Montag, 29. August 2011

Zur Zeltdemo in Israel: "Der Blick hinter die Worte"


Die verlassene Zeltdemo am Rothschild Boulevard in Tel Aviv: Die Zelte stehen noch herum, aber die Demonstranten suchten zu 99 % das Weite. 

Photo 29. August 2011: Miriam Woelke

B”H

Nicht immer stimme ich mit dem israelischen Journalisten Ben – Dror Yemini überein, doch lese ich ihn dennoch sehr gern. Am vergangenen Freitag brachte er als einer der wenigen Journalisten einen kritischen Artikel zur Zeltdemo am Tel Aviver Rothschild Boulevard. Allein die Überschrift des Artikels sagt alles: “Wir wollten soziale Gerechtigkeit und erhielten den linken Wahnsinn”.

Ben – Dror Yemini hat vollkommen Recht, wenn er berichtet, dass Israels linksextreme Organisationen ihre Involviertheit bei dem sogenannten “Sozialaufstand” wegen Mietwucher und zu hohen Lebenshaltungskosten längst nicht mehr verbergen. Aufgrund dessen verlor das Movement für “soziale Gerechtigkeit” die Mehrheit seiner landesweiten Sympathisanten, denn die Linksextremen wollen sich Israelis wirklich nicht antun. Und den Linken wiederum geht es nicht um die Sache, sondern man will die Regierung stürzen und nutzt den “soziale Gerechtigkeitsslogan” für eigene Zwecke. 

Wenn da, zum Beispiel, die Hauptorganisatorin der Zeltdemos und Tochter aus wohlhabendem Hause, Dafni Leef ,herausposaunt, der von der Regierung ins Leben gerufene Spezialausschuss des Wirtschaftsexperten Manuel Trachtenberg sei eine reine zynische Aktion, muss auf die Wortwahl geachtet werden. Der “Trachtenberg – Ausschuss” werde von den linken Demo – Organisatoren schon im Vorfeld abgelehnt und es werde gar keine Chance bzw. kein Kompromiss gesucht. Jede Aussage von Dafni Leef und anderen laute ständig “Die Regierung Netanyahu soll weg !” Nichts anderes ist mehr zu hören und die Demonstranten der sozialen Gerechtigkeit wollen keine Lösung, sondern einen Umsturz. Eine kommunistisch ausgerichtete Zielsetzung der Linken, was schon der Nobelpreisträger Robert Israel Aumann neulich erst kritisierte. Aumann sagte, der Kommunismus sei weltweit gescheitert, doch die extreme Linke Israels habe diese Tatsache offenbar noch nicht verinnerlicht.

An diesem Samstag abend (Mozzaei Schabbat) findet ein letztes Aufbäumen stattfinden und die Linke erwartet eine Million Demonstranten gegen den Mietwucher und die soziale Ungerechtigkeit, wie sie es nennen. Eine weitere Tatsache ist, dass zu den Demos am vergangenen Samstag abend lediglich eine handvoll Menschen kamen. Wobei laut der Satiregruppe LATMA sowie Rotter.Net die Presse mächtig an den Teilnehmerzahlen drehte. 

http://rotter.net/forum/scoops1/35704.shtml

 
Das Video aus Eilat jedenfalls spricht Bände !



So sollen in Tel Aviv 5000 Demonstranten gezählt worden sein, während die Zeitung MAARIV von 15,000 Demoteilnehmern berichtete.

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