Dienstag, 12. Februar 2008

Der Hähnchen - Krieg

B"H

Das Leben in Israel ist teuer und so mancher Billigtourist, der meint, er käme mit einem geringen Budget aus, wird sich wundern. Es gibt zwar "billige" Hostels, aber auch dort steigen die Preise immer mehr an. Ein Bett in einem Dormitory ist kaum noch unter 45 Shekel (ca. 5 Euro) per Nacht zu haben (Petra + Jaffa Gate Hostel am Jaffa Tor). Der schwache Dollarkurs gegenüber dem israelischen Shekel tut sein Übriges und die Hostelpreise steigen.

Aber nicht nur die Übernachtungen sind teuer. So manchen Touristen trifft erst richtig der Schlag, wenn er die Lebensmittelpreise sieht. Von einer billigen Falafel oder einem Schwarma (Döner) kann man auch nicht täglich leben. Wem die Koschergesetze egal sind, der findet besonders im arab. Viertel der Altstadt billige Restaurants.

In der Neustadt hingegen sollte man schon wissen, wo was zu finden und zu kaufen ist. Viele Lokale haben sich auf den Tourismus spezialisiert und so mancher, der sich in der Stadt nicht auskennt, fällt voll auf die Abzocker herein. Bestes Beispiel hierfür ist das "Village Green" in der Jaffa Road, Höhe Internet - Cafe und Cafe Hillel. Der Abzocke wegen ist das "Village Green" zum Toruistenparadies geworden. Viele Amerikaner zählen zur Kundschaft, denn so manchem von ihnen sind die horrenden Preise egal. Israelis dagegen wissen genau, wo sie was bekommen und das ist garantiert nicht im "Village Green".

Seit Tagen tobt ein unerbittlicher Preiskrieg, von dem kein Tourist etwas mitbekommt. Israelische Zeitungen fahren täglich wilde Stories auf. Bisher betrifft der Preiskrieg Jerusalemer Ladenketten nur die frischen Hähnchen.

Wer konnte sich schon bisher mehrmals pro Woche ein Hähnchen leisten außer vielleicht am Schabbat ?
50 Shekel (10 Euro) oder mehr für ein ganzes Huhn. Zuviel Geld für den Normalverdiener. Nun ist alles anders, denn um mehr Kundschaft in die Läden zu locken, kam die Rami - Levi - Kette aus Jerusalem - Talpiot auf die Idee, die Hähnchenpreise drastisch herabzusetzen. Es gleicht fast einem Wunder, dass sich der Kilopreis auf 79 Agorot (ca. 20 Cent) beläuft. Allein gestern verkaufte Rami Levi 2500 Hühner. Ketten wie Mega oder der ewig teure Supersal waren gezwungen nachzuziehen.

Mega im Canion Malcha ist seit seiner Eröffnung als riesiges Einkaufsparadies bekannt. Dass, was mich am Mega stört ist, dass ich jedesmal nachschauen muß, ob ein Produkt koscher ist. Das Gleiche trifft auf den Supersal zu und ich kann mir nicht erklären, warum gerade der Supersal bei Touristen so beliebt ist. Vielleicht weil die Filiale in der Agron nahe der Altstadt liegt und die Hosteltouristen nicht allzu weit laufen wollen. Normalerweise kaufen nur etwas besser Betuchte dort ein, aber der Tourist kennt die hiesigen Preise nicht und kauft halt manchmal allzu wahllos. Wer dagegen richtig günstig einkaufen will, geht woanders hin und hier sei gewußt wo.

Jerusalemer kaufen bei Rami Levi in Talpiot (Buslinie 14), im "Kascher Le'Mehadrin" neben dem Zentralen Busbahnhof (relig. und nur Koscherprodukte), bei Schefa (superrelig. und alles superkoscher) oder natürlich im Mega in Malcha (Buslinie 6). Insbesondere im Stadtteil Talpiot entstanden in der letzten Zeit viele Billigsupermärkte, aber wer kennt schon als Tourist Talpiot ?

Nun hoffen alle Israelis, dass sich der Hähnchen - Krieg immer mehr ausbreitet und sich demnächst auch auf weitere Produkte ausweitet. Die Kundschaft würde danken und in Scharen in die Supermärkte strömen. Es wird höchste Zeit, dass wir einmal in den Genuß kommen, reguläre Produkte auch zu erschwinglichen Preisen kaufen zu können.

4 Kommentare:

  1. hallo
    ich habe nix davvon mitgekriegt kannst ma sagen ob es auch schon die religioesen fillialen betrifft?
    ich whone in pisgaat zeev und bin leider gezwungen bei"alef " rechof yrmehiau einzukaifen aber die waren auch mal billiger!!!
    ich bin seit 4 monaten in jerusalem und am anfang waren die schon billig jetzt geht so
    bitte um info ob es hier viele wiener bzw deutsche juden gibt in jerusalem (keine pensionisten!!)

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  2. B"H

    Hi,

    soweit ich den Zeitungen netnahm, betrifft es nur Rami Levi in Talpiot, den Mega und Supersal. Was aber nicht ausschliesst, dass es vielleicht auch schon bei Schefa (irgendwo bei Kiryat Belz) billige Huehner gibt. Du kannst es ja mal probieren. Aber ich denke, dass bei Rami Levi die Haehnchen auch koscher sind.:-)
    Vielleicht nicht gerade Badatz, aber zumindest Rabbanut oder Beit Yosef.

    Im ALEPH war ich noch nie. Frueher war das einmal "Birkat Rachel" und die waren guenstig. Jedenfalls der ALEPH in Givat Shaul.

    Schefa und "Kol Zol" in Bar Ilan sind billiger.

    Keine Pensionisten.:-))))
    Keine Ahnung. Es gibt bestimmt Leute, nur ist mir niemand bekannt.
    Wenn Du willst, kannst Du einmal bei der NOAM - Organisation in Jerusalem nachfragen. Dort haben sich einige deutsche und oesterreichische Olim zusammengetan.

    http://noam.org.il/

    Wenn Du auf relig. Umgang bestehst, wie ich teilweise, dann weiss ich allerdings nicht, oft NOAM das Richtige ist.

    In der Yeshiva Machon Meir gibt es einige deutsche Studenten und es leben nicht wenige relig. Schweizer in Jerusalem.

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  3. hallo miriam!
    die hähnchen sind inzwischen schon im krayot angekommen. aber pro person darf man nur 2 stück kaufen. tomaten werden auch unter einem schekel pro kilo verkauft und noch weitere sachen.

    lg
    aus dem norden

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  4. B"H

    Oh, Tomaten werden auch schon billiger.

    Ich muss mich auch einmal zum Haehnchenkauf aufraffen.:-)

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