Samstag, 8. November 2008

Und was macht der Lothar in Netanya ?

B"H

In deutschen Zeitungen liest man, dass Lothar Matthäus in Israel Erfolg zu haben scheint. Sein Club "Maccabi Netanya" liegt auf den vorderen Tabellenplätzen der ersten israelischen Liga (Ligat HaAl) und das sagt ja wohl alles.

Vielleicht, doch am gestrigen Freitag veröffentlichte das wöchentliche Tel Aviver Lokalblatt "Ha'Ir" eine ganz andere Betrachtung der Lage.

Nach eigenen Worten hatte Lothar Matthäus den Trainerjob in Netanya angenommen, weil er dem israelischen Fußball etwas beibringen wollte. Kennen tat er ihn zwar nur aus dem TV, doch Lothar wollte, gegen viel Bares, Entwicklungshilfe leisten. Gesagt, getan und Lothar machte sich frisch ans Werk.
Gleich zu Beginn stellte er mit Entsetzen fest, dass viele Profispieler noch nicht einmal den Ball ins Tor hangeln, wenn der ihnen nicht gerade perfekt auf den Fuß fällt. Und Lothar zeigte seine Tricks und fühlte sich so als der "Superg - tt", der hier alles kann. Manchen Spielern machte das durchaus Spaß, denn immerhin lernten sie eine Menge. Andere wiederum kuschten und mischten sich nicht ein.

Mittlerweile aber ist Schluß mit lustig, denn Lothar läßt zu sehr den Superstar heraushängen. Öffentlich fährt er seine Spieler an: "In Europa würde niemand wie Du es zu etwas bringen !"
Er putzt seine Spieler herunter mit dummen besserwisserischen Sprüchen. Hinzu kommt, dass er selber Termine fast platzen läßt. So komme er ständig zu spät, weil sein Flugzeug aus Deutschland nicht pünktlich lande. Fast immer pendelt Lothar unterwegs zwischen Israel und Deutschland und das scheint ihn zu erschöpfen.
"Wer meint, ich hänge da in Deutschland nur faul herum, so geifert Lothar zurück, der irrt gewaltig. Schließlich habe ich dort ein Business und meine Kinder".

Ebenso sind die Spieler sauer darüber, ohne jegliche Erklärung oder Absprache auf die Bank geschickt zu werden. So manch einer beim Maccabi Netanya scheint Lothar Matthäus jedenfalls bald gründlich satt zu haben.

Lothar, das kommt davon, wenn man nur ans Geld denkt und nicht an die Mentalitäten. Wir sind hier nicht im maschinenperfekten Deutschland und wer weiß, wer hier am Ende wem Entwicklungshilfe leistet. Wahrscheinlich eher Netanya an Matthäus als umgekehrt.
Wir werden sehen, wie es weitergeht …

4 Kommentare:

  1. Mal abgesehen davon, das Lothar als Spieler eine richtige Persönlichkeit war - als Trainer hat er es nie zu etwas gebracht und das wird sich auch nicht ändern, wenn er nicht die Mentalität der jeweiligen Umgebung mit in Betrachtung zieht. Das war in Belgrad so, in Brasilien, in der Ukraine und wird in Israel nicht anders sein. Schade, wenn sich jemand sein historisches Spielerdenkmal durch solch beschränkte Sichtweise als Trainer selbst torpediert...

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  2. B"H

    Meine persoenliche Meinung ist, dass das einzige Ziel des Lothar darin besteht, entweder Trainer der Nationalmannschaft oder des FC Bayern zu werden. Solange dies nicht geschieht, gurkt er halt im Ausland herum und macht auf Mann von Welt.:-)

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  3. Uli Hoeneß hatte mal gesagt, Lothar wird beim FC Bayern noch nicht mal Greenkeeper - und damit Fussballdeutschland aus der Seele gesprochen :-) !

    Und was die Nationalelf angeht - es gibt Sachen, die müssen nicht sein ;-) !

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  4. B"H

    Das ist doch dem Lothar egal, wer da was sagt. Er will jedenfalls ...:-)

    Uebrigens spielt sein Team Maccabi Netanya gerade gegen Haifa und liegt mit 3:1 in Fuehrung. Das Spiel wird live im TV uebertragen. Aber nicht wegen Lothar.:-)

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