Sonntag, 28. September 2008

Vor dem Feiertag

B"H

Derzeit läuft nicht viel in Israel.
Gut, die Amerikaner haben uns ein neues Rakentenfrühwarnsystem übergeben. Damit wir auch rechtzeitig mitbekommen, wann uns da genau die iranischen Atomraketen um die Ohren fliegen werden.
Die Frage bleibt nur, was wir in der Zeit der Verkündung bis zum Einschlag mit uns selber anfangen. Ich sage mir seit Jahren, dass ich mich unverzüglich auf den Weg zur Klagemauer (Kotel) machen täte.

Warum gerade dahin ?
Wie wäre es mit religiösem Instinkt ?

Zipi Livni sucht nach wie vor Koalitionspartner und der Rest der Bevölkerung nach Sonderangeboten zwecks Festtagsschmaus. Rechtzeitig zu den zwei Feiertagen an Rosh HaShana sind die Lebensmittelpreise wieder unverschämt angestiegen und wehe dem, der nicht irgendwo eingeladen ist.

Die größte Überraschung aber hielt das Wetter bereit. Man mag es kaum glauben und als Wunder sehen - Freitag nacht begann es aus allen Eimern in Jerusalem zu schütten. Regen vor Rosh HaShana, wann hat man das je gesehen ? Normalerweise gibt es den ersten Regen am oder nach Sukkot in wenigen Wochen. Diesesmal jedoch erwischte es uns naßkalt und die Temperaturen sanken bis tagsüber auf nur 20 Grad. Beklagen tut sich niemand, denn Israel braucht kaum etwas dringender als Wasser und den Regen.

Heute (Sonntag) ist noch ganz ein normaler Arbeitstag und morgen dann, Stunden vor dem Festbeginn am Abend, haben die meisten Arbeitssklaven frei und rennen den Supermärkten die Bude ein. Ab morgen mittag geht nichts mehr und das Beste ist, man gehe ganz früh morgens auf den Machane Yehudah Markt. Dann, wenn man noch an die Stände herankommt und sich nicht durchprügeln muß.



Traditioneller Apfelkauf vor Rosh HaShana (im Machane Yehudah Markt).

Jüdische Unterkünfte in der Stadt werden fast ausgebucht sein. Vor allem die billigen Preislagen. Im arab. Teil der Stadt findet man eine ganze Menge Hostels. Entweder schmuddelig und darum günstig oder schmuddelig und sauteuer. Auch die Palis wissen, dass ein jüdischer Feiertag ansteht und da wollen sie mitverdienen. Deswegen werden auch die Hostelpreise für diese Woche ansteigen. Im "PETRA - Hostel" am Jaffa Tor wird es weniger Preisanstiege geben als in der Abzocke "Jaffa Gate Hostel" gleich gegenüber.

Jerusalem hat sich zum Neujahr etwas herausgeputzt. Ich sage bewußt "etwas", denn immer noch herrscht in der Hauptstraße Jaffa Road ein riesen Bauchaos wegen der irgendwann einmal anfahrenden Straßenbahn. Dafür gibt es jetzt jetzt eine ganz neue Pizzeria neben dem vegetarischen Restaurant "Village Green". Überhaupt scheint die Innenstadt wieder IN zu sein und jeden Abend ist Hochbetrieb. Action ohne herausragende Sicherheit. Ab und an einmal die Armee oder Polizei, dennoch Selbstmordattentätern wird es gerade sehr leicht gemacht. Kein Wunder, denn die Polizei klemmt sich lieber hinter die jüd. - rechte Szene, die da anscheinend ein Rohrbombenattentat gegen den extrem Linken Zeev Sternhell abzog. Nun geht alles gegen rechts, aber nicht gegen Pali - Terroristen. Die Relation dabei kommt mir immer wieder neu etwas mit zweierlei Maß bemessen vor. Sollen die Politiker halt zugeben, dass Religion und all das Drumherum unerwünscht sind, denn die neuen Götter nennen sich Livni, Olmert, Dichter, Beilin, etc.

Bis morgen nachmittag haben die Geschäfte geöffnet und die Busse fahren bis ca. 17.00 Uhr. Bitte dabei die EGGED - Ankündigungen beachten !

Banken und Post haben morgen nur spärlich geöffnet. Taxis bzw. Scherut fahren von der Rabbi Kook Street, gegenüber Zion Square, auch weiterhin nach Tel Aviv. Hütet Euch davor, von Eurem eventuellen arabischen Hostel ein teures Pali - Taxi aufgeschwatzt zu bekommen. Geht lieber in die City zum Zion Square und nehmt Euch dort ein israelisches Scherut - Taxi nach Tel Aviv, wenn ihr schon am Feiertag reisen wollt. Ansonsten zocken Euch die Palis am Damaskus - Tor mit mehreren Hundert Schekeln ab. Und hütet Euch genauso davor, mit denen zum Toten Meer hinunterzufahren sonst blüht Euch dieselbe Abzocke !

Wer am Rosh HaShana eine relig. Feier haben will, der gehe zu Rabbi Mordeach Machlis in den Stadtteil Maalot Dafna. Rabbi Machlis ist der Einzige in der Stadt, der auch Nichtjuden zum Fest empfängt.

Jüdische Touristen sind überall willkommen, auch wenn es mit dem unangemeldeten Synagogengang manchmal schwer sein dürfte. Zu Chabad in die "Zemach Zedek Synagoge" im Jüdischen Viertel (Cardo) kann jeder kommen. Es wird sicher eng, doch darf jeder Jude hinein. Andernorts sollten, fall noch möglich, Plätze im voraus bestellt und bezahlt werden.



Feiertagsgebet an der Klagemauer (Kotel)


In der Altstadt veranstaltet "AISH HATORAH" ein Programm incl. Synagoge, Kiddusch und Essen bei Familien. Die Teilnehmer müssen jüdisch sein und können sich gegenüber "Bonker's Bagel" vor dem "AISH Fleishig Diningroom" einfinden.

Ab Mittwoch abend wird wieder der Alltag einkehren. Jedenfalls bis zum nächsten hohen jüdischen Feiertag wenige Tage später - dem Yom Kippur (Versöhnungstag).



Ein Gutes Neues Jahr und möge G - tt uns alle ins "Buch des Lebens" einschreiben !

2 Kommentare:

  1. liebe miriam,

    shana tova - und naechstes jahr in jeruschalaim :-)

    herzliche gruesse,
    der grenzgaenger

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  2. B"H

    Hallo Grenzgaenger,

    Dir auch ein Gutes und vor allem Gesundes Neues Jahr !!!

    Miriam

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