B"H
Wenn ich in Jerusalem bin, liebe ich es abends in die Ben Yehudah - Fußgängerzone zu gehen und einfach nur dazustehen. Am liebsten mit einem Softeis in der Hand. Leute und gebotene Attraktionen anschauen. Einige Attraktionen habe ich in der Vergangenheit schon aufgelistet, aber man kann sagen, dass sich wöchentlich Neues tut.
Links:
Jerusalem sucht den Superstar
Chabad schlägt zurück
Jede zweite Woche (meistens donnerstags abend) findet eine Breakdance - Show statt. Die hier geknipsten Photos wurden bei einer Show aufgenommen, die alles andere als professionell war. Nur drei Tänzer waren auf dilettantische Art am Werk. Zuschauen jedoch tun wir alle, denn erstens lockt die dröhnende Musik jeden an und zweitens hofft man doch immer noch, dass etwas mehr Professionalität auftaucht.
Seit einigen Wochen haben auch die Breslover Chassidim zwei Stände. Zwei Stände deswegen, weil jeder von ihnen aus einer anderen Richtung der chassidischen Gruppe Breslov kommt. Es werden Bücher verkauft und alle nur erdenklichen Breslov - Infos weitergegeben.
Und gestern Abend kam eine neue Attraktion mit Zukunft und Profit hinzu. Ein ca. 15 - jähriger Amerikaner tauchte in schwarzer Anzughose, Baskenmütze, Fliege und Hosenträgern auf und gab seine Jonglierkünste zum Besten. Auch mit Feuer. Es war toll anzusehen und der Jongleur brachte mit seiner witzigen lockeren Art Stimmung in die Bude. Schnell hatte er einen Kreis von mindestens 50 Leuten um sich gescharrt und als er hinterher mit seiner Baskenmütze die "Gage" einsammeln ging, zeigten sich die Zuschauer freigiebig.
Aber der Amerikaner war ganz Businesstyp und gab sich mit dem Geld im Hut nicht zufrieden. Sofort begann er in einer Plastiktüte zu kramen und rief, dass er auch noch etwas zu verkaufen hätte. Nämlich bunte Jongleustäbe sowie Bälle. Und einiges wurde er sogar los. Und zehn Minuten später gab er schon die nächste Show. Wer originelle Einfälle hat, der kann von dem Geld sogar leben.
Anscheinend auch die Harfen - sowie Flötenspielerin im oberen Teil der Ben Yehudah. Sie schleppt sogar allabendlich einen roten Teppich mit an und stellt ihre Instrumente sowie einen Hocker darauf. Die Szene erinnert jedesmal an ein Wohnzimmer und dies sowie das Harfengezupfe geben auch eine gewisse heimische Atmosphäre wieder.
Leider habe ich in Tel Aviv solche eine Straßenkünstlervielfalt noch nicht erlebt. Aber vielleicht kommt das ja noch oder ich habe es nur noch nicht gefunden.
Alltägliches Leben in Jerusalem - Sarkastische Stories - Witziges und Ernstes -------- Copyright All rights reserved - 2006 - 2012 ---- All Texts are written by Miriam Woelke.
Freitag, 30. Mai 2008
Donnerstag, 29. Mai 2008
Barbara Ludwig fliegt raus
B"H
Die Folgen eines hoffnungslos überzogenen Visums in Israel dürften mittlerweile allen bekannt sein. Seit Jahren schiebt Israel rigoros ab. Visa überzogen ? Raus.
Dabei war vor etwas mehr als zehn Jahren die Sache noch ganz einfach. Viele Touristen überzogen ihr Drei - Monats - Visum. Sie suchten sich einen Job und lebten in billigen Hostels oder am Strand. Irgendwann gingen sie eh wieder und das wars. Dann aber begann die Welle der Gastarbeiter: Chinesen, Philippinas, Afrikaner, Osteuropäer, Thailänder. Und diese kamen nicht mit dem Ziel, hier kurz mal zu jobben und das Meer zu geniessen. Die Gastarbeiter wurden teilweise von organisierten Schleppern ins Land gebracht. Sie selber wollten ihre Familien daheim ernähren und die Schlepperfirmen sahen natürlich den großen Profit kommen. Sie arbeiteten zusammen mit israel. Unternehmen und verschafften ihren "Gastarbeiter - Sklaven" am Innenministerium vorbei die nötigen Visas.
Und dann setzte plötzlich eine zweite Welle ein. Auch die Touristen wollten hierbleiben und sahen keinen Grund mehr, heimzufahren. Wer in entsprechende deutsche Foren schaut, der wird schnell feststellen, das die Welle anhält. Jeder will nach Israel und meint, er kann sich hier etwas aufbauen. Dieser Auffassung sind meistens Nichtjuden, die dazu denken, israelische Gesetze umgehen zu können. Und wenn gar nichts mehr geht, wollen sie zum Judentum konvertieren oder sich in die Armee retten. Beides jedoch ist kein Zuckerschlecken mehr und die Bürokratiehürde ist kaum mehr zu überbrücken. Ja, das haben sich die Betreffenden dann doch anders vorgestellt und nicht, das Israel gleich mit der Deportationskeule losschlägt.
Einen solcher aktueller Fall spielt sich gerade ab und das Einschalten der Tageszeitung "Haaretz" wird da nicht weiterhelfen. Es wird gnadenlos abgeschoben und jetzt hat es die 32 - jährige Deutsche Barbara Ludwig erwischt. Am 28. April klopfte um 6.30 Uhr am Morgen die Ausländerpolizei an ihre Tür und sie wurde verhaftet. Fünf Jahre lang hatte sie ihr Visa überzogen und da gibt es keine Ausflüchte mehr. Seither sitzt sie im Mattityahu - Gefängnis in Ramle und wartet auf ihre baldige Deportation nach Deutschland. Die Folge wird sein, dass sie danach mindestens fünf Jahre lang nicht mehr nach Israel einreisen darf und sie in Israel als vorbestraft betrachtet wird. Einmal kriminell geworden, das reicht. Und heutzutage ist ein überzogenes Visum kein Kavaliersdelikt mehr.
Seit einem guten Jahrzehnt lebte Barbara Ludwig in Israel und zuletzte studierte sie Philosophie an der Hebrew University in Jerusalem. Sie sei zwar in Deutschland geboren, doch Israel sei ihr zuhause. Doch wohl nicht so ganz, denn es ist merkwürdig, dass die Ausländerpolizei an ihre Tür klopfte. Bedeutet dies nicht immer, dass sie verraten worden ist ?
Und dann kommt der Vorwurf des Anwaltes von Barbara Ludwig. Die Polizei und das Innenministerium haben sie sofort gefragt, ob sie an J. als Messias glaube. Ja, das tut sie.
Und sei sie da nicht mit messianischen Juden zusammengewesen und was ist mit dem Juden missionieren wollen und so ?
Aha, daher weht also der Wind und vieles wird klarer. Ja, sie sei mit messianischen Juden zusammengewesen, aber das sage doch gar nichts. Missionieren habe sie nicht wollen und es sei ja ihre Sache, mit wem sie verkehrt. All das ist kein Grund für eine Abschiebung.
Bitte ? Kein Grund für eine Abschiebung ?
Nicht nur Barbara Ludwig scheint das Problem zu haben; genau solche Leute wie sie wollen partout nicht verstehen, dass sie gar nicht nach Israel gehören. Was wollen sie hier ? Juden sind sie keine, Staatsbürger sind sie keine, was soll das Ganze also ? Und mögen sie auch noch solange Glück haben und nicht erwischt werden, irgendwann kommt immer der Zeitpunkt der Wahrheit und dann ist der Ofen aus.
Was jedoch veranlasst solche Leute hierbleiben zu wollen ? In ein Land, in das sie nicht gehören und in dem sie Fremde bleiben. Ohne Krankenversicherung, soziale Absicherung und Zugehörigkeit. Ist es nur eine Flucht vor dem Alltag daheim und die Hoffnung auf ein besseres Leben ? Bei Leuten aus Westeuropa sollte das nicht der Fall sein, denn denen geht in ihren Heimatländern besser als uns allen in Israel. Und in Israel kommt das Problem der Religion hinzu. Jude sollte man schon sein, selbst in Tel Aviv.
Was ist es also, was die Leute ausgerechnet in Israel suchen und nicht in den USA, London oder auf Mallorca ?
Die Folgen eines hoffnungslos überzogenen Visums in Israel dürften mittlerweile allen bekannt sein. Seit Jahren schiebt Israel rigoros ab. Visa überzogen ? Raus.
Dabei war vor etwas mehr als zehn Jahren die Sache noch ganz einfach. Viele Touristen überzogen ihr Drei - Monats - Visum. Sie suchten sich einen Job und lebten in billigen Hostels oder am Strand. Irgendwann gingen sie eh wieder und das wars. Dann aber begann die Welle der Gastarbeiter: Chinesen, Philippinas, Afrikaner, Osteuropäer, Thailänder. Und diese kamen nicht mit dem Ziel, hier kurz mal zu jobben und das Meer zu geniessen. Die Gastarbeiter wurden teilweise von organisierten Schleppern ins Land gebracht. Sie selber wollten ihre Familien daheim ernähren und die Schlepperfirmen sahen natürlich den großen Profit kommen. Sie arbeiteten zusammen mit israel. Unternehmen und verschafften ihren "Gastarbeiter - Sklaven" am Innenministerium vorbei die nötigen Visas.
Und dann setzte plötzlich eine zweite Welle ein. Auch die Touristen wollten hierbleiben und sahen keinen Grund mehr, heimzufahren. Wer in entsprechende deutsche Foren schaut, der wird schnell feststellen, das die Welle anhält. Jeder will nach Israel und meint, er kann sich hier etwas aufbauen. Dieser Auffassung sind meistens Nichtjuden, die dazu denken, israelische Gesetze umgehen zu können. Und wenn gar nichts mehr geht, wollen sie zum Judentum konvertieren oder sich in die Armee retten. Beides jedoch ist kein Zuckerschlecken mehr und die Bürokratiehürde ist kaum mehr zu überbrücken. Ja, das haben sich die Betreffenden dann doch anders vorgestellt und nicht, das Israel gleich mit der Deportationskeule losschlägt.
Einen solcher aktueller Fall spielt sich gerade ab und das Einschalten der Tageszeitung "Haaretz" wird da nicht weiterhelfen. Es wird gnadenlos abgeschoben und jetzt hat es die 32 - jährige Deutsche Barbara Ludwig erwischt. Am 28. April klopfte um 6.30 Uhr am Morgen die Ausländerpolizei an ihre Tür und sie wurde verhaftet. Fünf Jahre lang hatte sie ihr Visa überzogen und da gibt es keine Ausflüchte mehr. Seither sitzt sie im Mattityahu - Gefängnis in Ramle und wartet auf ihre baldige Deportation nach Deutschland. Die Folge wird sein, dass sie danach mindestens fünf Jahre lang nicht mehr nach Israel einreisen darf und sie in Israel als vorbestraft betrachtet wird. Einmal kriminell geworden, das reicht. Und heutzutage ist ein überzogenes Visum kein Kavaliersdelikt mehr.
Seit einem guten Jahrzehnt lebte Barbara Ludwig in Israel und zuletzte studierte sie Philosophie an der Hebrew University in Jerusalem. Sie sei zwar in Deutschland geboren, doch Israel sei ihr zuhause. Doch wohl nicht so ganz, denn es ist merkwürdig, dass die Ausländerpolizei an ihre Tür klopfte. Bedeutet dies nicht immer, dass sie verraten worden ist ?
Und dann kommt der Vorwurf des Anwaltes von Barbara Ludwig. Die Polizei und das Innenministerium haben sie sofort gefragt, ob sie an J. als Messias glaube. Ja, das tut sie.
Und sei sie da nicht mit messianischen Juden zusammengewesen und was ist mit dem Juden missionieren wollen und so ?
Aha, daher weht also der Wind und vieles wird klarer. Ja, sie sei mit messianischen Juden zusammengewesen, aber das sage doch gar nichts. Missionieren habe sie nicht wollen und es sei ja ihre Sache, mit wem sie verkehrt. All das ist kein Grund für eine Abschiebung.
Bitte ? Kein Grund für eine Abschiebung ?
Nicht nur Barbara Ludwig scheint das Problem zu haben; genau solche Leute wie sie wollen partout nicht verstehen, dass sie gar nicht nach Israel gehören. Was wollen sie hier ? Juden sind sie keine, Staatsbürger sind sie keine, was soll das Ganze also ? Und mögen sie auch noch solange Glück haben und nicht erwischt werden, irgendwann kommt immer der Zeitpunkt der Wahrheit und dann ist der Ofen aus.
Was jedoch veranlasst solche Leute hierbleiben zu wollen ? In ein Land, in das sie nicht gehören und in dem sie Fremde bleiben. Ohne Krankenversicherung, soziale Absicherung und Zugehörigkeit. Ist es nur eine Flucht vor dem Alltag daheim und die Hoffnung auf ein besseres Leben ? Bei Leuten aus Westeuropa sollte das nicht der Fall sein, denn denen geht in ihren Heimatländern besser als uns allen in Israel. Und in Israel kommt das Problem der Religion hinzu. Jude sollte man schon sein, selbst in Tel Aviv.
Was ist es also, was die Leute ausgerechnet in Israel suchen und nicht in den USA, London oder auf Mallorca ?
Mittwoch, 28. Mai 2008
Ein Hoch auf die Literatur
B"H
Und heute ist es einmal wieder soweit; die "Woche des Buches שבוע הספר" wird eröffnet und in den kommenden sieben Tagen dürfen alle billig Bücher kaufen. Naja, ganz so billig sind die Bücher in Israel nun nicht, wenn es sich um Romane und keine relig. Literatur handelt. Mindest 15 Euro kostet ein normaler hebräischer Taschenbuchroman.
Die "Woche des Buches" findet in jedem Jahr statt und am Tel Aviver "Kikar Rabin - Rabin Square" darf ab heute geschmökert werden. Wer will, der kann auch die Bücher gleich kaufen. Alles zum verbilligten Preis und da greifen die Leute schon kräftig zu.
Wer in Jerusalem auf die Buchmesse gehen will, der begebe sich zum Alten Bahnhof.
Außerdem finden in diesen sieben Tagen unzählige Autorenlesungen statt, wobei ich sagen muß, dass es bei dieser "Woche des Buches" fast nur um Literatur in hebräischer Sprache geht. Mich betrifft diese Woche nicht besonders, denn ich kaufe fast nur relig. Bücher und die bekomme ich eh das ganze Jahr über billig in Mea Shearim.
Wer sich also das Spektakel anschauen will, der gehe zum Rabin - Square oder in Jerusalem zum Alten Bahnhof. Der Eintritt ist frei, aber wie immer, sind natürlich hohe Sicherheitsvorkehrungen angesagt.
Die offizielle Site der "Woche des Buches". Nur auf Hebr.
Und heute ist es einmal wieder soweit; die "Woche des Buches שבוע הספר" wird eröffnet und in den kommenden sieben Tagen dürfen alle billig Bücher kaufen. Naja, ganz so billig sind die Bücher in Israel nun nicht, wenn es sich um Romane und keine relig. Literatur handelt. Mindest 15 Euro kostet ein normaler hebräischer Taschenbuchroman.
Die "Woche des Buches" findet in jedem Jahr statt und am Tel Aviver "Kikar Rabin - Rabin Square" darf ab heute geschmökert werden. Wer will, der kann auch die Bücher gleich kaufen. Alles zum verbilligten Preis und da greifen die Leute schon kräftig zu.
Wer in Jerusalem auf die Buchmesse gehen will, der begebe sich zum Alten Bahnhof.
Außerdem finden in diesen sieben Tagen unzählige Autorenlesungen statt, wobei ich sagen muß, dass es bei dieser "Woche des Buches" fast nur um Literatur in hebräischer Sprache geht. Mich betrifft diese Woche nicht besonders, denn ich kaufe fast nur relig. Bücher und die bekomme ich eh das ganze Jahr über billig in Mea Shearim.
Wer sich also das Spektakel anschauen will, der gehe zum Rabin - Square oder in Jerusalem zum Alten Bahnhof. Der Eintritt ist frei, aber wie immer, sind natürlich hohe Sicherheitsvorkehrungen angesagt.
Die offizielle Site der "Woche des Buches". Nur auf Hebr.
