Freitag, 17. Juli 2009

Schabbat Schalom

B"H

Israel ist bekanntlich ein kleines Land und es gibt Zeiten, in denen man die Enge regelrecht spürt. Nicht räumlich begrenzt, sondern mental. Es gibt einfach kein Entkommen, wohin man auch geht. Sich in ein Zimmer einzusperren, dürfte helfen, doch einfach so in einen Pub gehen und sich besaufen, stellt in den wenigsten Fällen eine wirkliche Flucht dar. Immer und überall wird man mit den Tagesereignissen bombardiert.

"Hast Du schon gehört, was da oder dort wieder passiert ist ?"

Diese Woche war mehr als intensiv. Zuerst wurde ich damit wachgerüttelt, dass ich einen Typen aus dem Ku Klux Klan kannte und einen Tag später erfolgte die Nachricht der Kindesmisshandlung in einer chassidischen Gruppe, die ich sehr gut kenne. Über beide Fälle berichtete ich hier, auf Deutsch auf meinem chassidischen Blog sowie in englischer Sprache auf meinem englischen Blog.

Gestern abend flogen in Mea Shearim wieder die Fetzen und die Demos werden vorerst vorgesetzt werden. Trotz eines Treffen von Schimon Peres mit einem Vertreter der antizionistischen Edah HaCharedit in Jerusalem.

All diese Nachrichtenfülle laugt aus und erschöpft. Ich sehe dem Schabbat fieberhaft entgegen und versuche wenigstens dann meine Ruhe zu haben. Vielleicht hinaus in die Natur zu gehen oder so.

Wer allerdings heute die Tageszeitungen aufschlägt, den trifft sogleich der nächste Schlag, denn allein im Monat Juni verloren 15,000 weitere Israelis ihre Jobs. Bis ins kommende Jahr hinein sollen sich noch 100,000 weitere Arbeitslose dazu gesellen.
Die Lebenshaltungspreise steigen ins Unermessliche; vor allem der Wasserpreis. Wer meint, der Jerusalemer Machane Yehuda Markt sei so billig, der wird sich umstellen müssen, denn ein Kilo Tomaten ist nicht mehr unter 5 Schekel (1 Euro) zu haben. Aprikosen kann sich kaum mehr einer leisten mit ca. 20 Schekel (4 Euro) das Kilo. Mangos liegen bei 8 Schekel und wenn man Glück hat, bekommt man sie für sechs. Ich weiß nicht, wie Familien überhaupt noch existieren können. Soll man von Wasser und Brot leben ? Wobei Wasser schon bald unerschwinglich wird.

Soweit also zu allem Negativen und zum Positiven habe ich jetzt keine Kraft mehr. :-)

Allen Lesern "Schabbat Schalom"und das die folgende Woche uns Besseres verheißt !

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