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Sonntag, 3. August 2008
Gush Katif klagt an …
Ehemalige Siedling Neve Dekalim in Gush Katif
B"H
In diesem Monat jährt sich der israelische Abzug aus dem Gazastreifen zum dritten Mal. Und obwohl die israel. Armee gestern Abend die verschlossenen Metalltore zum Gazastreifen kurzfristig öffnete, um 200 verletzte palästinensische Fatach (Bewegung des Abu Mazen) - Anhänger in israel. Krankenhäuser zu befördern, will Israel selbst mit Gaza nichts mehr zu tun haben. Die Armee wollte nur weg und jeder weitere Gedanke an einen dortigen Einmarsch aufgrund der Kassam - Raketenangriffe auf Sderot oder Aschkelon, läßt allseits Unbehagen aufkommen. Gaza sei abgehakt.
Von israel. Seite aus betrachtet man die Aufnahme der 200 verletzten Fatach - Anhänger als "humanitäre Hilfe". Die Stimmen dagegen, z.B. vom Knessetmitglied Aryeh Eldad (Ichut HaLeumit) lauten, dass von humanitärer Hilfe keine Rede sein kann, wenn sich Israel selbst neue Terroristen ins Land holt. Schließlich seien Abu Mazens "Kämpfer" auch nicht viel mehr wert als die Hamas. Anstatt mit Gaza abzuschließen, ist Israel nach wie vor gezwungen, sich mit ausgerechnet diesem leidigen Thema auseinanderzusetzen.
Hinzu kommt, dass die 8000 geräumten Gaza - Siedler immer noch unter einem Schock stehen. Das eigene Land sowie die eigene Regierung haben sie fallenlassen. Wen kümmern heute noch aufgegebene Orte wie Neve Dekalim oder Atzmona ? Die Häuser wurden noch von den Israelis zerstört und seither hat sich nichts verändert. Die Ruinen liegen brach und drumherum übt die Hamas militärische Kriegsspiele. Was hat sich also für Israel geändert ?
Ehemalige israel. Siedlungen im Gazastreifen
Die Tatsache, dass die Hamas eine bessere und nähere Schußbahn nach Israel hat. Die Raketen erreichen nun Aschkelon, Sderot noch viel besser und demnächst auch Kiryat Gat und Ashdod.
Aber machen wir uns nichts vor, denn mit oder ohne der Aufgabe Gazas täte die Hamas wie wild um sich ballern. Und wäre es nicht die Hamas, dann halt Abu Mazen & Co. Täglich erfolgen ausgiebige Waffenschmuggel von Ägypten nach Gaza und die Palis rüsten auf. Von der Panzerabwehrrakete bis hin zur Missile ist alles dabei.
Das nationalrelig. Movement hat sich von dem Gush Katif - Schock nie richtig erholt. Vor drei Jahren noch gaben sich die Rabbiner zwiespältig. Räumungsbefehl verweigern oder nicht ?
Soll ein nationalrelig. Soldat den Befehl eines Vorgesetzten verweigern und lieber ein paar Monate im Militärknast sitzen ? Einige Soldaten taten dies und wurden als Helden gefeiert. Trotzdem waren Stimmen zu hören, dass gerade jene Rabbiner die betroffenen Soldaten hinterher fallenliessen und sich nicht mehr um ihre Anordnungen bzw. die Ausführenden kümmerten. So gab es besonders viel kritische Stimmen zu Rabbi Shlomo Aviner. Erst alle zur Verweigerung aufgerufen, dann aber hinterher geschwiegen bzw. alles verleugnet.
Olmert plant insgeheim eine fast vollständige Rückgabe Samarias (Shomron) an die Palästinenser. Käme diese Entscheidung zustande, hiesse dies, dass weitere Tausende ihre Häuser verlieren. Und dieses Mal ist nicht nur die Rede von 8000 Menschen, sondern von Hunderttausenden. Und dieses Mal werde es Krieg geben und man gebe seine Wohnorte nicht so einfach auf. Schließlich stehen die Gush Katif - Leute nach wie vor auf der Straße. Was wolle die Regierung also den neuen Hunderttausenden bieten ? Sollen alle am Strand campieren ?