"Ciao Ehud"
B"H
"Ehud muß gehen" - so hieß es heute von Verteidigungsminister Ehud Barak. Nach der gestrigen Zeugenaussage des Ex - Olmert - Freundes sowie Sponsoren, Morris Talansky, bewegt sich Premier Ehud Olmert im freien Fall. Wer da wohl morgen unser neuer Premier sein wird, wenn wir aufwachen ?
150.000 Dollar Bestechungsgelder nahm Olmert vor wenigen Jahren von Talansky an. Wofür Olmert das Geld benötigte ?
Talansky wußte es nicht.
"Naja, Ehud mag halt teure Armbanduhren und Zigarren."
Und im Jahre 2004 habe er Olmert 25.000 Dollar in bar überreicht, damit der in seinen wohlverdienten Familienurlaub nach Italien reisen konnte. Als Talansky ihm im New Yorker "Regent's Hotel" einen Scheck ausstellen wollte, verlangte Olmert nur Bares. "Nee, Scheck will ich nicht. Haste nichts anderes?"
Immer wenn Olmert nach Cash dürstete, ließ er seine Sekretärin Schula Saken bei Talansky anrufen, wann er (Olmert) denn vorbeischauen könne. Schula Saken wurde schon vor Monaten wegen anderweitiger Unterschlagungen verhaftet, verweigert aber der Polizei jegliche Zusammenarbeit.
Für seine Parteifreunde wirkt Olmert einfach nur noch peinlich. Nun soll er weg so schnell es eben nur geht. Alle stehen bei Fuß und die nächsten Tage werden sicher spannend werden. In der heutigen Presse sind sogar die neusten Meldungen über den etwaigen Gefangenenaustausch mit der Hizbollah in die mittleren Seiten gerutscht. Entschieden sei noch gar nichts und es gebe halt Gerüchte. Angeblich soll der Deal mit der Hizbollah auch Details über den Verbleib Ron Arads enthalten, aber die Familien der gekidnappten Soldaten wissen bezüglich eines Austausches gar nichts.
Und derzeit treibt alles so vor sich hin, denn eine richtige Regierung haben wir ja nicht. Olmert hat Zukunftangst und ich frage mich die ganze Zeit, wie so jemand unser Land reagieren kann ? Welche Deals er da wohl mit den Palästinensern abgeschlossen hat, wovon noch niemand etwas Offizielles weiß. Wo sind denn jetzt die reichen Freunde Olmerts ? Wollen ihm die Saudis nicht vielleicht Asyl gewähren. Aber wenn, dann sollten sie schon Cash dabei haben, denn Schecks nimmt Olmert ja bekanntlich nicht an.
"Ehud muß gehen" - so hieß es heute von Verteidigungsminister Ehud Barak. Nach der gestrigen Zeugenaussage des Ex - Olmert - Freundes sowie Sponsoren, Morris Talansky, bewegt sich Premier Ehud Olmert im freien Fall. Wer da wohl morgen unser neuer Premier sein wird, wenn wir aufwachen ?
150.000 Dollar Bestechungsgelder nahm Olmert vor wenigen Jahren von Talansky an. Wofür Olmert das Geld benötigte ?
Talansky wußte es nicht.
"Naja, Ehud mag halt teure Armbanduhren und Zigarren."
Und im Jahre 2004 habe er Olmert 25.000 Dollar in bar überreicht, damit der in seinen wohlverdienten Familienurlaub nach Italien reisen konnte. Als Talansky ihm im New Yorker "Regent's Hotel" einen Scheck ausstellen wollte, verlangte Olmert nur Bares. "Nee, Scheck will ich nicht. Haste nichts anderes?"
Immer wenn Olmert nach Cash dürstete, ließ er seine Sekretärin Schula Saken bei Talansky anrufen, wann er (Olmert) denn vorbeischauen könne. Schula Saken wurde schon vor Monaten wegen anderweitiger Unterschlagungen verhaftet, verweigert aber der Polizei jegliche Zusammenarbeit.
Für seine Parteifreunde wirkt Olmert einfach nur noch peinlich. Nun soll er weg so schnell es eben nur geht. Alle stehen bei Fuß und die nächsten Tage werden sicher spannend werden. In der heutigen Presse sind sogar die neusten Meldungen über den etwaigen Gefangenenaustausch mit der Hizbollah in die mittleren Seiten gerutscht. Entschieden sei noch gar nichts und es gebe halt Gerüchte. Angeblich soll der Deal mit der Hizbollah auch Details über den Verbleib Ron Arads enthalten, aber die Familien der gekidnappten Soldaten wissen bezüglich eines Austausches gar nichts.
Und derzeit treibt alles so vor sich hin, denn eine richtige Regierung haben wir ja nicht. Olmert hat Zukunftangst und ich frage mich die ganze Zeit, wie so jemand unser Land reagieren kann ? Welche Deals er da wohl mit den Palästinensern abgeschlossen hat, wovon noch niemand etwas Offizielles weiß. Wo sind denn jetzt die reichen Freunde Olmerts ? Wollen ihm die Saudis nicht vielleicht Asyl gewähren. Aber wenn, dann sollten sie schon Cash dabei haben, denn Schecks nimmt Olmert ja bekanntlich nicht an.
Dienstag, 27. Mai 2008
Große Schlagzeilen - wenig Fakten
B"H
Mit unübersehbaren Schlagzeilen kündigen die israelischen Tageszeitungen gewaltige Fortschritte in den Verhandlungen um die von der Hizbollah gekidnappten israel. Soldaten Ehud (Udi) Goldwasser und Eldad Regev an. Vor fast zwei Jahren wurden die Beiden an der Grenze zum Libanon gekidnappt, nachdem ihr Panzerfahrzeug auf eine Mine fuhr, explodierte und alle weiteren Insassen starben.
Seit dem Juli 2006 gibt es kein Lebenszeichen mehr von Goldwasser und Regev. Die Verwandten der Beiden versucht seitdem alles nur Erdenkliche, Regierungen aus aller Welt zum Einlenken zu bewegen. Es soll Druck auf den Libanon sowie den Terror - Scheich und Hizbollah - Führer Hassan Nasrallah ausgeübt werden. Aber Letzterer schert sich einen Dreck um alles und das Einzige was er tut, sind verschwörerische Propagandareden vor seinen Anhängern zu halten.
Deutschlands Spezialität war es schon immer, mit den Feinden zusammenzuarbeiten. Schon im Ersten Weltkrieg lieferte die deutsche Rüstungsindustrie auch Granaten an den englischen Feind, und an diesen Methoden hat sich seither nicht geändert. Trotz Angela Merkels Blablabla a la "Israel ist unser Freund" und "Wir sind Israel gegenüber aufgrund unserer Vergangenheit verpflichtet" hält sie es keineswegs für nötig, deutsche Firmen anzuweisen, keine Business - Deals mit dem Iran einzugehen. Der Iran ist Israels größter Feind, welcher die liban. Hizbollah sowie die Palästinenser auf jede nur erdenkliche Art unterstützt. Israel kennt das deutsche Wirtschaftsinteressenspiel nur zu gut und weiß es zu nutzen.
Immer wenn es um den Gefangenenaustausch geht, wird Deutschland eingeschaltet, denn natürlich spricht die Hizbollah mit den Deutschen. Und so wurde jetzt Gerhard Konrad beauftragt, einen erneuten Gefangenenaustausch auszuhandeln.
Und heute kündigt die Presse Folgendes an:
Es gebe gravierende Fortschritte und Goldwasser und Regev kämen sicher bald frei. Auf libanesischer Seite nutzte Nasrallah den etwaigen Deal schon wieder zu einer neuen Propagandaschlacht, in der er sich als der Sieger darstellt. Der Terrorist Samir Kuntar würde freikommen und Israel habe zugestimmt. Im Gegenaustausch bekommt Israel die beiden Soldaten zurück. Kuntar war schon in allen Verhandlungen zuvor immer der große Knackpunkt und es ist nicht das erste Mal, dass Nasrallah dessen Freilassung aus dem israelischen Knast ankündigt. Sollte Samir Kuntar doch schon im Tennenbaum - Deal enthalten sein. Aber Nasrallahs große Worte verpuffen immer schnell und übrig bleibt gar nichts.
Der Terrorist Samir Kuntar hat im Jahre 1979 in der nordisraelischen Stadt Nahariya eine ganze Familie ausgelöscht und dafür ein paar Mal lebenslänglich bekommen. Die Libanesen wollen ihn zurück und ihm neue Terroraufgaben geben, denn für sie hat er Heldenfunktionen. Die Hinterbliebenen der Haran - Familie aus Nahariya sehen eine Freilassung Kuntars nur dann für sinnvoll, wenn Goldwasser und Regev lebend aus dem Libanon zurückkommen. Für zwei Särge sind sie gegen eine Auslieferung des Mörders ihrer Familie. Und genau hier kommen wir zu einem wichtigen Punkt, der in der Presse fast vermieden wird, zu erwähnen.
Sind Eldad Regev und Ehud Goldwasser überhaupt noch am Leben ?
Keiner, außer Nasrallah, kennt die Antwort und sollte es zu einem Gefangenenaustausch kommen, werden wir erst in letzter Sekunde erfahren, ob einer oder zwei Soldaten lebend kommen oder zwei Särge. Nasrallah hüllt sich in Schweigen und lacht sich eins ins Fäustchen.
Israelische Fachärzte jedenfalls stellten schon vor einiger Zeit fest, dass einer der beiden Soldaten seinen Verletzungen bei der Jeep - Explosion erlegen sein muß. Der zweite Soldat müsse sehr schwer verletzt worden sein und es ist eine Frage, ob er das Kidnapping danach überlebte. So zumindest die Spurenfunde am Tatort. Der Blutverlust sei enorm gewesen.
Wir werden sehen, wie es in dem Fall weitergeht, denn ganz so schnell wird es nun doch nicht gehen.
Die Site der Familien Goldwasser - Regev - Schalit
Montag, 26. Mai 2008
Mofaz zielt auf Livni
B"H
Das Interview mit dem derzeitigen Verkehrsminister Shaul Mofaz auf dem staatlichen Radiosender Reschet Beth an diesem Morgen sprach eine deutliche Sprache. Und Reschet Beth Politik - Spezialist Chanan Kristall war ganz in seinem Element.
Hinter den Regierungskulissen wird kräftig gerangelt. Premier Olmert ahnt nichts Gutes bei der aktuellen polizeilichen Untersuchung gegen ihn und da schaut er sich doch schon einmal ganz unverbindlich nach einem Nachfolger um. Nur so, halt.
Einen Nachfolger, dem er auch auf die Hände klopfen kann, sollte er nicht mehr im Amt sein. Denn so schnell läßt sich der Olmert nun auch wieder nicht abservieren. Und anstatt daheim im Schaukelstuhl zu sitzen und die Rente zu geniessen, plant Olmert das "weiterhin kräftig Mitmischen".
Ich weiß nicht, warum die Welt immer Außenministerin Zipi Livni als Premier - Nachfolgerin erwartet. Livni hat auf dem Männerparkett des Kadima - Heeres keine Chance. Ihr ewiger Zickzack - Kurs geht auch den Bürgern auf den Senkel. Soll sie endlich einmal den Mut aufbringen und klipp und klar sagen, was sie will. Nämlich der nächste Premier sein. Vor lauter Taktik und sich bei Olmert einschleimen kommt sie nicht weiter und hinterher zieht er sie mit hinunter in seinen Sumpf. Was ihm wahrscheinlich ganz recht wäre, denn Zipi Livni hat er sich gewiß nicht zur Nachfolgerin auserkoren. Er weiß, dass sie ihn nicht ausstehen kann und nur gute Miene zum Bösen Spiel macht. Aus eingeweihten Kreisen soll es verlauten, dass Olmert zugegeben habe, dass falls Livni Premier wird, er sie fertigmachen will.
Und das Volk ?
Das stimmt in einem Punkt mit Olmert überein. Es will Shaul Mofaz, denn der kann auf eine 30 - jährige Militärkarriere zurückblicken und Zipi Livni hat von Gefechten keine Ahnung. Noch nicht einmal von Wortgefechten, wie der Fall "Olmert versus Livni" zeigt, wo Stillschweigen herrscht.
Und so freute sich dann auch Shaul Mofaz beim heutigen Interview wie ein kleines Kind als ihn die Moderatorin und Chanan Kristall als Olmerts Nachfolger sahen. Olmert täte alles erst mit ihm (Mofaz) besprechen, bevor er den Rest des Kabinetts informiere. Da fühlte sich Mofaz aber geehrt. Über Zipi Livni wurde nicht gesprochen und stattdessen ging es auch gleich richtig los. Eine schnelle Rückgabe des Golan an die Syrer lehnt Shaul Mofaz grundsätzlich ab. Da würden ja dann in einigen Jahren iranische Soldaten stehen, wo heute israel. Soldaten patroullieren und das könne ja heiter werden. Olmert agiere in seinen Verhandlungen mit Syrien viel zu impulsiv und er (Mofaz) kenne sich da militärisch eh besser aus. Und außerdem, Syrien solle erst einmal beweisen, dass es ernsthaft an einem Frieden interessiert ist und nicht nur einfordern und dann alles dem Iran überlassen.
Shaul Mofaz
Friedenstaubenmässiger ging er da schon mit Gaza um. Klar, müsse die Hamas ausgeschaltet werden, aber einen direkten militärischen Angriff auf Gaza ? Hm. Da sollen doch lieber vorerst hochrangige Hamas - Funktionäre per Hubschrauberraketen liquidiert werden. Und wenn man dann halt so fortfahre, dann käme die Hamas schon von allein und jammere nach Frieden. Schließlich sei das ja im Jahre 2004 auch schon mal so gewesen.
Ob denn jetzt nicht die Lage anders sei ?
Nein, sowas funktioniert immer. Bomben auf die richtigen Leute und dann werden wir ja sehen…..
Als der Politik - Experte Kristall Mofaz zum Schluß einen "Rechten Light" nannte, fühlte sich Mofaz erneut geehrt.
Ein ehemaliger Oberbefehlhaber, dann Verteidigungsminister und am Ende zum Verkehrminister degradierter Shaul Mofaz plant also Premier zu werden. Wenn das mal gutgeht, denn die Konkurrenz (u.a. Me'ir Shitritt) schläft nicht. Und Zipi Livni läßt sich auch nicht so ohne weiteres abhaken.
Das Interview mit dem derzeitigen Verkehrsminister Shaul Mofaz auf dem staatlichen Radiosender Reschet Beth an diesem Morgen sprach eine deutliche Sprache. Und Reschet Beth Politik - Spezialist Chanan Kristall war ganz in seinem Element.
Hinter den Regierungskulissen wird kräftig gerangelt. Premier Olmert ahnt nichts Gutes bei der aktuellen polizeilichen Untersuchung gegen ihn und da schaut er sich doch schon einmal ganz unverbindlich nach einem Nachfolger um. Nur so, halt.
Einen Nachfolger, dem er auch auf die Hände klopfen kann, sollte er nicht mehr im Amt sein. Denn so schnell läßt sich der Olmert nun auch wieder nicht abservieren. Und anstatt daheim im Schaukelstuhl zu sitzen und die Rente zu geniessen, plant Olmert das "weiterhin kräftig Mitmischen".
Ich weiß nicht, warum die Welt immer Außenministerin Zipi Livni als Premier - Nachfolgerin erwartet. Livni hat auf dem Männerparkett des Kadima - Heeres keine Chance. Ihr ewiger Zickzack - Kurs geht auch den Bürgern auf den Senkel. Soll sie endlich einmal den Mut aufbringen und klipp und klar sagen, was sie will. Nämlich der nächste Premier sein. Vor lauter Taktik und sich bei Olmert einschleimen kommt sie nicht weiter und hinterher zieht er sie mit hinunter in seinen Sumpf. Was ihm wahrscheinlich ganz recht wäre, denn Zipi Livni hat er sich gewiß nicht zur Nachfolgerin auserkoren. Er weiß, dass sie ihn nicht ausstehen kann und nur gute Miene zum Bösen Spiel macht. Aus eingeweihten Kreisen soll es verlauten, dass Olmert zugegeben habe, dass falls Livni Premier wird, er sie fertigmachen will.
Und das Volk ?
Das stimmt in einem Punkt mit Olmert überein. Es will Shaul Mofaz, denn der kann auf eine 30 - jährige Militärkarriere zurückblicken und Zipi Livni hat von Gefechten keine Ahnung. Noch nicht einmal von Wortgefechten, wie der Fall "Olmert versus Livni" zeigt, wo Stillschweigen herrscht.
