B"H
Eine Freundin meinte einmal zu mir, dass viele, die es im Leben zu nichts bringen, religiös werden, weil sie dann einen Rabbi um sich haben, der ihr Leben ordnet und ihnen sagt, was sie tun und lassen sollen. Manche würden nämlich glatt auf sowas fliegen, damit sie nicht selber gezwungen sind, ihr Hirn zu benutzen.
In gewissem Sinne stimme ich dieser Behauptung zu. Natürlich sind nicht alle, die relig. werden, irgendwelche Looser im täglichen Leben. Trotzdem habe ich vor allem in letzter Zeit Gegenteiliges erlebt. Besonders chassidische Gruppen wie Chabad und Breslov nehmen sozial Gestrandete bei sich auf. In ihren Yeshivot (relig. Schulen) oder in anderweitigen Unterkünften. Sie geben ihnen Essen und zumindest ein Bett oder eine Synagogenbank. Wieviele Sozialfälle in Jerusalems Synagogen übernachten ist unbekannt.
Insbesondere gestrandete Männer werden von Breslov oder Chabad wieder einigermassen aufgepäppelt. Diese Taten sind meines Erachtens nach hoch zu würdigen und alle Achtung jenen, die sich für eben jene Leute einsetzen.
Aber alles hat zwei Seiten und bei beiden Gruppen sind die aufgenommenen Gestrandeten mehr oder weniger verpflichtet, am Ideologieprogramm der jeweiligen Gruppe teilzunehmen. Falls nicht, wartet erneut die Straße.
Aber kann man das Breslov oder Chabad übel nehmen ?
Ehrlich gesagt habe ich keine Antwort darauf. Vielleicht ist es vielen, die in eine soziale Notsituation geraten teilweise egal, Hauptsache sie haben ein Dach über dem Kopf. Dennoch, interessant sind derlei Fälle allemal.
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