B"H
Das heutige Wahlduell in den Staaten verdrängt in der israelischen Presse alles weitere in die hinteren Teile der Gazetten. Sogar der sonst so aufgebauschte Jahrestag des Mordes an Yitzchak Rabin mußte weichen. Überhaupt wird in jedem Jahr weniger über Rabin berichtet. Israel ist schnelllebig und die News sausen nur so an einem vorbei. Ehe man etwas zu verarbeiten in der Lage ist, folgt schon wieder eine weitere News.
Im Gegensatz zu Europa erfreut sich Barack Obama in Israel keiner sonderlichen Beliebtheit. "Obama gut für die Juden ? Für die Juden oder Israel ?
Uns wundert es nicht, dass Europa in Obama den Superstar sieht, ist er doch links eingestellt. Und Teile Europas sowie Obama gegen Israel ? Was täte uns da noch groß wundern ?
Bei seinem Israelbesuch hielt sich Obama mächtig zurück mit seinen Andeutungen. Seinen Kritikern genauso wie Israel schwant nichts Gutes. Ist Obama nun ein Moslem oder nicht ? Ist sein angebliches Christentum nur eine riesige Show ? Neulich sprach sich sogar Sarkozy gegen ihn aus, denn Obamas Andeutungen bezüglich des Iran seien ja wohl mehr als unreif.
Was geschehen wird, wenn Obama die Wahl gewinnt ?
Wie es schon in einigen US – Bundesstaaten der Fall ist, werden radikale Moslems immer mehr an Einfluß gewinnen. Die Hamas, Hizbollah sowie Al Khaida werden seinen Wahlsieg ohne Zweifel groß feiern.
Wie kann soetwas in Amerika nur sieben Jahre nach dem Attentat auf das World Trade Center passieren ?
Amerika wählt einen Mann, der bereit ist, mit Terrorstaaten ohne jegliche Konditionen Verhandlungen einzugehen. Kapieren werden es die Amerikaner schon noch, aber dann zelebriert der Iran schon längst seine amerikanische Machtübernahme.
Und Israel ?
Mit Mc Cain hätten wir einen stabileren und keinen insgeheim antisemitischen Präsidenten. Jemanden mit Erfahrung, obwohl auch er Eingeständnisse den Palis gegenüber einfordern täte.
"Wie uns das allen auf die Nerven geht, wenn jemand Unwissendes von außen irgendetwas fordert und unsere Regierung das Kriechen beginnt."
Aber eine konditionslose Verhandlungsbereitschaft mit dem Iran und ähnlichen Terrorstaaten ? Und fragt sich eigentlich niemand woher Obama sein hundertfaches Millionenbudget für den Wahlkampf herbekam ?
Es gibt ja auch sehr viele Juden in
AntwortenLöschenden USa die ihn wählen wollen. Und
ich kann das ehrlich gesagt sehr gut
verstehen. Ich denke dass diese
Wahl sehr deutlich macht wie sehr
Juden in der Diaspora zwischen
zwei stühlen sitzen.
Eben auf der einen seite sucht man
jemanden der liberal ist und soziale
probleme angeht und etwas für die
minderheiten in dem land tut. aber
gleichzeitig sind eben diese politiker
auch oft oder meistens sehr
antiisraelisch.
Das ist ein diasporah dilemma denke
ich.
Jakobo
PS.: in einem anderen Artikel von
AntwortenLöschendir hast du das mit der rechten
und der linken in israel erwähnt
und da auch einen bezug zu frommen
juden und auch zu der siedlerbewegung
gemacht.
Ich kenne diese bezüge auch. aber
was mich da immer wundert ist warum
in israel ein schema links-rechts
einfach so von anderen ländern über-
nommen wird ohne auf die nationalen
gegebenheiten zu achten und auf die
geschichte. das habe ich vor allem
von der "linken" nicht verstanden.
Aber vielleicht kannst du das ja
noch mal etwas erklären.
jakobo
B"H
AntwortenLöschenHallo Jakob,
zu Deinem ersten Kommentar:
Ja, leider gibt es viele Juden, die heute Obama waehlen. Anscheinend gelingt es ihm, die grosse Wende fuer Amerika zu versprechen und vielen geligt es offenbar nicht, die Hintergruende zu erkennen.
Hillary Clinton liess ein Photo veroeffentlichen, welches Obama in muslimischer Tracht zeigt. Danach hiess es seitens Obamas, dass sei ja nur so bei einem Familienbesuch gewesen.
Mit Mc Cain ist offenbar der falsche Gegenkandidat angetreten und Obama ist halt juenger und wirkt dynamischer. Was soll ich sagen ?