Und so freute sich dann auch Shaul Mofaz beim heutigen Interview wie ein kleines Kind als ihn die Moderatorin und Chanan Kristall als Olmerts Nachfolger sahen. Olmert täte alles erst mit ihm (Mofaz) besprechen, bevor er den Rest des Kabinetts informiere. Da fühlte sich Mofaz aber geehrt. Über Zipi Livni wurde nicht gesprochen und stattdessen ging es auch gleich richtig los. Eine schnelle Rückgabe des Golan an die Syrer lehnt Shaul Mofaz grundsätzlich ab. Da würden ja dann in einigen Jahren iranische Soldaten stehen, wo heute israel. Soldaten patroullieren und das könne ja heiter werden. Olmert agiere in seinen Verhandlungen mit Syrien viel zu impulsiv und er (Mofaz) kenne sich da militärisch eh besser aus. Und außerdem, Syrien solle erst einmal beweisen, dass es ernsthaft an einem Frieden interessiert ist und nicht nur einfordern und dann alles dem Iran überlassen.
Shaul Mofaz
Friedenstaubenmässiger ging er da schon mit Gaza um. Klar, müsse die Hamas ausgeschaltet werden, aber einen direkten militärischen Angriff auf Gaza ? Hm. Da sollen doch lieber vorerst hochrangige Hamas - Funktionäre per Hubschrauberraketen liquidiert werden. Und wenn man dann halt so fortfahre, dann käme die Hamas schon von allein und jammere nach Frieden. Schließlich sei das ja im Jahre 2004 auch schon mal so gewesen.
Ob denn jetzt nicht die Lage anders sei ?
Nein, sowas funktioniert immer. Bomben auf die richtigen Leute und dann werden wir ja sehen…..
Als der Politik - Experte Kristall Mofaz zum Schluß einen "Rechten Light" nannte, fühlte sich Mofaz erneut geehrt.
Ein ehemaliger Oberbefehlhaber, dann Verteidigungsminister und am Ende zum Verkehrminister degradierter Shaul Mofaz plant also Premier zu werden. Wenn das mal gutgeht, denn die Konkurrenz (u.a. Me'ir Shitritt) schläft nicht. Und Zipi Livni läßt sich auch nicht so ohne weiteres abhaken.
Tod durch Krebs
B"H
Die Krankheit, an der in Israel die meisten Menschen sterben, ist nach wie vor der Krebs.
Auf Platz zwei folgen die Herzkranken.
Überraschend war, dass schon auf Platz sechs die Verkehrsunfalltoten folgen und Platz acht halten die Selbstmörder. Selbstmord sei besonders bei jungen Leuten zwischen 16 - 24 Jahren "IN".
Die Krankheit, an der in Israel die meisten Menschen sterben, ist nach wie vor der Krebs.
Auf Platz zwei folgen die Herzkranken.
Überraschend war, dass schon auf Platz sechs die Verkehrsunfalltoten folgen und Platz acht halten die Selbstmörder. Selbstmord sei besonders bei jungen Leuten zwischen 16 - 24 Jahren "IN".
Sonntag, 25. Mai 2008
Wie ist es so in Jerusalem ?
B"H
Viele ausländische Leser stellen mir genau diese Frage. "Wie ist es so in Jerusalem und wie lebt man dort ?"
Den Jerusalemern erscheint diese Frage gänzlich langweilig, da sie einfach in der Stadt leben, ohne groß darüber nachzudenken. Da ich selbst mehr als zehn Jahre in Jerusalem lebte und gerade erst nach Tel Aviv umzog, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Jerusalemer leider allzu oft vergessen, in welcher grandiosen historischen sowie Heiligen Stadt sie eigentlich leben. Sie leben in der "Heiligen Stadt" und dürfen offen Juden sein. Niemand muß sich dafür rechtfertigen, so wie viele Juden in der Diaspora.
Die Mehrheit der in der Diaspora lebenden Juden, vor allem die US – Juden, haben niemals das Land Israel besucht. Irgendwie eine Schande. Da haben die Juden endlich ihren eigenen Staat und wer zeigt wenig Interesse ? Die Juden selber. Und ich rede hier nicht über die anti – zionistische Doktrin der Neturei Karta, sondern von ganz normalen Juden, denen es offensichtlich im Ausland besser geht als in Israel.
Aber warum kommen sie nicht zumindest einmal auf Besuch ?
"Nun, sagen sich viele, Israel ist zu gefährlich".
"Na, und ? Was ist mit uns Israelis ?"
"Sind wir nicht gefährdet ? Und warum sind gerade wir hier ?"
Was hört man über andere Länder bzw. Städte ? Wird dort nicht gemordet oder geraubt ? Und wie steht es mit dem immer mehr wachsenden Antisemitismus in aller Welt ? Wo also ist es gefährlicher zu leben ?
Aber keine Sorge, Besucher werden in Israel nicht schon fünf Minuten nach ihrer Ankunft am Ben Gurion – Flughafen in die Luft gesprengt. Tatsächlich gibt es vom eigentlichen Terrorismus relativ wenig zu sehen, es sei denn, man reist in bestimmte Gebiete. Die Negev – Stadt Sderot, zum Beispiel, in der, wenn es sich um einen schlechten Tag handelt, alle paar Minuten Bombenalarm (Zeva Adom) gegeben wird.
Jerusalem erscheint dagegen eher friedvoll. Ost – Jerusalem dagegen gehört nicht gerade zu meinem Ausflugsprogramm und so bekomme ich seltener etwas mit. Vor ein paar Jahren fuhr mein Bus am Damaskus – Tor vorbei und wurde wenige Minuten danach gesteinigt. Die von palästinensischen Jugendlichen geworfenen Steine prallten von den Plastikfenstern des Busses ab und der Fahrer fuhr einfach weiter. Ob man es glaubt oder nicht, Jerusalem gilt als sehr sicher und man kann fast überall zufuss hinlaufen. Von einer Nachtwanderung durch Ost – Jerusalem würde ich allerdings abraten.
Die positiven Ereignisse erscheinen fast nie in der Presse, denn heutzutage wollen die Leute Sensationen und Skandale. Und vielleicht klinge ich von daher zu langweilig wenn ich behaupte, dass Jerusalem eine großartige Stadt mit tollen Leuten ist. Es gibt viel zu sehen und kein Tag gleicht dem anderen. Nie weiß man am Morgen, wie der Tag enden wird, denn Jerusalem ist absolut unvorhersehbar. Wer sich näher mit Jerusalem beschäftigt und einige Jahre seines Lebens hier verbringt, der wird feststellen, dass die Stadt etwas "Schweres" an sich hat, was einen manchmal wie von einem Koloß zu erdrücken scheint. Es ist ein kaum beschreibbares Gefühl, welches nur dann zu spüren ist, sobald man die Stadt verläßt. Wer sich selbst nur einen Tag in Tel Aviv oder woanders aufhält, dem fällt der emotionale Unterschied schnell auf. Jerusalem – die problembehaftete Stadt und die offenbare Leichtigkeit Tel Avivs.
Wer hingegen nach Terrorismus und Sensationen dürstet:
Eine Bekannte von mir war in der Fußgängerzone Ben Yehudah als sich mehrere Selbstmordattentäter in die Luft sprengten (im Sept. 1997). Sie war aus New York zu Besuch und wurde bei dem Anschlag schwer verletzt.
Eine weitere Bekannte war in der SBARRO – Pizzeria als sie am 9. August 2001 in die Luft flog.
Und ich selbst war am 1. Dezember 2001 in der Ben Yehudah als sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft sprengten. Nicht zu vergessen die Autobombe, die nebenan in der Rav Kook Street hochging. Wir alle liefen gerade in eine Richtung und genau vor uns flog das geparkte Auto in die Luft.
Ist es das, wovor sich alle fürchten ?
Seit langem schon haben wir Jerusalemer gelernt mit unseren Ängsten zu leben. Das Verrückteste ist, das wir niemals aufgeben. Vielleicht aufgrund unserer Religion, die in der Stadt mehr als verwurzelt ist oder einfach nur aus der Freude am Leben. Bezogen auf das jüdische Leben hat Jerusalem natürlich einiges zu bieten. Synagogen fast an jeder Ecke, hunderte von relig. Vorträgen und den Tempelberg (Har HaBeit). Was will man mehr ?
Der erste aschkenazische Oberrabbiner, Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook, sagte, dass die Luft in Israel etwas Besonderes sei und weise macht. Der Talmud lehrt das gleiche.
Heutzutage erscheint so manchem die Jerusalemer Luft eher zu heiß und zu verschmutzt; falls man sich dennoch zu einem tiefen Atemzug entscheidet, wird man den spirituellen Unterschied sehr wohl bemerken.
Zu Jerusalem gibt es unendliche Literatur und ich möchte hier nur eine kurze chassidische Geschichte erzählen:
Einmal kehrte ein Chassid in seine sich im Ausland befindende Heimatstadt zurück und berichtete dem örtlichen Rebben von seinem Besuch nach Jerusalem. Die Stadt sei fantastisch, die Straßen seien aus reinem Marmor, die Häuser aus Gold und alles andere sei aus Diamanten.
Der chassidische Rebbe wurde neugierig und reiste kurze Zeit später selber nach Jerusalem. Jedoch war alles, was er sah, nur Schmutz und alles stank erbärmlich nach Abfall. Enttäuscht kehrte er heim und berichtete dem Chassid, was er gesehen hatte. Marmor und Diamanten seien eine einzige Fehlanzeige gewesen. Nichts war zu sehen oder zu spüren.
Der Chassid schaute ihn erstaunt an und sagte: "Aber alles war genauso, wie ich es beschrieben habe. Hast Du es nicht gesehen ?"
Der Rebbe dachte nach und zog sich für einige Tage völlig in die Einsamkeit zurück. Er schloß seine Zimmertüre ab und meditierte. "Wie hatte er nur die Schönheit Jerusalems nur übersehen können ?"
Viele ausländische Leser stellen mir genau diese Frage. "Wie ist es so in Jerusalem und wie lebt man dort ?"
Den Jerusalemern erscheint diese Frage gänzlich langweilig, da sie einfach in der Stadt leben, ohne groß darüber nachzudenken. Da ich selbst mehr als zehn Jahre in Jerusalem lebte und gerade erst nach Tel Aviv umzog, weiß ich aus eigener Erfahrung, dass die Jerusalemer leider allzu oft vergessen, in welcher grandiosen historischen sowie Heiligen Stadt sie eigentlich leben. Sie leben in der "Heiligen Stadt" und dürfen offen Juden sein. Niemand muß sich dafür rechtfertigen, so wie viele Juden in der Diaspora.
Die Mehrheit der in der Diaspora lebenden Juden, vor allem die US – Juden, haben niemals das Land Israel besucht. Irgendwie eine Schande. Da haben die Juden endlich ihren eigenen Staat und wer zeigt wenig Interesse ? Die Juden selber. Und ich rede hier nicht über die anti – zionistische Doktrin der Neturei Karta, sondern von ganz normalen Juden, denen es offensichtlich im Ausland besser geht als in Israel.
Aber warum kommen sie nicht zumindest einmal auf Besuch ?
"Nun, sagen sich viele, Israel ist zu gefährlich".
"Na, und ? Was ist mit uns Israelis ?"
"Sind wir nicht gefährdet ? Und warum sind gerade wir hier ?"
Was hört man über andere Länder bzw. Städte ? Wird dort nicht gemordet oder geraubt ? Und wie steht es mit dem immer mehr wachsenden Antisemitismus in aller Welt ? Wo also ist es gefährlicher zu leben ?
Aber keine Sorge, Besucher werden in Israel nicht schon fünf Minuten nach ihrer Ankunft am Ben Gurion – Flughafen in die Luft gesprengt. Tatsächlich gibt es vom eigentlichen Terrorismus relativ wenig zu sehen, es sei denn, man reist in bestimmte Gebiete. Die Negev – Stadt Sderot, zum Beispiel, in der, wenn es sich um einen schlechten Tag handelt, alle paar Minuten Bombenalarm (Zeva Adom) gegeben wird.
Jerusalem erscheint dagegen eher friedvoll. Ost – Jerusalem dagegen gehört nicht gerade zu meinem Ausflugsprogramm und so bekomme ich seltener etwas mit. Vor ein paar Jahren fuhr mein Bus am Damaskus – Tor vorbei und wurde wenige Minuten danach gesteinigt. Die von palästinensischen Jugendlichen geworfenen Steine prallten von den Plastikfenstern des Busses ab und der Fahrer fuhr einfach weiter. Ob man es glaubt oder nicht, Jerusalem gilt als sehr sicher und man kann fast überall zufuss hinlaufen. Von einer Nachtwanderung durch Ost – Jerusalem würde ich allerdings abraten.
Die positiven Ereignisse erscheinen fast nie in der Presse, denn heutzutage wollen die Leute Sensationen und Skandale. Und vielleicht klinge ich von daher zu langweilig wenn ich behaupte, dass Jerusalem eine großartige Stadt mit tollen Leuten ist. Es gibt viel zu sehen und kein Tag gleicht dem anderen. Nie weiß man am Morgen, wie der Tag enden wird, denn Jerusalem ist absolut unvorhersehbar. Wer sich näher mit Jerusalem beschäftigt und einige Jahre seines Lebens hier verbringt, der wird feststellen, dass die Stadt etwas "Schweres" an sich hat, was einen manchmal wie von einem Koloß zu erdrücken scheint. Es ist ein kaum beschreibbares Gefühl, welches nur dann zu spüren ist, sobald man die Stadt verläßt. Wer sich selbst nur einen Tag in Tel Aviv oder woanders aufhält, dem fällt der emotionale Unterschied schnell auf. Jerusalem – die problembehaftete Stadt und die offenbare Leichtigkeit Tel Avivs.
Wer hingegen nach Terrorismus und Sensationen dürstet:
Eine Bekannte von mir war in der Fußgängerzone Ben Yehudah als sich mehrere Selbstmordattentäter in die Luft sprengten (im Sept. 1997). Sie war aus New York zu Besuch und wurde bei dem Anschlag schwer verletzt.
Eine weitere Bekannte war in der SBARRO – Pizzeria als sie am 9. August 2001 in die Luft flog.
Und ich selbst war am 1. Dezember 2001 in der Ben Yehudah als sich zwei Selbstmordattentäter in die Luft sprengten. Nicht zu vergessen die Autobombe, die nebenan in der Rav Kook Street hochging. Wir alle liefen gerade in eine Richtung und genau vor uns flog das geparkte Auto in die Luft.
Ist es das, wovor sich alle fürchten ?
Seit langem schon haben wir Jerusalemer gelernt mit unseren Ängsten zu leben. Das Verrückteste ist, das wir niemals aufgeben. Vielleicht aufgrund unserer Religion, die in der Stadt mehr als verwurzelt ist oder einfach nur aus der Freude am Leben. Bezogen auf das jüdische Leben hat Jerusalem natürlich einiges zu bieten. Synagogen fast an jeder Ecke, hunderte von relig. Vorträgen und den Tempelberg (Har HaBeit). Was will man mehr ?
Der erste aschkenazische Oberrabbiner, Rabbi Avraham Yitzchak HaCohen Kook, sagte, dass die Luft in Israel etwas Besonderes sei und weise macht. Der Talmud lehrt das gleiche.
Heutzutage erscheint so manchem die Jerusalemer Luft eher zu heiß und zu verschmutzt; falls man sich dennoch zu einem tiefen Atemzug entscheidet, wird man den spirituellen Unterschied sehr wohl bemerken.
Zu Jerusalem gibt es unendliche Literatur und ich möchte hier nur eine kurze chassidische Geschichte erzählen:
Einmal kehrte ein Chassid in seine sich im Ausland befindende Heimatstadt zurück und berichtete dem örtlichen Rebben von seinem Besuch nach Jerusalem. Die Stadt sei fantastisch, die Straßen seien aus reinem Marmor, die Häuser aus Gold und alles andere sei aus Diamanten.
Der chassidische Rebbe wurde neugierig und reiste kurze Zeit später selber nach Jerusalem. Jedoch war alles, was er sah, nur Schmutz und alles stank erbärmlich nach Abfall. Enttäuscht kehrte er heim und berichtete dem Chassid, was er gesehen hatte. Marmor und Diamanten seien eine einzige Fehlanzeige gewesen. Nichts war zu sehen oder zu spüren.