Wer heutzutage "Siedlungen" hört, der denkt sofort an irgendwelche durchgeknallten Religiösen, die sie eh nicht alle haben. Aber wer im Ausland differenziert eigentlich, welche Richtungen diese Relig. angehören ? Niemand tut das, weil kaum jemand sich auskennt geschweige sich darüber Gedanken macht. Welche Ideologie verfolgen die Siedler ? Wenn sie denn tatsächlich relig. sind, denn genauso gibt es zahlreiche säkulere Siedlungen. In Gaza wurden auch säkulere Israelis geräumt.
Bis heute haben jene Jugendlichen Probleme mit dem Militär, welche sich vor drei Jahren aktiv an den Demos gegen die Räumungen Gush Katifs beteiligten. Jugendliche aus Gush Katif blockierten ihre Wohnorte und das Militär griff ein. Dabei kam es zu Krawallen und Handgreiflichkeiten. Auch seitens der Armee. Verhafteten Jugendlichen wurde hinterher mitgeteilt, dass sie ab ihrem 18. Lebensjahr nicht in der Armee dienen können. Die Gush Katifler kämpfen immer noch um dieses Recht, aber die Regierung will keine etwaigen fanatischen relig. Siedler in der Armee. Andererseits stellen sich gerade diese Leute als hervorragende Soldaten heraus. Soldaten, die nicht gegen die internen Militärgesetze verstossen, sondern einfach nur treue Zionisten sind. Olmert jedoch will sie nicht, denn schließlich gehören sie wohl kaum zu seiner Wählerschaft. Keine anderen Politker haben das Land so zerrissen wie Ariel Sharon und Ehud Olmert.
In etwas mehr als einer Woche (am 11. Av) eröffnet in Jerusalem ein "Gush Katif Museum".
Location:
Shaarei Zedek 5 (nahe der Agrippas).
Das Museum setzt sich zum Ziel Jugendliche über die Aufgabe des Gush zu informieren, um genau diesen Fehlern in der Zukunft vorzubeugen. Wer weitere Einzelheiten erfahren will, der kann sich an die Rufnummer 08 - 8584353 wenden.
Des Weiteren werden jetzt zum Jahrestag extra "Nerot Zikaron - Erinnerungskerzen" ausgegeben. Normalerweise werden diese Kerzen nur zur Erinnerung an Verstorbene gezündet, doch auch das ehemalige Gush Katif wird als solches betrachtet.
Aber warum das Ganze ? Sollte man nicht lieber akzeptieren, dass Gush Katif nicht mehr existiert. Weiterleben anstatt der Vergangenheit nachzutrauern ?
Vielleicht wäre dies möglich, wenn die Regierung Olmert (und sicher nachher auch Mofaz und Livni) nicht immer wieder von weiteren gravierenden Landabgaben reden würde. Der Golan, Samaria, Jerusalem … wo soll es enden ? Sind wir bald alle Gush Katifler ? Ohne Heimat und unter Dauerbeschuß.
Eine Regierung beschließt es, die andere bereut, aber schert sich nicht um die Opfer. Solange, bis wir kein Land mehr haben. Und genau für diese Sorge steht die Kampagne Gush Katif. Gerade jetzt vor Tisha Be' Av, dem am folgenden Sonntag anstehenden Fasten - und Trauertag beider Tempelzerstörungen.
Links:
Gush Katif Net
http://en.wikipedia.org/wiki/Gush_Katif
Ehemaliges Gush Katif
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Der Bezug zu Samaria ist mehr als gegeben. Daher stellt sich die Frage, wer von den realistischen MP-Kandidaten innerhalb und außerhalb der KADIMA wie zu Samaria und Golan steht. M.E. dürfen der Golan und Jerusalem niemals übergeben und Samaria - maximal - gemeinsam verwaltet werden. Die Geschichte lehrt nunmal Vorsicht.
AntwortenLöschenB"H
AntwortenLöschenDer Golan loest natuerlich schlimme Erinnerungen an den Yom - Kippur - Krieg aus und es waere allzu fatal, ihn an die Syrer zurueckzugeben. Daher sind die Militaers samt Geheimdienst aus strategischen Gruenden gegen eine Rueckgabe. Viele in der Kadima wollen ueberhaupt, dass Olmert in seinem Wahn nichts mehr unterschreibt.
danke fuer dein beitrag, miriam. ich muss nicht betonen das ich deine meinung teile, oder ?
AntwortenLöschenvielleicht koennen wir zusammen in das gush katif museum gehen wenn ich im november im land bin ? was meinst du ? von heute noch genau drei monate ....
B"H
AntwortenLöschenJa, koennen wir gerne machen.:-))))