Zu Deinem zweiten Kommentar:
Ich bin mir nicht sicher, was genau Du meinst.
In Israel liebt man es, alles in Schubladen zu stopfen und jeder wird halt irgendwohin geschoben. In die recht oder die linke Ecke. Israelis lieben es zu klassifizieren und jemanden danach zu beurteilen.
Aus dem Ausland gilt als links, wer sich fuer Verhandlungen mit den Palis einsetzt bwz. Zugestaendnisse von Israel fordert. Rechts bedeutet eine eindeutige Aussprache gegen den Iran und dessen Atomwaffen - Machtgehabe.
"Aus dem Ausland gilt als links, wer sich fuer Verhandlungen mit den Palis einsetzt bwz. Zugestaendnisse von Israel fordert. Rechts bedeutet eine eindeutige Aussprache gegen den Iran und dessen Atomwaffen - Machtgehabe."
AntwortenLöschenGenau das meinte ich. Ich hab oft
den eindruck, dass in Israel genau
diese schubladen übernommen werden,
ohne auf die eigene geschichte zu
achten. man stülpt es sich einfach
über.
die sache ist nicth die
klassifizierung an sich. Aber schau
dir doch mal in der Geschichte an
was die Anfänge der Kibbuzniks waren
und was damals als links-rechts
zionistisch gesehen wurde.
links oder rechts... aber zionistisch,
jüdisch eben mit viel bewusstsein
für die eigene geschichte.
und heute? wen gibt es da? Averni?
zumindest im ausland ist das einzige
was man von ihm hört seine anmaßungen
gegen israel.
ist es jetzt deutlicher was ich meine?
ich finde es schade dass es wenige
bewegungen mehr gibt, die zionistisch
sind aber gleichzeitig auch stark
versuchen soziale gleichheit und
changsen zu schaffen. gleichzeitig
frage ich mich auch was passiert ist?
nicht nur von der politischen seite
her sondern auch von der seite des
"selbstbewusstseins" wenn du so
willst.
was ich geschrieben habe dass die
juden in der diasporah zwischen
den stühlen sitzen und warum und so.
Mir scheint es dass es in israel ein
ähnliches phänomen gibt. aber sowie
ich nie in israel gelebt habe fällt
es mir schwer das richtig zu
verstehen. Was die diasporah betrifft
ist das schon etwas einfacher für mich
weil ich ja immer in der diasporah
gelebt hab.
jakobo
jakobo
PS.:
AntwortenLöschenvielleicht ist es ja diese absurde
sehnsucht von sekulären juden einfach
einer unter vielen zu sein? oder
einfach nur ein staat unter vielen
zu sein?
nur ein gedanke.
jakobo
B"H
AntwortenLöschenIch glaube nicht, dass Israel unbedingt die auslaendischen Definitionen von "links" und "rechts" uebernimmt. Eher betrachtet man die Einstellung der jeweiligen auslaendischen Regierung in Bezug auf Israel. Wie steht eine Regierung Israel gegenueber und nicht, was die ausl. Regierung in ihrem eigenen Land tut. Ob sie da linke oder rechte Ideologien vertritt.
Die Politlandschaft in Israel ist heute wesentlich anders als zur Zeit der Kibbutzpioniere.
Ueberhaupt Kibbutz - wen interessiert denn das Thema heute noch gross ? Viele sind bankrott und die Kibbutzniks selber werden vom Rest der Bevoelkerung als etwas "Hinterwaelderisches" gesehen. Jedenfalls in Tel Aviv und Jerusalem.
Die Kibbutzbewegung ist fast tot und schon vor Jahren mussten die Kibbutzim umdenken und ihre Wirtschaft umstellen, um ueberhaupt noch wettbewerbsfaehig zu sein und nicht ganz unterzugehen.
Avineri spielt in Israel keine Rolle, aber eine Linke gibt es schon. Nur nicht so chaotisch wie Avineri. Zum Beispiel gilt Kadima als Linkspartei.
Bei der extrem linken MERETZ haben sich gerade zwei Persoenlichkeiten in den Ruhestand verabschiedet. Zum einen der absolut extreme Yossi Beilin sowie Ran Cohen. Beide sind ab sofort nicht mehr in der Politik vertreten, sondern haben sich ins Privatleben zurueckgezogen.
Die Linke hat derzeit wenig Chancen. Damit meine ich Parteien wie die extrem linke MERETZ.
Zionismus ?
Die Gesellschaft hat sich ebenso veraendert und wenn Du heute Zionismus hoerst, dann kommt das meist von den Neueinwanderern.
