Donnerstag, 13. November 2008

Jerusalem im Dreck

B"H

Wo man in vielen Stadtteilen Jerusalems auch hinschaut, eines sticht fast immer ins Auge: Der herumliegende Müll.
Gestern Mittag ging ich in den Supermarkt "Yesh" am Zentralen Busbahnhof und was sah ich nebendran liegen ? Einen riesen Müllberg links hinter einer häßlichen Betonabsperrung.

Egal, ob man am Schabbat oder wochentags durch Jerusalem spaziert, vielerorts befindet sich einfach stinkender Müll, dem die Stadt nicht Herr zu werden scheint. Allabendlich wird der Machane Yehudah Markt in der Innenstadt reingewaschen. Palästinensische Reiningungsarbeiter kommen dann mit dicken Wasserschläuchen angerollt und spritzen tonnenweise Wassermassen auf den Asphalt. Oft erfolglos, denn im Machane Yehudah wie auch anderswo sieht man schon einmal die ein oder andere Ratte umherlaufen. Dick, fett und überaus gut ernährt. Ferner herrscht in der Stadt ein Katzenplage. Irgendwie muß man ja der Ratten Herr werden, aber die Katzen vermehren sich unaufhörlich und wenn gar nichts mehr geht, schickt die Stadtverwaltung ihr Katzenentsorgungsteam los, um die Katzen ins Jenseits zu befördern.

Müll und Katzen verursachen vielerort einen ungemeinen Gestank. In Teilen Nachlaots ist es ganz besonders schlimm mit den Katzenviechern. Ich frage ich ständig, wieso die Bewohner nicht krank sind, bei all dem Müll.
Nichts gegen Jerusalem, aber man nehme sich ein Beispiel an Tel Aviv, wo aufgeräumt wird. Jaja, Tel Aviv hat halt mehr Geld und Jerusalem krebst mit den Finanzen hinterher. Das hat auch der frischgewählte neue Bürgermeister Nir Barkat erkannt und will nun in Jerusalem das große Reinemachen beginnen.

Allerdings kann er nicht in kurzer Zeit einen halben Slum zu einer Pariser Metropole aufpolieren. Barat vergeht sich in Wunschträumen, jährlich 10 Mio Besucher nach Jerusalem zu holen. Als "Neu - Tel Aviver" frage ich mich, was denn bloß all die Leute in Jerusalem tun sollen ? Ehrlich gesagt sind fehlende Attraktionen (außer der Religion) sowie die popelige Kleinstadtmentalität nicht gerade ein Ansporn für die Besucherschaft. Aber zuerst einmal muß der Müll weg und damit die Ratten und im Sommer auch die fetten Kakerlaken.



Ein bekanntes Bild in Jerusalem - Abfall.

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