Dienstag, 16. September 2008

Gesucht: Essen

B"H

Seit Tagen hängen in Jerusalems Innenstadt kleine Mitteilungszettel aus. Normalerweise werden die von Leuten, die eine Wohnung suchen oder zu vermieten haben oder sonstiges suchen oder zu verkaufen beabsichtigen ausgehängt.

Jetzt aber sah ich eine computergedruckte Mitteilung im Waschsalon genauso wie an Straßenlaternen oder Bushaltestellen aushängen.
Auf dem Zettel steht folgender Inhalt:

Gesucht: Essen

Ich verfüge nicht über genügend Geld, mich selbst an den anstehenden Feiertagen mit Essen zu versorgen. Wer kann helfen ?

Eine Handynummer ist angegeben zusammen mit dem Vermerk:

"Israeli zu sein bedeutet zu helfen".

Auf die Mitteilung im Waschsalon schrieb ich dem Suchenden einen kleinen Vermerk, dass er an sämtlichen anstehenden Feiertagen zu Rabbi Mordechai Machlis kommen kann, denn dort sind irgendwie alle eingeladen.

Besonders die Feiertage gehen einem jüdischen Israeli so richtig schön ans Portemonnaie. Jene, die eh schon wenig Geld haben, können sich oftmals nicht die Zutaten für die Seder am Rosh HaShana (jüd. Neujahr) geschweige denn den Wein oder den Honig leisten. Für all jene gibt es im ganzen Land verstreut Hilfseinrichtungen, bei denen spezielle Essenspakete für die Feiertage ausgegeben werden. Dies ist jedoch keine langfristige Lösung und auch ich kann mit keiner Patentlösung aufwarten.

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