Der Chassid schaute ihn erstaunt an und sagte: "Aber alles war genauso, wie ich es beschrieben habe. Hast Du es nicht gesehen ?"
Der Rebbe dachte nach und zog sich für einige Tage völlig in die Einsamkeit zurück. Er schloß seine Zimmertüre ab und meditierte. "Wie hatte er nur die Schönheit Jerusalems nur übersehen können ?"
Die Touristen sind zurück
B"H
In diesem Jahr hat Israel einen gewaltigen Touristenboom zu verzeichnen. Kamen nach Ausbruch der Zweiten Intifada im Sept. 2000 immer weniger Touristen, so boomt es nun wieder richtig. Flüge, Hotels und Hostels sind für diesen Sommer teilweise schon ausgebucht.
Besondere "Krisenherde" bei den Hotelbuchungen sind Jerusalem, Tel Aviv und vor allem Eilat. Alles scheint voll zu sein, doch die Hostellage ist so, dass es in den Dormitories meist immer noch einen Platz gibt. Und wer Lust hat, kann sich auf dem Jerusalemer "PETRA - Hostel" auch billig auf dem Dach einquartieren. Bei dem tollen Wetter kein Problem. Matratze und Decke stellt das Hotel, aber wer will, kann auch ein Zelt mitbringen.
Überhaupt sind Zelte zu empfehlen, denn so läßt sich eine Menge Geld sparen. Ein Zelt am Strand von Eilat oder Tel Aviv aufzuschlagen ist umsonst. In Eilat allerdings begnüge man sich lieber damit, dies etwas außerhalb der Touristenstrände zu tun.
Hostelpreise in Jerusalem:
Dormitory: von 30 Schekel (6 Euro) aufwärts. Soweit ich weiß, verlangt das "PETRA - Hostel" 45 Schekel und dort ist Vorsicht vor Bettkäfer geboten.
Hostelpreise in Tel Aviv:
Dormitory: Von 58 Schekel (ca. 12 Euro) aufwärts.
Teilweise wird ein kleines Frühstück serviert, allerdings eher in Tel Aviv als in Jerusalem. Kaffee und ein kleines Gebäck - aber lieber vorher nachfragen.
Israel als Urlaubsland lohnt sich allemal, dennoch ist es von Vorteil, einiges an Geld mitzubringen. Wir wohnen hier in keinem Billigland mit ALDI & Co. Touristen verfallen eh meist auf die teuren Läden, wo sie gnadenlos abgezockt werden; selbst dann, wenn es sich um einen Supermarkt handelt.
Als besonders günstig kann ich die täglichen freien Märkte in den Städten nur empfehlen. Zum Beispiel sind das in Tel Aviv der Carmel - Markt an der Allenby Street, nicht weit vom Strand. Und in Jerusalem ist es der Machane Yehudah Markt an der Jaffa Road. Fast alle Buslinien passieren ihn und er liegt äußerst zentral.
Muß der Tourist Angst vor Terror haben ?
Grundsätzlich nicht, wobei ich jedoch nichts ausschliessen will. Wer sich in bestimmte Gebiete wie Nablus (Schechem) oder dergleichen begibt, muß sowieso sein eigenes Risiko tragen. Ansonsten kann man sich bequem und uneingeschränkt bewegen und sollte sich nur vor der finanziellen Abzocke in Acht nehmen. Hauptort dafür: Der arabische Markt in der Jerusalemer Altstadt.
Außerdem sollten Falafel und Schwarma (Döner) niemals in Fußgängerzonen gekauft werden. Vorsicht vor dem überteuerten Schwarma - Stand in der Ben Yehudah. Grundsätzlich sollten in Jerusalem nicht mehr als 15 Schekel (3 Euro) für einen Schwarma gezahlt werden (im Pita - Brot). In Tel Aviv liegen die Preise wesentlich höher, doch gibt es dort einen vielfältigere Salatauswahl, die den hohen Preis oft rechtfertigt.
Wer Kaffeetrinken will, der wende sich an die Ketten wie "Hillel", "Ne'eman" oder "Aroma".
Und wo kommen die vielen Toruisten nun eigentlich her ?
Den ersten Platz belegen mit Abstand die USA. Danach folgen Frankreich, England und Rußland.
In diesem Jahr hat Israel einen gewaltigen Touristenboom zu verzeichnen. Kamen nach Ausbruch der Zweiten Intifada im Sept. 2000 immer weniger Touristen, so boomt es nun wieder richtig. Flüge, Hotels und Hostels sind für diesen Sommer teilweise schon ausgebucht.
Besondere "Krisenherde" bei den Hotelbuchungen sind Jerusalem, Tel Aviv und vor allem Eilat. Alles scheint voll zu sein, doch die Hostellage ist so, dass es in den Dormitories meist immer noch einen Platz gibt. Und wer Lust hat, kann sich auf dem Jerusalemer "PETRA - Hostel" auch billig auf dem Dach einquartieren. Bei dem tollen Wetter kein Problem. Matratze und Decke stellt das Hotel, aber wer will, kann auch ein Zelt mitbringen.
Überhaupt sind Zelte zu empfehlen, denn so läßt sich eine Menge Geld sparen. Ein Zelt am Strand von Eilat oder Tel Aviv aufzuschlagen ist umsonst. In Eilat allerdings begnüge man sich lieber damit, dies etwas außerhalb der Touristenstrände zu tun.
Hostelpreise in Jerusalem:
Dormitory: von 30 Schekel (6 Euro) aufwärts. Soweit ich weiß, verlangt das "PETRA - Hostel" 45 Schekel und dort ist Vorsicht vor Bettkäfer geboten.
Hostelpreise in Tel Aviv:
Dormitory: Von 58 Schekel (ca. 12 Euro) aufwärts.
Teilweise wird ein kleines Frühstück serviert, allerdings eher in Tel Aviv als in Jerusalem. Kaffee und ein kleines Gebäck - aber lieber vorher nachfragen.
Israel als Urlaubsland lohnt sich allemal, dennoch ist es von Vorteil, einiges an Geld mitzubringen. Wir wohnen hier in keinem Billigland mit ALDI & Co. Touristen verfallen eh meist auf die teuren Läden, wo sie gnadenlos abgezockt werden; selbst dann, wenn es sich um einen Supermarkt handelt.
Als besonders günstig kann ich die täglichen freien Märkte in den Städten nur empfehlen. Zum Beispiel sind das in Tel Aviv der Carmel - Markt an der Allenby Street, nicht weit vom Strand. Und in Jerusalem ist es der Machane Yehudah Markt an der Jaffa Road. Fast alle Buslinien passieren ihn und er liegt äußerst zentral.
Muß der Tourist Angst vor Terror haben ?
Grundsätzlich nicht, wobei ich jedoch nichts ausschliessen will. Wer sich in bestimmte Gebiete wie Nablus (Schechem) oder dergleichen begibt, muß sowieso sein eigenes Risiko tragen. Ansonsten kann man sich bequem und uneingeschränkt bewegen und sollte sich nur vor der finanziellen Abzocke in Acht nehmen. Hauptort dafür: Der arabische Markt in der Jerusalemer Altstadt.
Außerdem sollten Falafel und Schwarma (Döner) niemals in Fußgängerzonen gekauft werden. Vorsicht vor dem überteuerten Schwarma - Stand in der Ben Yehudah. Grundsätzlich sollten in Jerusalem nicht mehr als 15 Schekel (3 Euro) für einen Schwarma gezahlt werden (im Pita - Brot). In Tel Aviv liegen die Preise wesentlich höher, doch gibt es dort einen vielfältigere Salatauswahl, die den hohen Preis oft rechtfertigt.
Wer Kaffeetrinken will, der wende sich an die Ketten wie "Hillel", "Ne'eman" oder "Aroma".
Und wo kommen die vielen Toruisten nun eigentlich her ?
Den ersten Platz belegen mit Abstand die USA. Danach folgen Frankreich, England und Rußland.
Der Ball ist rund
B"H
Das Profi - Fußballgeschäft ist schon lausig.
Da arbeitet seit dem letzten Sommer der Israeli Avram Grant als Trainer beim englischen FC Chelsea, bringt den Club ins Europacup - Finale, scheitert und wird gefeuert.
Am letzten Mittwoch abend verlor Chelsea in Moskau das Endspiel. Man hatte es nicht geschafft, den Club Manchester United im Elfmeterschiessen zu besiegen. Pech, aber für Avram Grant kam das Aus. Als neuer Trainer bei Chelsea ist jetzt, u .a., Frank Rijkaard im Gespräch.
Avram Grant
Photo: Ynet
Aber der Ball ist rund und das Leben geht auch weiter. Avram Grant hat schon einen neuen Job und der klingt auch nicht schlecht. Nämlich Trainer bei Manchester City. Und eine 10 Mio Dollar - Zahlung steht ihm von Chelsea auch noch zu.
Da lohnt sich doch die Kündigung.
Das Profi - Fußballgeschäft ist schon lausig.
Da arbeitet seit dem letzten Sommer der Israeli Avram Grant als Trainer beim englischen FC Chelsea, bringt den Club ins Europacup - Finale, scheitert und wird gefeuert.
Am letzten Mittwoch abend verlor Chelsea in Moskau das Endspiel. Man hatte es nicht geschafft, den Club Manchester United im Elfmeterschiessen zu besiegen. Pech, aber für Avram Grant kam das Aus. Als neuer Trainer bei Chelsea ist jetzt, u .a., Frank Rijkaard im Gespräch.
Avram Grant
Photo: Ynet
Aber der Ball ist rund und das Leben geht auch weiter. Avram Grant hat schon einen neuen Job und der klingt auch nicht schlecht. Nämlich Trainer bei Manchester City. Und eine 10 Mio Dollar - Zahlung steht ihm von Chelsea auch noch zu.
Da lohnt sich doch die Kündigung.
לילה לבן בירושלים
B"H
Laila Lavan - Die weiße Nacht in Jerusalem
Am 1. + 2. Juli dieses Jahres finden an der Hebrew University Jerusalem die "Studententage" statt. Die gesamte Innenstadt wie "Gan HaAtzma'ut - Independence Park", Rivlin Street, Nachalat Shiva, Heleni HaMalka sowie HaChavazelet Street, werden dann zu einem einzigen Fest umformiert. Kneipen und Restaurants bieten außerdem Rabatte bis zu 50% an (nur für Studenten).
Der Independence Park wird zu einer Konzertanlage umfunktioniert und viel Prominenzauftritte sind geplant.
Also schon einmal das Datum vormerken !!!!
Laila Lavan - Die weiße Nacht in Jerusalem
Am 1. + 2. Juli dieses Jahres finden an der Hebrew University Jerusalem die "Studententage" statt. Die gesamte Innenstadt wie "Gan HaAtzma'ut - Independence Park", Rivlin Street, Nachalat Shiva, Heleni HaMalka sowie HaChavazelet Street, werden dann zu einem einzigen Fest umformiert. Kneipen und Restaurants bieten außerdem Rabatte bis zu 50% an (nur für Studenten).
Der Independence Park wird zu einer Konzertanlage umfunktioniert und viel Prominenzauftritte sind geplant.
Also schon einmal das Datum vormerken !!!!
Freitag, 23. Mai 2008
Die Verbrennung des Neuen Testamentes oder die Last der Judenmission
B"H
Internationale Schlagzeilen macht gerade dieses Ereignis:
Bücherverbrennung in Or Yehuda
In Israel hingegen gehört es schon der Vergangenheit an, aber gerade im Ausland besteht die Gefahr der Falschdarstellung. Aus diesem Grund habe ich einmal einige Meinungen zusammengestellt und die dazugehörigen zahlreichen Kommentare sollte auch gelesen werden !!!!!
Weitere Links:
http://hamantaschen.blogspot.com/2008/05/parashat-bechukotai.html
Internationale Schlagzeilen macht gerade dieses Ereignis:
Bücherverbrennung in Or Yehuda
In Israel hingegen gehört es schon der Vergangenheit an, aber gerade im Ausland besteht die Gefahr der Falschdarstellung. Aus diesem Grund habe ich einmal einige Meinungen zusammengestellt und die dazugehörigen zahlreichen Kommentare sollte auch gelesen werden !!!!!
Weitere Links:
http://hamantaschen.blogspot.com/2008/05/parashat-bechukotai.html
Wer muß hier gehen ?
B"H
Auch heute bin ich mir noch nicht sicher, ob ich eine Tageszeitung kaufen werde oder nicht. Vielleicht am Spätmachmittag, wenn sie überall nur noch für die Hälfte verscherbelt wird, denn mehr ist sie nicht wert.
Das leidliche Thema um die Olmert - Ermittlungen. Zur Stunde wird Premier Ehud Olmert von der Polizei verhört, die schon frühmorgens in seinem Haus anrückte. Eigentlich hatte Ehud keine Lust auf die lästigen Fragen und wer will schon am Morgen gleich neue Ausreden erfinden müssen ? So ganz zwischen Frühstück und der Morgentoilette.
Aber alles half nichts und die Polizei ist da.
Von seinem amerikanischen Spezi Talansky soll Olmert mehrere Hunderttausende Bestechungsgelder erhalten haben. Darum gehts in der sechsten polizeilichen Untersuchung gegen ihn und diesmal schaut es schlecht aus. Es reicht und jetzt gibt es auch noch erdrückende Beweise.
Die Parteigenossen halten zwar zu ihm, tuscheln jedoch schon über Olmerts Abgang und seine Nachfolge. Verteidigungsminister Ehud Barak kündigte am Montag sogar schon Neuwahlen zum Jahresende an. Kein Wunder, denn er sieht sich mit seiner Arbeiterpartei im Aufwind. Olmerts "Sharon - Kadima" sei doch alter Kaffee. Im Nachhinein gehe es nur um den LIKUD mit Benjamin Netanyahu und ihn, den Arbeiter - Barak mit Wohnsitz im Nobelort Cesarea.
Vorerst jedoch dreht und wendet sich Olmert wie ein Aal. Das sei ja alles ganz anders gewesen und von wegen Cash - Geldbündel erhalten. Wen kümmert das alles noch ? Ist der Premier für die Israelis nicht schon lange abgeschrieben ?
Das Einzige, was wirklich allen, samt Knesset, große Sorgen bereitet sind seine geheimen politischen Verhandlungen. Was handelt Olmert da insgeheim mit den Syrern in der Türkei aus und welche Zusagen gab er George Bush und Abu Mazen ? Ist Olmert total durchgeknallt ? Ein bestechlicher krimineller Premier handelt unsere Zukunft aus ?
Ehud Barak hat unrecht. Wahlen "JA" und jetzt sofort. Wer kann schon bis zum Jahresende warten ?
Auch heute bin ich mir noch nicht sicher, ob ich eine Tageszeitung kaufen werde oder nicht. Vielleicht am Spätmachmittag, wenn sie überall nur noch für die Hälfte verscherbelt wird, denn mehr ist sie nicht wert.
Das leidliche Thema um die Olmert - Ermittlungen. Zur Stunde wird Premier Ehud Olmert von der Polizei verhört, die schon frühmorgens in seinem Haus anrückte. Eigentlich hatte Ehud keine Lust auf die lästigen Fragen und wer will schon am Morgen gleich neue Ausreden erfinden müssen ? So ganz zwischen Frühstück und der Morgentoilette.
Aber alles half nichts und die Polizei ist da.
Von seinem amerikanischen Spezi Talansky soll Olmert mehrere Hunderttausende Bestechungsgelder erhalten haben. Darum gehts in der sechsten polizeilichen Untersuchung gegen ihn und diesmal schaut es schlecht aus. Es reicht und jetzt gibt es auch noch erdrückende Beweise.
Die Parteigenossen halten zwar zu ihm, tuscheln jedoch schon über Olmerts Abgang und seine Nachfolge. Verteidigungsminister Ehud Barak kündigte am Montag sogar schon Neuwahlen zum Jahresende an. Kein Wunder, denn er sieht sich mit seiner Arbeiterpartei im Aufwind. Olmerts "Sharon - Kadima" sei doch alter Kaffee. Im Nachhinein gehe es nur um den LIKUD mit Benjamin Netanyahu und ihn, den Arbeiter - Barak mit Wohnsitz im Nobelort Cesarea.
Vorerst jedoch dreht und wendet sich Olmert wie ein Aal. Das sei ja alles ganz anders gewesen und von wegen Cash - Geldbündel erhalten. Wen kümmert das alles noch ? Ist der Premier für die Israelis nicht schon lange abgeschrieben ?