Selbst die Siedlerbewegung pocht nicht auf Zionismus, sondern auf ein relig. Leben gemaess der Thora. Darin ist die freie Siedlunsgfreiheit eh enthalten.
DIE grossen Zionisten / Patrioten / Linke / Rechte gibt es heute kaum mehr, denn jeder wuselt so vor sich hin und geht, wenn es ihm bequem erscheint, viel zuviele Kompromisse ein.
Averni war jetzt nur ein extremes
AntwortenLöschenBeispiel. Was mich halt interessiert
ist warum dies alles nur an dem
verhältniss zwischen juden und
arabern festgemacht wird und nicht
an der einstellung zu sozialen
problemen.
Klar, das der zionismus jetzt etwas
anderes ist wo israel existiert ist
klar. auch das die kibbuz bewegung
(leider)nicht mehr so da ist ist mir
auch nciht entgangen.
Es gibt da aber einfach ein paar
dinge die ich nicht so leicht
kappiere.
Übrigens ich musste schon fast lachen
aber als Mccartny in israel aufgetreten ist wurde hier breitgetreten das die beatles nicht
in israel auftreten durften und wen
hatten sie im fernsehn dazu interviewt????? richtig...
Uri Averni
im zdf wars glaub ich
oder in der ard.
das war auch schon sowas total
absurdes. demnächst planen die noch
ein interview mit dem experten uri averni zum thema
global warming und wie weit israel
auch daran beteiligt ist ;)
(die meinung von uri geller zu
dem thema wäre allerdings interessanter ;-))
jakobo
B"H
AntwortenLöschenKadima sieht Israel sicher als einen normalen Staat unter vielen.
Wenn saekuleren Juden immer derlei Versuch starten, geht das meist in die Hose und die Welt macht uns darauf aufmerksam, wer wir eigentlich sind. :-)
"Wenn saekuleren Juden immer derlei Versuch starten, geht das meist in die Hose und die Welt macht uns darauf aufmerksam, wer wir eigentlich sind. :-)"
AntwortenLöschenDa hast du wohl absolut recht
damit.
jakobo
B"H
AntwortenLöschenUri Geller haette die Beatles damals sicher hergezaubert.
Wer professionelle Kommentare will, der befragt garantiert keinen Uri Avineri, der da nur seine eigenen idiotischen Ideologien vertritt. Ideologien, die heute nicht mehr ziehen und ich weiss gar nicht, was er macht, ausser ab und an mal eine HAARETZ Kolumne zu verfassen oder halt im Ausland herumzureisen und sich wenigstens da feiern zu lassen.
Abscheinend denken die ZDFler, Israel bestehe nur aus Avineri, Amoz Oz, Etgar Keret und der Rest sind bekloppte relig. Fundamentalisten. Damit verpasst die deutsche Presse genau den Punkt.
Die hiesigen Partein haben schon lokale soziale Problemstellungen. Bekaempfung der Arbeitslosigkeit, Beseitigung der Staatsschulden, Finanzhaushalte ...
Aber viel kommt dabei nicht heraus und wenn dann fast nur Kuerzungen im Sozialbereich. Derzeit gibt es keinen einizgen Politiker, der auch nur annaehernd eine Ahnung vom Sozialwesen geschweige denn der Wirtschaft hat. Jeder wirtschaftet dagegen in sein eigenes Portemonnaie und ansonsten bleibt alles beim alten.
Auf die Strasse zu Demos zu gehen, hat in Israel noch nie viel eingebracht. Und wenn, dann immer nur zeitweilig. Bis zur naechsten Kuerzung.
Und nebenbei, die Sicherheit steht halt bei allen immer als Nr. 1 auf der Tagesordnung. Selbst bei der Bevoelkerung.
Aber die Bevoelkerung hat die Politik schon lange aufgegeben und hilft sich irgendwie selbst. Oder versucht es zumindest.
Der Jerusalemer Buergermeisterschaftskandidat der "Yahadut HaTorah", Me'ir Porush, liess heute Plakate ankleben, denen zufolge er Tausende neuer billiger Wohnungen in Jerusalem schaffen will.
Wer will ihm das abnehmen ?
Bei ihm kommt immer der erste Gedanke auf, dass da wieder nur haredische Wohngebiete entstehen sollen. Und so dreht sich halt alles im Kreis.
B"H
AntwortenLöschenInteressanter Link:
http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3617418,00.html
Warum die israel. - amerika. Schriftstellerin NAOMI RAGEN fuer Mc Cain stimmte.