Freitag, 1. Februar 2008

"The Coffee Bean" verweigert Arbeitsrechte

B"H

An die Schlagzeilen haben wir uns längst gewöhnt:
Große Kaffeehausketten in Israel verweigern den Angestellten ihre Arbeitsrechte.

Einer der zwei Inhaber des Café "Aroma" beschimpfte sogar die Vertreterin einen anderen Firma mit rassistischen Ausdrücken. Die Vertreterin war Jemenitin und musste sich "dumm und primitiv" nennen lassen. Cafe "Hillel" war bekannt dafür, viele Angestellten nur teilweise oder gar nicht zu bezahlen. Seitdem sie verklagt wurden und die israel. Histadrut HaChadash (Gewerkschaft) einschritt, herrscht Ruhe und das "Hillel" zahlt.

Zur Stunde findet eine kleine Demonstration der "Histadrut HaChadasha" vor der Filiale von "The Coffee Bean" statt. Die Coffee Bean ist eine amerik. Kette mit Filialen in Tel Aviv und Jerusalem. Insgesamt beschäftigen sie 200 israel. Angestellte. Während Ketten wir Hillel und Aroma eingelenkt haben, denkt die Coffee Bean nicht daran, den Angestellten rechte zuzugestehen. Ich unterhielt mich gerade mit einem der Demonstranten von der Histadrut und er meinte, dass die Coffee Bean sogar die neu eingerichteten Rentenbeiträge nicht zahlt.


The Coffee Bean Jerusalem, Jaffa Road



Die Demo besteht aus ca. 10 Männern, die sich vor dem Eingang der Coffee Bean postiert haben. Der Wächter vor der Filiale sagt gar nichts und man belästigt ihn auch nicht. Der Histadrut - Abgesandte meinte, dass es der Coffee Bean natürlich peinlich ist, die Demo mit den grossen rosa Plakaten vor dem Eingang zu haben.

Nebenbei werden auch noch Handzettel ausgeteilt:

Vor einem halben Jahr wurde der 20 - jährige Angestellte Alon Lee Green aus der Filiale in der Tel Aviver Ibn Gavirol Street 73 gefeuert. Alon Lee Green hatte versucht, einen Betriebsrat für alle Filialen der Coffee Bean zu organisieren. In der vergangenen Woche schrieb sich die Mehrheit der Angestellten bei der Histadrut ein. Nun schreitet die Histadrut ein und versucht die Geschäftsleitung der Coffee Bean zum Einlenken zu bewegen.

Was wird gefordert ?

- Abschaffung plötzlicher ungerechtfertigter Gehaltskürzungen.

- Die Auszahlung der Trinkgelder des vergangenen Jahres.

- Wiedereinführung des Fahrgeldes.

- Sozialzahlungen wie es das Gesetz verlangt.

- Sofortige Einstellung der Bedrohung der Angestellten.

- Arbeitsverträge mit Sozialleistungen.


Was tut die Coffee Bean in der Zwischenzeit ?

- Die Angestellten einschüchtern.

- Die Geschäftsleitung spricht mit der Gewerkschaft nur durch die Presse.

Leider ist die Coffee Bean kein Einzelfall und wer in der israel. Gastronomie arbeitet, zieht fast immer den Kürzeren. Die Unternehmen wissen genau, dass wenn jemand kündigen will, sie schnell einen willigen Ersatz finden werden. Besonders bei jungen Leuten sind die Jobs beliebt und sie scheren sich weniger um Rechte, da sie die Anstellung eh nur kurzweilig ausführen und die Zeit überbrücken wollen.

Die Kundschaft muss büssen, denn wir bekommen einen Service unter aller Sau. Ewig wechselnde Angestellte ohne jegliche Qualifikation und Lust.

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