Das Einzige, was wirklich allen, samt Knesset, große Sorgen bereitet sind seine geheimen politischen Verhandlungen. Was handelt Olmert da insgeheim mit den Syrern in der Türkei aus und welche Zusagen gab er George Bush und Abu Mazen ? Ist Olmert total durchgeknallt ? Ein bestechlicher krimineller Premier handelt unsere Zukunft aus ?
Ehud Barak hat unrecht. Wahlen "JA" und jetzt sofort. Wer kann schon bis zum Jahresende warten ?
Donnerstag, 22. Mai 2008
Im Zeichen des Feuers
B"H
Heute Abend beginnt das Fest "Lag Ba'Omer".
Bis zum morgigen Schabbatbeginn wird das Fest fortgesetzt. Tausende sind in Bussen und Autos unterwegs in den Norden nach Meron. Daher werden die Städte Safed und Tiberias völlig blockiert sein.
Wer noch fahren will, viel Spass !!!
Heute Abend beginnt das Fest "Lag Ba'Omer".
Bis zum morgigen Schabbatbeginn wird das Fest fortgesetzt. Tausende sind in Bussen und Autos unterwegs in den Norden nach Meron. Daher werden die Städte Safed und Tiberias völlig blockiert sein.
Wer noch fahren will, viel Spass !!!
Mittwoch, 21. Mai 2008
Kulinarischer Boom
B"H
Meine Güte, wenn ich mich noch daran erinnere, wie die israel. Küche vor zehn Jahren und mehr ausgeschaut hat. Wer abends mal weggehen wollte, der ging meistens auf die bekannte Falafel oder den Schwarma (Döner). Chinesisch gab es schon, aber teuer. "Pizza Domino" erlebte seinen großen Boom und alle bestellten ihre Pizza nach Hause. Doch diejenigen, welche Wert auf Kaschrut (koscher) legen, mußten bei Domino draußen bleiben. Ich erinnere ich mich noch gut, wie ich eines abends aus der Yeshiva (relig. Schule) bei Domino anrief und fragte, ob denn alles koscher sei. "Nö", bekam ich zur Antwort.
Wie haben sich doch die Zeiten geändert ? Domino ist zwar immer noch nicht koscher, doch schrammt dafür am stetigen Bankrott vorbei. Der Boom hat sich in Luft aufgelöst, denn heutzutage finden wir an jeder Ecke Pizzas und sind nicht mehr auf Domino allein angewiesen. Und koschere Pizzas gibt es mittlerweile auch. Sogar koschere Suschi. "Spaghetti Factory", den Chinesen oder den Franzosen ? Alles ist erhältlich. Nicht immer billig und koscher, aber eine Suche verspricht gewöhnlich fast immer Erfolg.
Zuerst hielten die Kaffeehäuser Einzug. Israel hatte den Bohnenkaffee entdeckt. Schluß mit dem ollen Muckefuck "Nescafe" oder den Bots (Schlamm) des Turkish Coffee. Nun sollten geradezu edle Zeiten anbrechen. "Cafe Aroma" oder "Hillel", so hiessen nun die neuen Namen der Branche. Überall im Land wurden Filialen eröffnet und der Boom hält nach wie vor an. Auch andere Unternehmer entdeckten das Kaffeehausgeschäft und Kuchen gibt es dazu. Wenn auch oft zu übertriebenen Preisen wie bei "The Coffee Bean".
Cafe Hillel - Filiale in Tel Aviv
Israelis lieben ihr Hühnerschnitzel, ihr Steak, ihre Spaghetti, ihre Falafel und nun auch noch Sushi oder Paella. Sephardische Juden setzen nach wie vor auf Tradition und die kurdische Küche darf nicht fehlen: Reis und Kube (in Teig gehüllte Fleischbällchen).
Insgesamt jedoch ist das Ausgehen jedesmal teuer und da sucht man günstigere Wege. Und so wurden die Bars entdeckt. Israel im Barrausch und wer sich in Jerusalem (Shelom Zion HaMalka Street) oder in Tel Aviv (Ibn Gavirol, Dizengoff) umschaut, der kann den Unterschied zwischen einer Berliner, New Yorker oder Pariser Bar nicht mehr ersehen. Unsere Bars entsprechen internationalem Standard und die Preise gleich mit.
Was also bleibt dem Normalverdiener ?
Man besinne sich halt wieder auf den guten alten Kaffee, obwohl der auch immer teurer wird. Wer es ganz billig haben will, der setzte sich halt ins "Cafe Ne'eman" oder ins "Aroma".
Ich gebe gerne zu, dass ich ein absoluter Kaffeehausgänger bin. Neulich jedoch machte mein Aroma - Stammcafe in Tel Aviv schon frühabends dicht und ich suchte eine Ausweichmöglichkeit. Die fand ich fast nebenan in der Tel Aviver "Cafe Cafe" - Kette. "Cafe Cafe" ist in Downtown Tel Aviv an jeder Ecke zu finden. Das Ambiente ist gemischt und man trifft auf alle Arten von Leuten. Zuerst dachte ich, dass alles mehr die intellektuelle Schiene sei, denn im Cafe selbst befinden sich Bücherregale mit sogar echten Büchern darauf. Aber nichts da, denn die Kundschaft liebt die eigenen mitgebrachten Laptops. Mir gehts genauso.
"Cafe Cafe" ist eine elegantere Ausgabe des "Aroma". Die Preise sind fast gleich, doch sind die Portionen (Tassen) etwas knapp bemessen. Und der Kellnerservice geht auch noch extra. So werden aus der Tasse Milchkaffee für 15 Schekel (3 Euro) gleich 17 oder 18 Schekel, denn die Kellnerin will auch etwas verdienen.
Wer in Israel eine Rechnung bekommt auf der steht "Service not included", sollte mindestens noch 12 % vom Gesamtpreis draufschlagen, denn davon lebt das Bedienungspersonal. Eine zweite Sache ist beim Kaffeehausbesuch besonders wichtig und sollte nie vergessen werden. Den Kaffee immer ohne Schaum (Bli Ketzef) bestellen. Wer es vergisst, hat das Nachsehen und bezahlt einen horrenden Preis für eine Tasse, die zur Hälfte voll mit Schaum ist.
Und wer unbedingt ins "Cafe Cafe" will, ohne sich nach Tel Aviv begeben zu müssen, der suche demnächst in die Jerusalemer Emek Refa'im Street in der German Colony auf. Die Tel Aviver Kette zieht baldigst ein und verbreitet seine Buch - Laptopintellektualität auch in Jerusalem.
"Was, sagen jetzt die Jerusalemer, dazu haben wir doch schon das "T'mol Schilschom". Nee, lasst mal gut sein, denn Letzteres will nun mehr auf Kulinarisches umsteigen. Ein piekfeiner Koch wurde eingestellt und da wird es bald aus sein mit dem mehr oder weniger günstigen Kaffee. Also kommt doch das "Cafe Cafe" gerade recht.
Meine Güte, wenn ich mich noch daran erinnere, wie die israel. Küche vor zehn Jahren und mehr ausgeschaut hat. Wer abends mal weggehen wollte, der ging meistens auf die bekannte Falafel oder den Schwarma (Döner). Chinesisch gab es schon, aber teuer. "Pizza Domino" erlebte seinen großen Boom und alle bestellten ihre Pizza nach Hause. Doch diejenigen, welche Wert auf Kaschrut (koscher) legen, mußten bei Domino draußen bleiben. Ich erinnere ich mich noch gut, wie ich eines abends aus der Yeshiva (relig. Schule) bei Domino anrief und fragte, ob denn alles koscher sei. "Nö", bekam ich zur Antwort.
Wie haben sich doch die Zeiten geändert ? Domino ist zwar immer noch nicht koscher, doch schrammt dafür am stetigen Bankrott vorbei. Der Boom hat sich in Luft aufgelöst, denn heutzutage finden wir an jeder Ecke Pizzas und sind nicht mehr auf Domino allein angewiesen. Und koschere Pizzas gibt es mittlerweile auch. Sogar koschere Suschi. "Spaghetti Factory", den Chinesen oder den Franzosen ? Alles ist erhältlich. Nicht immer billig und koscher, aber eine Suche verspricht gewöhnlich fast immer Erfolg.
Zuerst hielten die Kaffeehäuser Einzug. Israel hatte den Bohnenkaffee entdeckt. Schluß mit dem ollen Muckefuck "Nescafe" oder den Bots (Schlamm) des Turkish Coffee. Nun sollten geradezu edle Zeiten anbrechen. "Cafe Aroma" oder "Hillel", so hiessen nun die neuen Namen der Branche. Überall im Land wurden Filialen eröffnet und der Boom hält nach wie vor an. Auch andere Unternehmer entdeckten das Kaffeehausgeschäft und Kuchen gibt es dazu. Wenn auch oft zu übertriebenen Preisen wie bei "The Coffee Bean".
Cafe Hillel - Filiale in Tel Aviv
Israelis lieben ihr Hühnerschnitzel, ihr Steak, ihre Spaghetti, ihre Falafel und nun auch noch Sushi oder Paella. Sephardische Juden setzen nach wie vor auf Tradition und die kurdische Küche darf nicht fehlen: Reis und Kube (in Teig gehüllte Fleischbällchen).
Insgesamt jedoch ist das Ausgehen jedesmal teuer und da sucht man günstigere Wege. Und so wurden die Bars entdeckt. Israel im Barrausch und wer sich in Jerusalem (Shelom Zion HaMalka Street) oder in Tel Aviv (Ibn Gavirol, Dizengoff) umschaut, der kann den Unterschied zwischen einer Berliner, New Yorker oder Pariser Bar nicht mehr ersehen. Unsere Bars entsprechen internationalem Standard und die Preise gleich mit.
Was also bleibt dem Normalverdiener ?
Man besinne sich halt wieder auf den guten alten Kaffee, obwohl der auch immer teurer wird. Wer es ganz billig haben will, der setzte sich halt ins "Cafe Ne'eman" oder ins "Aroma".
Ich gebe gerne zu, dass ich ein absoluter Kaffeehausgänger bin. Neulich jedoch machte mein Aroma - Stammcafe in Tel Aviv schon frühabends dicht und ich suchte eine Ausweichmöglichkeit. Die fand ich fast nebenan in der Tel Aviver "Cafe Cafe" - Kette. "Cafe Cafe" ist in Downtown Tel Aviv an jeder Ecke zu finden. Das Ambiente ist gemischt und man trifft auf alle Arten von Leuten. Zuerst dachte ich, dass alles mehr die intellektuelle Schiene sei, denn im Cafe selbst befinden sich Bücherregale mit sogar echten Büchern darauf. Aber nichts da, denn die Kundschaft liebt die eigenen mitgebrachten Laptops. Mir gehts genauso.
"Cafe Cafe" ist eine elegantere Ausgabe des "Aroma". Die Preise sind fast gleich, doch sind die Portionen (Tassen) etwas knapp bemessen. Und der Kellnerservice geht auch noch extra. So werden aus der Tasse Milchkaffee für 15 Schekel (3 Euro) gleich 17 oder 18 Schekel, denn die Kellnerin will auch etwas verdienen.
Wer in Israel eine Rechnung bekommt auf der steht "Service not included", sollte mindestens noch 12 % vom Gesamtpreis draufschlagen, denn davon lebt das Bedienungspersonal. Eine zweite Sache ist beim Kaffeehausbesuch besonders wichtig und sollte nie vergessen werden. Den Kaffee immer ohne Schaum (Bli Ketzef) bestellen. Wer es vergisst, hat das Nachsehen und bezahlt einen horrenden Preis für eine Tasse, die zur Hälfte voll mit Schaum ist.
Und wer unbedingt ins "Cafe Cafe" will, ohne sich nach Tel Aviv begeben zu müssen, der suche demnächst in die Jerusalemer Emek Refa'im Street in der German Colony auf. Die Tel Aviver Kette zieht baldigst ein und verbreitet seine Buch - Laptopintellektualität auch in Jerusalem.
"Was, sagen jetzt die Jerusalemer, dazu haben wir doch schon das "T'mol Schilschom". Nee, lasst mal gut sein, denn Letzteres will nun mehr auf Kulinarisches umsteigen. Ein piekfeiner Koch wurde eingestellt und da wird es bald aus sein mit dem mehr oder weniger günstigen Kaffee. Also kommt doch das "Cafe Cafe" gerade recht.
Dienstag, 20. Mai 2008
Alles nur zurückgebliebene Fundamentalisten ?
B"H
Vor ein paar Wochen gab es im "Spiegel" ein Interview mit den beiden "Lapids" zu lesen. Yosef (Tommy) Lapid sowie seinem Sohn Ya'ir Lapid. Als ich den Artikel sah, verkniff ich mir jegliches Lesen, denn sobald die beiden "Lapids" losgelassen werden, weiß fast jeder Israeli, was Sache ist.
Söhnchen Ya'ir manchmal weniger, doch Vater Tommy Lapid ist eine einzige Hetzkarikatur gegen die relig. Welt. Auf seiner Haßskala ganz oben stehen, wie sei es anders zu erwarten gewesen, die Haredim (Ultra – Orthod.). Oder "Parasiten", wie er sie seit Jahren nun nennen pflegt. Der Rest der jüdischen Religion folgt gleich danach. Manchmal ist mir nicht recht klar, wen Tommy Lapid mehr hasst: die Religiösen oder G – tt.
Berufen tut er sich auf seine Erfahrungen im Holocaust. Völlig absurd und oft geht er dabei mit dem gleichen relig. Antisemitismus vor wie ihrerzeit die Nazis. Richtig bekannt wurde Vater Lapid durch seine Vorsitz der "Schinui – Partei" vor einigen Jahren. Das Parteiprogramm lautete einzig und allein: Hetze gegen alles Religiöse.
Durch die Modeerscheinung "es den Haredim einmal richtig zeigen zu wollen", kam die Schinui – Partei beim ersten Anlauf in die Knesset und bildete einen Koalitionspartner von Ariel Scharon. Leider, leider, erlebte Scharon nicht mehr den Fall seines Freundes Tommy. Schnell hatte es sich ausgehetzt, denn in Israel will man Politikerfolge sehen und und der billigen Schmährufe gegen die Religiösen war man schnell überdrüssig.
Schon in der folgenden Legislaturperiode war Schinui in die Versenkung gerutscht und kein Hahn krähte mehr nach ihr und Tommy Lapid. Letzterer hatte abgewirtschaftet und ist nun Vorsitzender des Jerusalemer Holocaust – Museums "Yad VaShem". Wen interessiert heute in Israel noch Tommy Lapid ?
Das Problem jedoch besteht darin, dass deutsche Zeitungen bzw. Magazine vorzugsweise genau solche Leute wie Lapid, Uri Avinery oder Amoz Oz interviewen. Linke mit einem Hang zum Antireligiösen. Aber ebenso Linke, die von der Religion und den sogenannten Ultra – Orthodoxen überhaupt keine Ahnung haben. Dem "Spiegel" scheint das gänzlich egal zu sein, denn hat man doch selber absolut keine Ahnung. Hauptsache es darf einmal wieder so richtig gegen die jüdischen "Fundamentalisten" gewettert werden.
"Schaut nur her, wie sie da alle in ihren bemitleidenswerten erbärmlichen Ghettos leben und irgendeinem G – tt hinterherlaufen".
Nur ein einziges Mal möchte ich es erleben, dass die jüdische Religion sowie die haredische Welt richtig recherchiert werden. Aber natürlich ist es bequemer, sich durch Wikipedia oder die Familie Lapid zu hangeln. Soetwas kommt halt besser bei der Leserschaft an als Interviews mit haredischen Rabbinern.
Ein Interviewvorschlag von mir an den "Spiegel":
Der Auschwitz - Überlebende Rebbe Menachem Mendel Taub, der Kaliver Rebbe aus Jerusalem mit seinem Kaliver Zentrum in der Channah Street.
Vor ein paar Wochen gab es im "Spiegel" ein Interview mit den beiden "Lapids" zu lesen. Yosef (Tommy) Lapid sowie seinem Sohn Ya'ir Lapid. Als ich den Artikel sah, verkniff ich mir jegliches Lesen, denn sobald die beiden "Lapids" losgelassen werden, weiß fast jeder Israeli, was Sache ist.
