Sonntag, 9. August 2009

Journalistenklau

B"H

Bis vor kurzem war ich so ziemlich naiv, denn ich war nämlich der Meinung, dass richtige Reporter sich doch tatsächlich auf den Weg zum aktuellen Geschehen machen, recherchieren und danach berichten. In letzter Zeit jedoch löste sich meine allzu naive Vorstellung in Luft auf, da ich bemerkte, dass zahlreiche Medienanstalten / Journalisten / Newssites voneinander klauen. Manchmal mit der original Quellenangabe und dann wieder ohne.

In der Zeit des Internets scheint kaum mehr jemand an richtigem Research interessiert zu sein. Auch Referenten bei Vorträgen ziehen schnelle Infos aus Wikipedia vor, anstatt sich durch Tausende Seiten Literatur zu wühlen. Schade, denn gerade bei jüd. - relig. Vorträgen vermisse ich in dem Moment die Authenzität und das völlige Dahinterstehen des Redners hinter dessen Vortrag.

Ein ganz gutes Beispiel zu all dem bildet der vor wenigen Tagen auf "Spiegel Online" verfasste Artikel zum Massenmörder Charles Manson. Nicht, dass da jemand neu recherchiert hätte, denn Wikipedia gibt alles her. Wirklich alles und viel besser geschrieben als im "Spiegel" selber:

http://en.wikipedia.org/wiki/Charles_Manson

Die Medienkonzerne sind immer noch stolz auf ihren Journalismus. Sollen sie, aber der Klau darf nicht unter den Teppich gekehrt werden. Zusammengesetzte Textbausteine anderer Artikel machen noch lange keinen eigenen Artikel aus.

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