht wissen, was sie essen werden und dazu noch die Spender ausbleiben. Das Neue Jahr kann ja dann nur besser werden !

Hoffentlich habe ich jetzt nicht einigen die Schabbatfreude verdorben, aber derlei gesellschaftliche Missstände müssen angesprochen und nicht unter den Tisch gekehrt werden werden.

Schabbat Schalom

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