Söhnchen Ya'ir manchmal weniger, doch Vater Tommy Lapid ist eine einzige Hetzkarikatur gegen die relig. Welt. Auf seiner Haßskala ganz oben stehen, wie sei es anders zu erwarten gewesen, die Haredim (Ultra – Orthod.). Oder "Parasiten", wie er sie seit Jahren nun nennen pflegt. Der Rest der jüdischen Religion folgt gleich danach. Manchmal ist mir nicht recht klar, wen Tommy Lapid mehr hasst: die Religiösen oder G – tt.
Berufen tut er sich auf seine Erfahrungen im Holocaust. Völlig absurd und oft geht er dabei mit dem gleichen relig. Antisemitismus vor wie ihrerzeit die Nazis. Richtig bekannt wurde Vater Lapid durch seine Vorsitz der "Schinui – Partei" vor einigen Jahren. Das Parteiprogramm lautete einzig und allein: Hetze gegen alles Religiöse.
Durch die Modeerscheinung "es den Haredim einmal richtig zeigen zu wollen", kam die Schinui – Partei beim ersten Anlauf in die Knesset und bildete einen Koalitionspartner von Ariel Scharon. Leider, leider, erlebte Scharon nicht mehr den Fall seines Freundes Tommy. Schnell hatte es sich ausgehetzt, denn in Israel will man Politikerfolge sehen und und der billigen Schmährufe gegen die Religiösen war man schnell überdrüssig.
Schon in der folgenden Legislaturperiode war Schinui in die Versenkung gerutscht und kein Hahn krähte mehr nach ihr und Tommy Lapid. Letzterer hatte abgewirtschaftet und ist nun Vorsitzender des Jerusalemer Holocaust – Museums "Yad VaShem". Wen interessiert heute in Israel noch Tommy Lapid ?
Das Problem jedoch besteht darin, dass deutsche Zeitungen bzw. Magazine vorzugsweise genau solche Leute wie Lapid, Uri Avinery oder Amoz Oz interviewen. Linke mit einem Hang zum Antireligiösen. Aber ebenso Linke, die von der Religion und den sogenannten Ultra – Orthodoxen überhaupt keine Ahnung haben. Dem "Spiegel" scheint das gänzlich egal zu sein, denn hat man doch selber absolut keine Ahnung. Hauptsache es darf einmal wieder so richtig gegen die jüdischen "Fundamentalisten" gewettert werden.
"Schaut nur her, wie sie da alle in ihren bemitleidenswerten erbärmlichen Ghettos leben und irgendeinem G – tt hinterherlaufen".
Nur ein einziges Mal möchte ich es erleben, dass die jüdische Religion sowie die haredische Welt richtig recherchiert werden. Aber natürlich ist es bequemer, sich durch Wikipedia oder die Familie Lapid zu hangeln. Soetwas kommt halt besser bei der Leserschaft an als Interviews mit haredischen Rabbinern.
Ein Interviewvorschlag von mir an den "Spiegel":
Der Auschwitz - Überlebende Rebbe Menachem Mendel Taub, der Kaliver Rebbe aus Jerusalem mit seinem Kaliver Zentrum in der Channah Street.
Der Lothar ist da
Maccabi Netanya
B"H
Lothar Mattäus hielt seine erste Pressekonferenz ab und was hatte er wohl zu berichten ? Was man halt scheinbar immer so sagt, bei einem Amtsantritt. Er, Lothar, wolle den Fußballclub Maccabi Netanya wieder dahin führen, wo man in den 70igern und 80igern schon einmal war. Nämlich an die Spitze.
Der deutsch - israel. Clubpräsident Daniel Jammer liest Matthäus alle Spielerwünsche von den Augen ab. Jedenfalls ist ein riesen Budget in Planung. Aber dennoch darf die Realität nicht vergessen werden, die da lautet, dass Maccabi Netanya das letzte Spiel mit 3:0 gegen Beitar Yerushalaim verlor. Netanya ist nicht Jerusalem, aber vielleicht geschieht ja ein Wunder.
Homepage Maccabi Netanya
Identitäten
B"H
Oberflächliche Bekannte von mir, sie kommt aus Chile und er aus Deutschland, machten vor gut einem Jahr Aliyah nach Israel. Die Ex - Chilenin erzählte mir schon vor längerer Zeit, dass sie kurz nach der Aliyah Einladungen von der Organisation "Noam" erhielten. Hingehen wollte das Paar jedoch nicht. Kein Interesse.
Aufgrund meines Blogs bekam ich vor einem knappen Jahr eine e - mail von "Noam". Bei "Noam" handelt es sich um eine Organisation deutscher und österreichischer Neueinwanderer. Keine Ahnung, aber vielleicht sind ja die Schweizer auch dabei.
Jedenfalls ließ "Noam" mich wissen, dass ich ja auch zu den Treffs deutscher Neueinwanderer in Jerusalem kommen könne. Ich schaute mir deren Site an und verlor sofort das Interesse. "Noam" ist eine Beginner - Organisation; sprich wer neu im Land ist, mag darauf anspringen.
Und ich schätze einmal, dass es meine manchmal negative Berichterstattung über russische Neueinwanderer in Israel war, die "Noam" gleich darauf aus meinem e - mail - Leben wieder verschwinden liess. Sorry, aber genau zu der Zeit vor einem Jahr machten russische Neonazis Israel unsicher und da berichte ich ohne falsche Rücksicht auf die deutsch - russischen Mitglieder bei "Noam". "Noam - Liste" hin oder her. Die Realität sollte dabei nicht vergessen werden.
Im kommenden Monat zelebriere ich mein achtes Aliyah - Jubiläum. In Israel bin ich insgesamt mehr als zehn Jahre und als ich offiziell Aliyah machte, kannte ich Land, Leute und Sprache schon. Seit meinem ersten Israelaufenthalt (1987) war es mir wichtig, mich zu akklimatisieren. Die Sprache zu erlernen und Israelis kennen zulernen. Viel wichtiger als zum Grillabend bei Deutsch - Russen anzutreten. Ich lebe in einem anderen Land, dessen Staatsbürgerschaft ich besitze und mit dem ich mich identifiziere. Und wenn ich zu Treffs gehe, dann mit Israelis, wo man so richtig schön ins Tischtuch schniefen kann.
Viele mögen mein Verhalten nachvollziehen können; im Ausland suche ich keine Kontakte zu Deutschen. Ups, Ausland ist Israel nun für mich wahrlich nicht. Die Male, in denen ich in den acht Jahren Kontakte mit Deutschen hatte, kann ich aufzählen. Derzeit ist es manchmal etwas mehr, denn aufgrund meiner Blogs bekomme ich ab und an e - mail - Einladungen zu Treffen. Ansonsten befinden sich keine Deutschen, Schweizer oder sonstige Deutschsprachige in meinem engeren Bekanntenkreis. Der beschränkt sich auf Amerikaner, Kanadier, Briten, Südameriker und gebürtige Israelis.
Schon meine frühere Ulpanlehrerin (Hebräischsprachkurs) paukte uns pausenlos ein, wie unabdingbar es sei, so schnell wie möglich die hebräische Sprache zu erlernen. Und, sie hatte Recht. Zwar schreibe ich Deutsch, benutze jedoch die Sprache aktiv sprechend so gut wie nie. Dem einen oder anderen Neueinwanderer mag es wichtig erscheinen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Für mich waren jedoch die Gleichgesinnten von Beginn an Israelis und ich suchte meinen Bekanntenkreis woanders. Und bei der Aliyah - Hilfe war die British Olim Society (ebenso zuständig für Deutschland) eine ausreichende Hilfe. Zumindest jene im Tel Aviver Office.
Wenige Jahre nach der Einwanderung fällt in der israel. Realität sowie im Sprachjargon die Bezeichnung "Oleh Chadasch - Neueinwanderer" weg. Man ist kein Oleh Chadasch bzw. Olah Chadascha mehr, sondern Teil des Volkes. Und ich denke, dass man auch so handeln sollte. Nicht, dass jemand nun seine vorherige Indentität in den Müll werfen soll; aber eine Neuidentifizierung ist ebenso unverzichtbar.
Oberflächliche Bekannte von mir, sie kommt aus Chile und er aus Deutschland, machten vor gut einem Jahr Aliyah nach Israel. Die Ex - Chilenin erzählte mir schon vor längerer Zeit, dass sie kurz nach der Aliyah Einladungen von der Organisation "Noam" erhielten. Hingehen wollte das Paar jedoch nicht. Kein Interesse.
Aufgrund meines Blogs bekam ich vor einem knappen Jahr eine e - mail von "Noam". Bei "Noam" handelt es sich um eine Organisation deutscher und österreichischer Neueinwanderer. Keine Ahnung, aber vielleicht sind ja die Schweizer auch dabei.
Jedenfalls ließ "Noam" mich wissen, dass ich ja auch zu den Treffs deutscher Neueinwanderer in Jerusalem kommen könne. Ich schaute mir deren Site an und verlor sofort das Interesse. "Noam" ist eine Beginner - Organisation; sprich wer neu im Land ist, mag darauf anspringen.
Und ich schätze einmal, dass es meine manchmal negative Berichterstattung über russische Neueinwanderer in Israel war, die "Noam" gleich darauf aus meinem e - mail - Leben wieder verschwinden liess. Sorry, aber genau zu der Zeit vor einem Jahr machten russische Neonazis Israel unsicher und da berichte ich ohne falsche Rücksicht auf die deutsch - russischen Mitglieder bei "Noam". "Noam - Liste" hin oder her. Die Realität sollte dabei nicht vergessen werden.
Im kommenden Monat zelebriere ich mein achtes Aliyah - Jubiläum. In Israel bin ich insgesamt mehr als zehn Jahre und als ich offiziell Aliyah machte, kannte ich Land, Leute und Sprache schon. Seit meinem ersten Israelaufenthalt (1987) war es mir wichtig, mich zu akklimatisieren. Die Sprache zu erlernen und Israelis kennen zulernen. Viel wichtiger als zum Grillabend bei Deutsch - Russen anzutreten. Ich lebe in einem anderen Land, dessen Staatsbürgerschaft ich besitze und mit dem ich mich identifiziere. Und wenn ich zu Treffs gehe, dann mit Israelis, wo man so richtig schön ins Tischtuch schniefen kann.
Viele mögen mein Verhalten nachvollziehen können; im Ausland suche ich keine Kontakte zu Deutschen. Ups, Ausland ist Israel nun für mich wahrlich nicht. Die Male, in denen ich in den acht Jahren Kontakte mit Deutschen hatte, kann ich aufzählen. Derzeit ist es manchmal etwas mehr, denn aufgrund meiner Blogs bekomme ich ab und an e - mail - Einladungen zu Treffen. Ansonsten befinden sich keine Deutschen, Schweizer oder sonstige Deutschsprachige in meinem engeren Bekanntenkreis. Der beschränkt sich auf Amerikaner, Kanadier, Briten, Südameriker und gebürtige Israelis.
Schon meine frühere Ulpanlehrerin (Hebräischsprachkurs) paukte uns pausenlos ein, wie unabdingbar es sei, so schnell wie möglich die hebräische Sprache zu erlernen. Und, sie hatte Recht. Zwar schreibe ich Deutsch, benutze jedoch die Sprache aktiv sprechend so gut wie nie. Dem einen oder anderen Neueinwanderer mag es wichtig erscheinen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Für mich waren jedoch die Gleichgesinnten von Beginn an Israelis und ich suchte meinen Bekanntenkreis woanders. Und bei der Aliyah - Hilfe war die British Olim Society (ebenso zuständig für Deutschland) eine ausreichende Hilfe. Zumindest jene im Tel Aviver Office.
Wenige Jahre nach der Einwanderung fällt in der israel. Realität sowie im Sprachjargon die Bezeichnung "Oleh Chadasch - Neueinwanderer" weg. Man ist kein Oleh Chadasch bzw. Olah Chadascha mehr, sondern Teil des Volkes. Und ich denke, dass man auch so handeln sollte. Nicht, dass jemand nun seine vorherige Indentität in den Müll werfen soll; aber eine Neuidentifizierung ist ebenso unverzichtbar.
Montag, 19. Mai 2008
Willkommen im Dreck
B"H
Seit Wochen drängeln sie sich um den Tel Aviver Zentralen Busbahnhof.
"Zentraler Busbahnhof in Tel Aviv", das bedeutet nie etwas Gutes. Keine Ästhetik, sondern reiner Dreck. Hier steigt man in den Bus und verlässt den Ort so schnell man kann. Oder wie sagte ein Wachmann zu mir: "Der Busbahnhof ist der abgefackelste Platz in Tel Aviv."
Gestrandete fanden gerade hier schon immer eine gewisse Zuflucht. Man verkriecht sich in die dreckigen Nebenstraßen und pennt dort in Hauseingängen. Junkies, Russen, Illegale, Prostituierte, alles ist dabei. Und nun sind auch noch sie gekommen. Illegal über die ägyptische Grenze nach Gaza und dann irgendwie ins israel. Kernland vorgedrungen. Die Sudaner und ein paar aus Eritrea sind auch darunter.
Dem Sudan entkommen, sind sie erst ins Paradies Ägypten geflohen. Da war es aber auch nicht besser und nun suchen sie in Tel Aviv das Sprungbrett in den reichen Westen. USA oder Europa. Egal.
Israel gibt sich unfähig. Zuerst schob man viele der illegalen Afrikaner ab und dann gab man irgendwann auf. Wer sich morgens um 8.00 Uhr in der Ben Yehudah Street vor dem Büro der UNO einfindet, der bekommt etwas zu sehen. Hunderte Afrikaner versammeln sich und warten auf eine Lösung. Die UNO soll's richten.
Währenddessen pennen sie rund um den Busbahnhof, vorzugsweise im Levinsky Park. Ein paar Abbruchhäuser drumherum halten sie besetzt und breiteten ihre Matratzen aus. Beschützt wird die Unterkunft von anderen Sudanesen. Man weiss ja nie, wann die Ausländerpolizei die nächste Razzia steigen lässt.
Katastrophe Ghetto. Keiner will sie und sie wissen das. Aber ist das nicht egal, wenn man eh nicht zurück in den Sudan kann ?
Israel muss handeln oder wir sehen einem neuen Ghetto entgegen.
Ein Fünkchen Hoffnung
B"H
Die Mehrheit unserer Knesset - Abgeordneten ist bekanntlich hemmungslos bestechlich, wobei Premier Olmert mit allerbestem Beispiel vorangeht. Gewöhnt haben wir uns mittlerweile an vieles und wen regt das alles noch auf ? Selbst bei Neuwahlen haben wir keine neuen integeren Alternativen. Wen soll man denn noch wählen ? Wenn heute Wahl wäre, dann bliebe auch ich daheim.
All das ist jedoch gar nichts gegen die fiesen Machenschaften eines Arkadi Gaydamak. Gaydamak der russisch - israel. Milliardär, der sich hier seit einigen Jahren breitmacht. Mit seinem Geld kommt er daher und meint, alles und jeden kaufen zu können; selbst Anerkennung. Die Milliarden aber kennen Grenzen und das muß auch Arkadi Gaydamak immer wieder neu erfahren. In Israel laufen gleich mehrere Verfahren gegen ihn: Steuerhinterziehung, Geldwäsche und illegaler Waffenhandel. Gaydamak seinerseits streitet alles ab. Und wie ? Auf Englisch, denn des Hebräischen ist der Gute nicht mächtig.
Er will den Politiker das Fürchten lernen, denn insgeheim sieht er sich schon als zukünftiger Ministerpräsident. Allerdings muß auch er klein anfangen und daher liess er sich erst einmal als Kandidat für die kommenden Jerusalemer Bürgermeisterwahlen aufstellen. Und wie war sicher war er sich ? Jahrelang schon spendet er den Haredim (Ultra - Orthod.) Geld für deren relig. Einrichtungen. Und was ist der Dank ? Die Religiösen versagen ihm die Unterstützung im Wahlkampf. Soweit reicht die Liebe dann auch wieder nicht.
