B"H
Seit einem Jahr leben in Israel mehrere Hundert oder sogar Tausend Darfur - Flüchtlinge. In Tel Aviv sieht man sie meistens auf dem Rasen des Levinsky Park, gegenüber dem Busbahnhof, campieren. Ihr Aufenthalt ist gesetzlich nicht geregelt und die Regierung hat andere Probleme als sich um Asylanten zu kümmern.
Seit Jahren wird Israel von Ausländern überschwemmt und die Israelis haben die Nase gestrichen voll. Vor allem die Angestellten des Innenministeriums bei der Visavergabe. Es wird gnadenlos abgeschoben, denn niemand weiß sonst, den Strom noch zu bewältigen.
Israel ist kein Land, in dem ein nichtjüdischer Ausländer besonders viel soziale Rechte hat. Eigentlich hat er fast gar keine Absicherungen, es sei denn, er bringt Geld mit und zahlt alles selbst. Auf Sozialhilfe haben Ausländer keinerlei Anspruch und Asylantenunterkünfte sind unbekannt. Jeder muß sich selber behelfen und irgendwie überleben.
Seit fast zehn Jahren hat sich die Gegend um den neuen Zentralen Busbahnhof von Tel Aviv in eine Kloake verwandelt. Philippinas, Afrikaner, Russen, Chinesen und Rumänen. Zwischen Peep - Shows und Gemüsehandlung wird billig gehaust und Israelis, die nicht unbedingt in der Gegend etwas Dringendes zu erledigen haben, lassen sich dort nicht mehr blicken.
Jetzt regt sich auch noch die Kleinstadt Lod (Lud) auf, denn sie soll einen Teil der Darfur - Flüchtlinge aufnehmen. Aber wohin mit ihnen ?
Lod, gleich neben dem Ben Gurion Flughafen, erholt sich langsam aus einer Krise und wer sich umschaut, der entdeckt massig Neubauten und Shopping Malls. Der kleine Mann aus Lod jedoch kann sich nur wenig leisten. Jobs gibt es, doch nur bedingt. Und die ansässigen sephardischen Juden, Palis sowie Äthiopier kloppen sich fast um jede Stelle. Die Einwohnerschaft betrachtet die Äthiopier schon als zuviel und nun sollen die Darfur - Leute kommen. Die Äthiopier wiederum sehen Darfur als Konkurrenz.
Tatsache ist, dass auch der Jerusalemer Stadtteil Nachlaot in den vergangenen Monaten von Äthiopier überschwemmt wurde. Vor dem Kiosk in der Nissim Behar Street stehen fast immer Zwanzig von ihnen vor einer Kneipe, schütten sich zu und gröhlen die Passanten an. Beliebt machen sie sich damit gerade nicht. In Lod soll das Gleiche der Fall sein und deswegen sieht man bei den Darfur - Leuten rot. Die seien bestimmt auch nicht anders. Das Resultat ist, dass sich schon lange eine Zweiklassen - Gesellschaft zwischen Schwarz und Weiß aufgetan hat. In einigen Gegenden sieht man Schwarz, in anderen hingegen gar nicht, denn da will Weiß gefälligst unter sich bleiben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen