Dienstag, 7. Juli 2009

Steinmeier ist da und niemand hats gemerkt

B"H

Dass der deutsche Außenminister Steinmeier in Israel weilt, erfuhr ich erst aus dem "Spiegel Online". Weder auf israelischen News Sites noch in zwei israelischen Tageszeitungen las ich etwas einem Besuch und dem Treffen mit Lieberman.
Wen interessiert das auch ?
Da kommt Steinmeier daher und stellt Forderungen. Israel soll den Siedlungsbau zwecks Frieden einstellen und da fragt man sich, ob der deutsche Minister überhaupt einen Schimmer an Realität besitzt.

Warum besucht er nicht einmal eine Siedlung in Samaria oder Gush Etzion ? Immerhin hatte er einen Siedler vor sich, der da Avigdor Lieberman hieß. Aber den kann Steinmeier auf den Tod nicht ausstehen, denn Lieberman steht für etwas, womit man in Deutschland Probleme hat. Nämlich mit dem Gegenteil eines Amoz Oz oder eines Uri Avinery. Und alle, die anders (rechts) sind, sind das Letzte (unliebsame Fundamentalisten), denn das passt nicht ins deutsch - linke Fassungsvermögen hinein.

Präsident Schimon Peres stahl Steinmeier und dessen überflüssigem Staatsbesuch glatt die Show, denn es geht um Wichtigeres. Peres traf sich mit Hosni Mubarak, um (wieder einmal) den Fall "Gilad Shalit" zu diskutieren.

6 Kommentare:

  1. Ich stimme Dir voll zu, er und seine anderen Kollegen sollen erstmal ein wenig über Geschichte lernen, bevor sie herkommen.
    Außerdem sollten die Deutschen sich mal fragen, was für ein Recht sie überhaupt haben, Israel etwas vorzuschreiben. Genau wie die Amerikaner. Was tun diese beiden Staaten schon für Israel?

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  2. Von Steinmeier ernstlich zu verlangen, er möge Lieberman einmal in dessen Westbank-Kolonie, auf geraubtem Land, besuchen - das passt in der Tat nicht in mein Fassungsvermögen hinein.
    Ansonsten kann ich zustimmen: Ein alles in allem überflüssiger Besuch, u.a. auch deshalb weil Steinmeier ihn abstattet.

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  3. B"H

    @ Printe

    Lieberman wohnt in einer Siedlung in Gush Etzion (suedlich von Jerusalem) und dort lebten Juden schon viele Jahre vor der offiziellen Staatsgruendung. Vielleicht sollte sich Steinmeier sich das einmal zu Gemuete fuehren. Wobei ich aber glaube, dass Steinmeier etwas Persoenliches gegen Liebeman hat und es nur zweitrangig um die Siedlungen geht.

    @ Peter

    Kurz gesagt finde ich es ziemlich arrogant hierherzukommen und Forderungen zu stellen. Was geht denn Deutschland die israelischen Siedlungen an ? Ausserdem haben sich Landabgaben und anderweitige Zugestaendnisse an die Palaestinenser noch niemals bewaehrt. Im Gegenteil !

    Als Scharon Gush Katif aufgab, schrien deutsche Politiker mit am lautesten, dass jetzt Frieden im Nahen Osten einkehre. Als dann jedoch die ersten Kassam - Raketen auf Sderot knallten, herrschte in deutschen Landen das grosse Schweigen im Walde.

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  4. Hallo Miriam!
    Ich zitiere mal Gershon Baskin aus der heutigen Jerusalem Post - da schreibt er sehr zutreffend:
    "WHAT'S ALL the fuss anyway? Who really cares about a few more houses and school classrooms in settlements? Well, the whole world. At the outset of Oslo, the world, including the Arab world (and also including the supporters of peace in Israel and in Palestine), actually believed that the peace process was about ending the occupation, peace between two states living side-by-side, building cross-boundary cooperation in every field possible, ending violence and ending the conflict. During those optimistic days, several countries without diplomatic relations with Israel established them, and several Arab countries even allowed it to open commercial interests offices in their countries. Some Arab countries even opened their own representative offices in Israel. This was possible because they believed the Oslo peace process would bring an end to the occupation."
    Anders gesagt - niemand, nur Israels Rechte und ihre Fans hätten ein Problem mit der Aufgabe der Siedlungen und mit dem Ende der israelischen Besatzung.
    Im Übrigen: Mir ist egal, für wie deutsch Du mich hältst. Das scheint eher dein eigenes Problem zu sein.

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  5. B"H

    Die "optimistischen Tage" loesten sich allerdings ziemlich schnell in Luft auf und nach all den "optimistischen Waffenlieferungen" der Regierung Rabin an die PLO sehen wir heute das wahre Resultat.

    Uebrigens wurde im Maerz des vergangenen Jahres das Attentat in der Jerusalemer Yeshiva "Mercaz HaRav" mit einer derlei "optimistischen Waffe" begangen.

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  6. Ich betrachte das Handeln der Politiker manchmal amüsiert, freue mich darüber dass einige ernsthaft um Frieden bemüht sind und denke mir: "Ein Höherer wird`s richten"

    (Wahrscheinlich fällt einem das als Außenstehender auch leichter)

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