Und wer freiwillig keine Liebe bekommt, der kauft sie sich halt. Und so kauft der Arkadi alles auf, aber die große Liebe mit dem Volke fand er noch nicht. Wenn man einmal von ein paar sozial Benachteiligten absieht, die sein Cash schnell einstrichen und genauso schnell wieder verschwanden. Sein letzter Coup, der Kauf des heruntergekommenen Jerusalemer "Bikur Cholim Hospital" war auch nicht die beste Idee. Wenn ich krank bin, dann lege ich mich nicht ins Bikur Cholim, sondern vorzugsweise ins "Shaarei Zedek", wie mir das vor wenigen Jahren passierte. Ich bin schließlich nicht lebensmüde und begebe mich in solch abgefackeltes Krankenhaus, in dem jetzt auch noch Gaydamak das Sagen hat. Neben dem lokalen Fußballclub "Beitar Yerushalaim" besitzt Arkadi Gaydamak also noch das "Bikur Cholim Hospital". Genug, um Bürgermeister zu werden, so dachte er. Allerdings sieht er seinen Stern sinken, denn die Leute nehmen zwar gerne sein Geld, er jedoch bleibt draußen im Regen stehen.
Aber wer dachte, Gaydamak gebe auf, lag falsch. Immerhin bleiben ja noch die Milliarden und da kann man schon etwas mit anfagen, so dachte es sich auch der Arkadi. Und dann legte er auch schon hinterrücks los. Drei Abgeordnete der Rentnerpartei "Gimla'im" wurden abgeworden. Nein, nicht abgeworben - "abgekauft". Wie war das da noch gleich mit "plötzlich neuen Limousinen vor dem Haus" und so ?
Gaydamak wollte sich doch tatsächlich in die derzeitige Knesset einkaufen. Zusammen mit den drei Abtrünnigen wollte er seine eigene Partei gründen und auch noch einen Ministerposten ergattern. Dem jedoch schob das Gericht schnell einen Riegel vor und heute bekam Gaydamak eine Totalabsage. Man will ihn in der Knesset nicht und sein Deal mit den drei Rentner sei illegal. Das vorläufige Aus aller Knesset - Träume.
Gaydamak ohne Hebräischkenntnisse scheint eines in diesem Land nicht zu begreifen. Er tut nichts, um sich in die israel. Gesellschaft einzugliedern, außer mit Geld um sich zu schmeissen. Noch nicht einmal reden kann er. Vielleicht täten die Leute ihn sogar irgendwie ins Herz schliessen, wenn er denn da nicht Russe wäre. Russe sein ist nicht gerade IN in Israel und wir Neueinwanderer wissen dies nur zu gut. Sagte man auch mir auf israel. Behörden, dass ich wenigstens kein Russe sei und mit dem gräßlichen Akzent glänze.
Arkadi glänzt nur mit Geld, aber selbst das scheint gerade allen Glanz zu verlieren.
Sonntag, 18. Mai 2008
Unser Mann in Damaskus
B"H
Zu meinem großen Entsetzen las ich in der Zeitung, dass sich heute der Todestag des Eliyahu ben Shaul Cohen schon zum 43. Male jährt.
Eli Cohen, unser Mann in Damaskus.
Kein anderer israelischer Spion hat es in der Geschichte des Staates Israels auf solch einen Bekanntheits - und Erfolgsgrad gebracht wie Eli Cohen.
Am 26.12. 1924 in Ägypten geboren, war der Jude Eli Cohen mit seinen arabischen Muttersprachkenntnissen die perfekte Tarnung für den Mossad. Und so wurde er in den Sechziger Jahren angeworben und unter der falschen Identität eines angeblichen syrischen Geschäftsmannes nach Argentinien geschickt. In Argentinien sollte er Businesskontakte zu arabischen Persönlichkeiten aufbauen. Probleme hatte Cohen dabei kaum, denn sein arabisch war absolut perfekt und akzentfrei.
Später übersiedelte er nach Damaskus, um für Israel den Erzfeind Syrien auszuspionieren. Dies war die Zeit vor dem Sechs - Tage - Krieg und der Golan somit noch in syrischer Hand. Und es war eine Spezilität der Syrer, über den Golan hinweg auf israel. Gebiet vorzudringen und Bewohner der umliegenden Gebiete niederzumetzeln.
Unter dem Tarnnamen "Kamal Amin Ta'abet" lebte Eli Cohen als Spion in Damaskus. Aber nicht nur einfach so, denn innerhalb der kurzen Zeit hatte er wichtige Verbindungen zu den politischen Machthabern des Lande aufgebaut. So ging er bei den syrischen Militärs und Politikern ein und aus.
Geheime Informationen flossen nur so und Israel konnte sich auf die syrischen nächtlichen Angriffe in Nordisrael gut vorbereiten. Allerdings fiel die den Syrern allmählich auf.
Eli Cohen sandte all seine Infos via Funkgerät nach Israel. Im Januar 1965 kamen ihm von den Syrern angeheuerte sovietische Techniker auf die Schliche. Sie fingen die Radiowellen auf und konnten deren genaue Lage bestimmen.
Leider hatte Cohen übersehen, dass es fast jeden Abend einen Stromausfall in einem anderen Stadtteil gab. Die syrische Regierung wollte wissen, woher die Radiowellen genau kamen. Und somit kam das Aus. Cohen wurde verhaftet und die Syrer waren außer sich über den Coup. Eben noch seine islamischen Freunde, sahen sie ihn nun als Erzfeind gegenübersitzen. Die ganze Zeit hatten sie sich von einem israel. Mossad - Spion an der Nase herumführen lassen. Einem Spion, der in ihrem Haus ein und aus ging.
Trotz internationaler Interventionen wurde Eli Cohen am 18. Mai 1965 in Damaskus gehängt. Die Syrer vergaben ihm und sich selbst bis heute nicht. Es wird sogar gemunkelt, dass Eli Cohen Aussichten auf einen Ministerposten hatte. Man stelle sich vor, ein israel. Agent als syrischer Minister. So eine Blamage und so fühlten sich denn auch die Syrer in ihrer Ehre gekränkt. Plötzlich waren sie die Lachnummer der ganzen Welt.
Aus Rache wurde bis zum heutigen Tage die Leiche Eli Cohens nicht an Israel freigegeben. Seine Witwe, seine Tochter, Politiker, alle baten darum, doch die Syrer bleiben unversöhnlich.
Eli Cohen, der Name läßt ihnen immer noch die Schamesröte ins Gesicht steigen.
Für Israel wirkten sich die präzisen Militärangaben Cohens positiv aus. Im zwei Jahre später folgenden Sechs - Tage - Krieg (Juni 1967) konnte die syrische Armee besiegt werden, denn alle ihre Stellungen waren bestens bekannt.
Und Eli Cohen ist in Israel bis heute der große unvergessene Held.
Links:
Die Eli Cohen - Site
Biographie
Mossad - Akte Eli Cohen
Freitag, 16. Mai 2008
Ruhe in Sicht
B"H
Seit zwei Stunden befinde ich mich wieder in Jerusalem, denn an diesem anstehenden Schabbat bin ich bei Bekannten im ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim eingeladen. Eigentlich hatte ich den Schabbat woanders geplant, aber es kommt halt immer etwas dazwischen.
Nach Jerusalem zu fahren ist der einzige Graus. Solange George Bush hier weilt, steht der Verkehr still. Busse kommen nicht nach Jerusalem hinein oder hinaus, weil alle Zugangsstrassen abgeriegelt sind. Dazu hatte Präsident Schimon Peres zu einem internationalen Gipfel eingeladen. Michail Gorbatschov, Tony Blair, Henry Kissinger oder Elie Wiesel waren eingetrudelt. Doch wozu eigentlich ? Kann mir jemand den Grund dieses Gipfels verraten ? Gipfel für was ? Für abgehalfterte pensionierte Politiker, die sich auf Kosten des Steuerzahlers in den besten Hotels einquartieren ?
Ich mag so proletarisch wie die BILD - Zeitung klingen, doch ist die Zeit für die Protzerei denkbar ungünstig.
Otto Normalverbraucher hingegen muß sich in den Staus auf und ab quälen. Muß Mr. President nur aufs stille Örtchen, wird schon alles gesperrt.
Zur Stunde weilt Bush im Bible Lands Museum (neben dem Israel Museum) und danach geht es endlich zum Flughafen Richtung Heimat und die Jerusalemer können aufatmen. Schabbat.
Und das wäre ja noch schöner gewesen, wenn George uns hier den Schabbat ruiniert hätte.
Jaja, man ist wieder daheim im proletarischen Jerusalem und George Bush kann nur froh sein, nicht selbst einmal über den Machane Yehudah Markt gegangen zu sein, wo ihm die überteuerten Tomaten nur so um die Ohren geflogen wären. Aber von den Einheimischen sah er nichts, sondern schaute sich stattdessen lieber in seiner Presidenten - Suite den Sonnenaufgang über der Altstadt an.
Was hat der Staatsbesuch gebracht ?
Olmert sitzt mal wieder gesetzlich in der Patsche und geht anscheinend einem Gerichtsverfahren wegen Bestechung und Steuerhinterziehung entgegen. Bush hat eh nur noch wenige Monate Amtszeit vor sich. Und die Einzige, die sich ins Fäustchen lacht, aber gute Miene zum bösen Spiel betreibt, ist Außenministerin Zipi Livni. Sie nämlich möchte doch so gerne Olmerts Nachfolge antreten. Wenn man sie denn läßt, was ja auch noch in den Sternen steht. Ihre schleimige Männerkonkurrenz aus den eigenen Kadima - Reihen hat schon gierig Stellung bezogen (u.a. Shaul Mofaz und Me'ir Shitrit).
Na, dann, Schabbat Schalom !
Seit zwei Stunden befinde ich mich wieder in Jerusalem, denn an diesem anstehenden Schabbat bin ich bei Bekannten im ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim eingeladen. Eigentlich hatte ich den Schabbat woanders geplant, aber es kommt halt immer etwas dazwischen.
Nach Jerusalem zu fahren ist der einzige Graus. Solange George Bush hier weilt, steht der Verkehr still. Busse kommen nicht nach Jerusalem hinein oder hinaus, weil alle Zugangsstrassen abgeriegelt sind. Dazu hatte Präsident Schimon Peres zu einem internationalen Gipfel eingeladen. Michail Gorbatschov, Tony Blair, Henry Kissinger oder Elie Wiesel waren eingetrudelt. Doch wozu eigentlich ? Kann mir jemand den Grund dieses Gipfels verraten ? Gipfel für was ? Für abgehalfterte pensionierte Politiker, die sich auf Kosten des Steuerzahlers in den besten Hotels einquartieren ?
Ich mag so proletarisch wie die BILD - Zeitung klingen, doch ist die Zeit für die Protzerei denkbar ungünstig.
Otto Normalverbraucher hingegen muß sich in den Staus auf und ab quälen. Muß Mr. President nur aufs stille Örtchen, wird schon alles gesperrt.
Zur Stunde weilt Bush im Bible Lands Museum (neben dem Israel Museum) und danach geht es endlich zum Flughafen Richtung Heimat und die Jerusalemer können aufatmen. Schabbat.
Und das wäre ja noch schöner gewesen, wenn George uns hier den Schabbat ruiniert hätte.
Jaja, man ist wieder daheim im proletarischen Jerusalem und George Bush kann nur froh sein, nicht selbst einmal über den Machane Yehudah Markt gegangen zu sein, wo ihm die überteuerten Tomaten nur so um die Ohren geflogen wären. Aber von den Einheimischen sah er nichts, sondern schaute sich stattdessen lieber in seiner Presidenten - Suite den Sonnenaufgang über der Altstadt an.
Was hat der Staatsbesuch gebracht ?
Olmert sitzt mal wieder gesetzlich in der Patsche und geht anscheinend einem Gerichtsverfahren wegen Bestechung und Steuerhinterziehung entgegen. Bush hat eh nur noch wenige Monate Amtszeit vor sich. Und die Einzige, die sich ins Fäustchen lacht, aber gute Miene zum bösen Spiel betreibt, ist Außenministerin Zipi Livni. Sie nämlich möchte doch so gerne Olmerts Nachfolge antreten. Wenn man sie denn läßt, was ja auch noch in den Sternen steht. Ihre schleimige Männerkonkurrenz aus den eigenen Kadima - Reihen hat schon gierig Stellung bezogen (u.a. Shaul Mofaz und Me'ir Shitrit).
Na, dann, Schabbat Schalom !
Donnerstag, 15. Mai 2008
Die letzten Bush - News
B"H
George Bush ist hier und ich bekomme, G - tt sei Dank, nicht viel davon mit.
Hier seine heutige geplante Knesset - Rede.
Ich bin gespannt, ob er auf den gestrigen Raketeneinschlag in einem Aschkeloner Einkaufszentrum eingeht. Da dieser Punkt jedoch zu sehr auf der irrwitzigen Friedensagenda mit den Palis stören würde, denke ich einfach einmal, dass das Terrorattentat so gut wie möglich und äusserst elegant übergangen wird.
Die israelische Presse hingegen ist schon am lästern. Was will Bush die Festung Massada anschauen ? Steht nicht gerade die Festung als Symbol für das jüdische Überleben ?
Und was versteht schon ein George Bush davon ?
Wenn er mutig wäre, dann täte er Massada streichen und sich nach Ashkelon begeben.
George Bush ist hier und ich bekomme, G - tt sei Dank, nicht viel davon mit.
Hier seine heutige geplante Knesset - Rede.
Ich bin gespannt, ob er auf den gestrigen Raketeneinschlag in einem Aschkeloner Einkaufszentrum eingeht. Da dieser Punkt jedoch zu sehr auf der irrwitzigen Friedensagenda mit den Palis stören würde, denke ich einfach einmal, dass das Terrorattentat so gut wie möglich und äusserst elegant übergangen wird.
Die israelische Presse hingegen ist schon am lästern. Was will Bush die Festung Massada anschauen ? Steht nicht gerade die Festung als Symbol für das jüdische Überleben ?
Und was versteht schon ein George Bush davon ?
Wenn er mutig wäre, dann täte er Massada streichen und sich nach Ashkelon begeben.
Traum oder Alptraum ?
B"H
Bestimmt habe ich dieses Thema schon einige Male zuvor angeschnitten, dennoch verliert es anscheinend nie an Aktualität. Israel scheint auf Leute aus aller Welt eine magische Anziehungskraft zu haben. Und das nicht nur aus relig. Gründen, weil viele ausgerechnet hier den Meschiach vermuten oder sich auf die Suche nach G - tt begeben wollen. In Israel, wo doch G - tt und alles so original ist.
Deutsche Staatsbürger kommen entweder als Pauschaltouristen und schauen sich zwei Wochen das Land an; andere, meistens Jüngere, planen gleich von Beginn an einen längeren Aufenthalt. Beliebte Ziele dabei sind, wie kann es anders sein, der Kibbutz, aber auch anderweitige verschiedene Volontärsprogramme. Christliche Volontäre verschlägt es dabei oft in diverse Jerusalemer Hospize, wo sie einige Monate arbeiten. Zuviel Auswahl gibt es für Nichtjuden nicht, denn die Mehrheit der Freiwilligenprogramme ist auf Juden bezogen und so bleibt halt im Normalfall fast nur der Kibbutz übrig. Aber der Kibbutz hat seine eigenen Regeln und Mentalitäten und man lernt dort sicher alles kennen, nur keinen israel. Alltag. Der findet außerhalb der Kibbutzwelt statt und hat mit dem Leben dort nicht viel zu tun.
Irgendwann, und sei es nach auch erst nach einem Jahr, kommt dann die Zeit des Abschieds. Wehmut tritt ein und man würde schon noch gerne länger bleiben. Doch die meisten Volotärsprogramme sind zeitlich begrenzt und auch im Kibbutz kann man nicht ewig bleiben. Vielleicht liesse sich ja noch alles irgendwie regeln, wenn nicht eine Einrichtung dem Ganzen einen kräftigen Riegel vorschieben täte: "Das israelische Innenministerium - Misrad HaPnim".
Bei der bloßen Erwähnung des "Misrad HaPnim" läuft es vielen Touristen schon eiskalt den Rücken herunter. Das verhasste Amt der Visaverlängerung. Jeder Tourist erhält bei seiner Einreise nach Israel ein Drei - Monats - Visum.
Heute muß man sagen: "Fast jeder Tourist", denn die Ankömmlinge aus den GUS - Staaten (wenn sie nicht Aliyah machen) sowie jene aus Dritte Welt Ländern oder Fernost erhalten oft nur ein Ein - Monats - Visum bei der Einreise. So will man einen längeren Aufenthalt gleich von vornherein vermeiden, da diese Leute als potentielle Illegale gesehen werden. Heißt, sie stehen im Verdacht, auf der Suche nach einem besseren westlichen Leben zu sein und Israel als Sprungbrett zu nutzen. Sich hier einen Job zu suchen und in der Illegalität unterzutauchen.
Aber auch bei westlichen Touristen ist irgendwann Schluß mit der Visaverlängerung. Nach Ablauf der ersten drei Monate geht man auf sein lokales Innenministerium und läßt sich weitere drei Monate geben. Ich glaube, die Verlängerung kostet derzeit um die 150 Schekel (30 Euro). Danach wird es immer schwieriger. Das Ministerium will wissen, was man denn genau in Israel will und vor allem, wie man seinen Aufenthalt finanziert. Steckt da nicht doch ein illegaler Job dahinter, mit dem man sich über Wasser hält ? Jene, denen es erfolgreich gelang, eine ganze Zeit lang hierzubleiben, werden in der Regel nach einiger Zeit aufgefordert, dass Land zu verlassen. Mindestens ein Jahr muß man raus aus Israel und da hilft auch kein Jammern. Raus und ein Jahr warten, um dann wieder einreisen zu können. Und wieder befristet, versteht sich.
Vielleicht sollte ich immer wieder erwähnen, dass es auch bei diesen zeitlichen Regelungen Unterschiede gibt. Osteuropäer, Dritte Weltler, etc. stehen schon vorher auf den Abschußlisten den Innenministeriums, welches keine Gnade kennt. Man hat es ganz einfach satt, dass soziale Auffangbecken der Welt zu sein. Israel ist zu klein, um sämtliche Probleme der Welt bewältigen zu können. Und überhaupt, was wollen die Leute hier ? Sollen sie es doch in den USA versuchen.
Eine zweite gesetzliche Regelung, die nicht ungenannt bleiben soll ist, dass all jene Punkten der komplizierten Visavergabe bzw. das Land verlassen zu müssen, ausschließlich auf Nichtjuden zutrifft. Für Juden gelten anderweitige Regelungen.
Und genau damit kommen wir zum eigentlichen Punkt.
Vielen nichtjüdischen Touristen ist von vornherein klar, was sie erwartet. Irgendwann müssen sie halt raus und eine Aliyah (Einwanderung) wird ihnen sowieso nicht gestattet, da sie keine Juden sind. Und eine zeitweilige Aufenthaltsgenehmigung gibt es schon gar nicht. Nur so hier herumleben und eventuell illegal jobben ist keine Voraussetzung für ein Bleiberecht. Und so sind viele Touristen auf die irrationale Idee gekommen, alle Gesetze zu umgehen, in dem sie behaupten, Juden zu sein. Da kommen sie aufs Amt und behaupten steif und fest Juden zu sein und man solle ihnen gefälligst Aliyah bewilligen oder wenigstens ein neues Visum, wenn es geht für sechs Monate, auszustellen.
Für wie dämlich halten sie eigentlich die hiesigen Behörden ? Ein wirres Blabla soll das Ministerium veranlassen, die Aliyah - Papiere auszustellen ?
Offensichtlich glauben viele, dass wenn sie nur glaubwürdig ihre angebliche jüdische Abstammung erklären, sie es schon schaffen werden. Was für eine Illusion. Auch in den Ministerien hat man sich mittlerweile an die neue Touristenmasche gewöhnt und ohne eindeutige Abstammungspapiere gibt es gar nichts.
Nun, die Touristen wollen jedoch nicht aufgeben und haben sich etwas Neues einfallen lassen, indem sie im Ministerium behaupten, dass sie ja jüdisch seien, aber keine Papiere haben. Entweder wollen die "bösen" Großeltern daheim nichts herausrücken oder sie haben erst neulich erfahren, dass sie ja eigentlich Juden seien. Anhand sämtlicher nur erdenklicher Tricks versuchen die Touristen davonzukommen. Glauben tut ihnen schon keiner mehr, denn das halbe Office ist mittlerweile voll von angeblichen Juden ohne Papiere. Und einem Deutschen, der vorgibt keine Papiere zu haben, wird erst recht nicht geglaubt. Wie gut hatten doch die ihrerzeit die Nazis alles katalogisiert und bis heute kann jeder seine Papiere einsehen und ist registriert.
Osteuropäer hingegen meinen, für sie sei es leichter zu behaupten, alle Papiere verloren zu haben, denn schließlich war ja Krieg. Aber auch dem ist nicht so, denn das Holocaust - Museum Yad VaShem kann Mikrofilme aus den GUS - Staaten, Polen oder Rumänien anfordern und so Familienstammregister nachweisen.
Wer heutzutage vor Israelis behauptet, er sei Jude ohne Papiere, erhält meist nur mitleidige Blicke. "Oh, nein, nicht schon wieder ein Fake". Und das Innenministerium läßt sich erst recht nicht darauf ein. Papiere - ja oder nein ? Was anderes steht nicht zur Debatte.
Und falls ja, werden sie in einer speziellen Abteilung des Oberrabbinates auf ihre Richtigkeit geprüft.
Und immer wieder kommt die Frage auf - "Was versprechen sich solche Leute überhaupt ?" - und - "Was wollen die eigentlich hier ?"
Die offizielle Site des "Misrad HaPnim"
(Nur auf Hebr.)
Visa - Angelegenheiten
Bestimmt habe ich dieses Thema schon einige Male zuvor angeschnitten, dennoch verliert es anscheinend nie an Aktualität. Israel scheint auf Leute aus aller Welt eine magische Anziehungskraft zu haben. Und das nicht nur aus relig. Gründen, weil viele ausgerechnet hier den Meschiach vermuten oder sich auf die Suche nach G - tt begeben wollen. In Israel, wo doch G - tt und alles so original ist.
Deutsche Staatsbürger kommen entweder als Pauschaltouristen und schauen sich zwei Wochen das Land an; andere, meistens Jüngere, planen gleich von Beginn an einen längeren Aufenthalt. Beliebte Ziele dabei sind, wie kann es anders sein, der Kibbutz, aber auch anderweitige verschiedene Volontärsprogramme. Christliche Volontäre verschlägt es dabei oft in diverse Jerusalemer Hospize, wo sie einige Monate arbeiten. Zuviel Auswahl gibt es für Nichtjuden nicht, denn die Mehrheit der Freiwilligenprogramme ist auf Juden bezogen und so bleibt halt im Normalfall fast nur der Kibbutz übrig. Aber der Kibbutz hat seine eigenen Regeln und Mentalitäten und man lernt dort sicher alles kennen, nur keinen israel. Alltag. Der findet außerhalb der Kibbutzwelt statt und hat mit dem Leben dort nicht viel zu tun.
Irgendwann, und sei es nach auch erst nach einem Jahr, kommt dann die Zeit des Abschieds. Wehmut tritt ein und man würde schon noch gerne länger bleiben. Doch die meisten Volotärsprogramme sind zeitlich begrenzt und auch im Kibbutz kann man nicht ewig bleiben. Vielleicht liesse sich ja noch alles irgendwie regeln, wenn nicht eine Einrichtung dem Ganzen einen kräftigen Riegel vorschieben täte: "Das israelische Innenministerium - Misrad HaPnim".
Bei der bloßen Erwähnung des "Misrad HaPnim" läuft es vielen Touristen schon eiskalt den Rücken herunter. Das verhasste Amt der Visaverlängerung. Jeder Tourist erhält bei seiner Einreise nach Israel ein Drei - Monats - Visum.
Heute muß man sagen: "Fast jeder Tourist", denn die Ankömmlinge aus den GUS - Staaten (wenn sie nicht Aliyah machen) sowie jene aus Dritte Welt Ländern oder Fernost erhalten oft nur ein Ein - Monats - Visum bei der Einreise. So will man einen längeren Aufenthalt gleich von vornherein vermeiden, da diese Leute als potentielle Illegale gesehen werden. Heißt, sie stehen im Verdacht, auf der Suche nach einem besseren westlichen Leben zu sein und Israel als Sprungbrett zu nutzen. Sich hier einen Job zu suchen und in der Illegalität unterzutauchen.
Aber auch bei westlichen Touristen ist irgendwann Schluß mit der Visaverlängerung. Nach Ablauf der ersten drei Monate geht man auf sein lokales Innenministerium und läßt sich weitere drei Monate geben. Ich glaube, die Verlängerung kostet derzeit um die 150 Schekel (30 Euro). Danach wird es immer schwieriger. Das Ministerium will wissen, was man denn genau in Israel will und vor allem, wie man seinen Aufenthalt finanziert. Steckt da nicht doch ein illegaler Job dahinter, mit dem man sich über Wasser hält ? Jene, denen es erfolgreich gelang, eine ganze Zeit lang hierzubleiben, werden in der Regel nach einiger Zeit aufgefordert, dass Land zu verlassen. Mindestens ein Jahr muß man raus aus Israel und da hilft auch kein Jammern. Raus und ein Jahr warten, um dann wieder einreisen zu können. Und wieder befristet, versteht sich.
Vielleicht sollte ich immer wieder erwähnen, dass es auch bei diesen zeitlichen Regelungen Unterschiede gibt. Osteuropäer, Dritte Weltler, etc. stehen schon vorher auf den Abschußlisten den Innenministeriums, welches keine Gnade kennt. Man hat es ganz einfach satt, dass soziale Auffangbecken der Welt zu sein. Israel ist zu klein, um sämtliche Probleme der Welt bewältigen zu können. Und überhaupt, was wollen die Leute hier ? Sollen sie es doch in den USA versuchen.
Eine zweite gesetzliche Regelung, die nicht ungenannt bleiben soll ist, dass all jene Punkten der komplizierten Visavergabe bzw. das Land verlassen zu müssen, ausschließlich auf Nichtjuden zutrifft. Für Juden gelten anderweitige Regelungen.
Und genau damit kommen wir zum eigentlichen Punkt.
Vielen nichtjüdischen Touristen ist von vornherein klar, was sie erwartet. Irgendwann müssen sie halt raus und eine Aliyah (Einwanderung) wird ihnen sowieso nicht gestattet, da sie keine Juden sind. Und eine zeitweilige Aufenthaltsgenehmigung gibt es schon gar nicht. Nur so hier herumleben und eventuell illegal jobben ist keine Voraussetzung für ein Bleiberecht. Und so sind viele Touristen auf die irrationale Idee gekommen, alle Gesetze zu umgehen, in dem sie behaupten, Juden zu sein. Da kommen sie aufs Amt und behaupten steif und fest Juden zu sein und man solle ihnen gefälligst Aliyah bewilligen oder wenigstens ein neues Visum, wenn es geht für sechs Monate, auszustellen.
Für wie dämlich halten sie eigentlich die hiesigen Behörden ? Ein wirres Blabla soll das Ministerium veranlassen, die Aliyah - Papiere auszustellen ?
Offensichtlich glauben viele, dass wenn sie nur glaubwürdig ihre angebliche jüdische Abstammung erklären, sie es schon schaffen werden. Was für eine Illusion. Auch in den Ministerien hat man sich mittlerweile an die neue Touristenmasche gewöhnt und ohne eindeutige Abstammungspapiere gibt es gar nichts.
Nun, die Touristen wollen jedoch nicht aufgeben und haben sich etwas Neues einfallen lassen, indem sie im Ministerium behaupten, dass sie ja jüdisch seien, aber keine Papiere haben. Entweder wollen die "bösen" Großeltern daheim nichts herausrücken oder sie haben erst neulich erfahren, dass sie ja eigentlich Juden seien. Anhand sämtlicher nur erdenklicher Tricks versuchen die Touristen davonzukommen. Glauben tut ihnen schon keiner mehr, denn das halbe Office ist mittlerweile voll von angeblichen Juden ohne Papiere. Und einem Deutschen, der vorgibt keine Papiere zu haben, wird erst recht nicht geglaubt. Wie gut hatten doch die ihrerzeit die Nazis alles katalogisiert und bis heute kann jeder seine Papiere einsehen und ist registriert.
Osteuropäer hingegen meinen, für sie sei es leichter zu behaupten, alle Papiere verloren zu haben, denn schließlich war ja Krieg. Aber auch dem ist nicht so, denn das Holocaust - Museum Yad VaShem kann Mikrofilme aus den GUS - Staaten, Polen oder Rumänien anfordern und so Familienstammregister nachweisen.
Wer heutzutage vor Israelis behauptet, er sei Jude ohne Papiere, erhält meist nur mitleidige Blicke. "Oh, nein, nicht schon wieder ein Fake". Und das Innenministerium läßt sich erst recht nicht darauf ein. Papiere - ja oder nein ? Was anderes steht nicht zur Debatte.
Und falls ja, werden sie in einer speziellen Abteilung des Oberrabbinates auf ihre Richtigkeit geprüft.
Und immer wieder kommt die Frage auf - "Was versprechen sich solche Leute überhaupt ?" - und - "Was wollen die eigentlich hier ?"
Die offizielle Site des "Misrad HaPnim"
(Nur auf Hebr.)
Visa - Angelegenheiten
Mittwoch, 14. Mai 2008
Empfehlenswertes
B"H
Hier zwei interessante Links:
Ein in Sderot lebender Freund von mir berichtet von seinen Erlebnissen im Raketen - Alltag. David Farer ist genauso auf FACEBOOK zu finden !!!
Sderot Blog
und
Neues aus Jerusalem
Hier zwei interessante Links:
Ein in Sderot lebender Freund von mir berichtet von seinen Erlebnissen im Raketen - Alltag. David Farer ist genauso auf FACEBOOK zu finden !!!
Sderot Blog
und
Neues aus Jerusalem
Der kleine - große Unterschied
B"H
Was ich zuvor einmal nie für möglich gehalten hätte, so langsam gewöhne ich mich an Tel Aviv. Wobei ich natürlich betonen will, dass mein Herz immer noch dem Jerusalemer Lokalpatriotismus gehört. Wenn mir auch das gestrige Fußballspiel und der neue Pokalsieger Beitar Yerushalaim total egal sind.
Jaja, es geht halt nichts über die deutsche Bundesliga.
Einen Fußballclub wie Beitar, der von einem Kriminellen wie dem russ. - israel. Miliardär Arkadi Gaydamak aufgekauft wurde, kann und will ich nicht unterstützen. Aber das große Fußballauge schaut natürlich immer nach Tel Aviv zu den Clubrivalen Hapoel und Maccabi. Ups, heißt Maccabi nicht jetzt "Elektra" oder so ? Und wer sponsort da wieder wen ? Die fußballerischen Feindschaften kann man vergleichen mit den deutschen Zuständen zwischen Bayern München und Werder Bremen.
Aber zwischen den Städten Tel Aviv und Jerusalem geht es nicht nur darum, wer der Bessere in der 1. Liga ist. Beide Städte sind völlig unterschiedlichen Charakters und ihre Bürger unterschätzen sich leider gegenseitig viel zu oft. Da tun, zum Beispiel, die Jerusalemer Religiösen die Tel Aviver als unreie Säkulere ab, die nur ihren linken politischen Zielen folgen. Die Religion und das Schicksal Jerusalems sei denen doch absolut egal, wenn sie nur in Ruhe in Montefiori, Sheinkin oder der Dizengoff im Cafe hocken können. Ganz eindeutig sind die Tel Aviver von anderer Mentalität geprägt, aber so gleichgültig sind viele nun auch wieder nicht. Jerusalem ist die Heilige Stadt, aber, naja, sie ist halt weit weg.
Wenn auch nur 50 km.
Spirituell hingegen mag sie Tausende Kilometer entfernt sein und auch wieder nicht. Kurz gesagt, man findet in Tel Aviv alle nur erdenklichen Ansichten und Leute. Und genau diese Viefalt ist es, die Tel Aviv multikulti macht. Alles ist irgendwie erlaubt und keiner fällt schon mehr auf. Grüne Haare, rose Haare, was soll's ?
In Jerusalem dagegen schaut man schon darauf, dass alles seine Ordnung hat und grüne Haare im Machane Yehudah Markt ? Eher wohl an Purim.
Ohne Zweifel ist Tel Aviv offener; und das in jeder Hinsicht. "Die Stadt ist wie New York", sagte mir vor ein paar Tagen ein Amerikaner. Und auch die Palästinenser sehen sich lieber auf Ausflügen in "TA" als in Jerusalem. Neulich sagte mir ein junger Palästinenser, dessen Mutter Jüdin und der Vater Moslem ist, dass Tel Aviv ein Ort ist, an dem er sich frei bewegen kann. Nix da mit ständiger Polizeikontrolle und so. In Jerusalem habe doch jeder Polizist seine eigene kleine Polizistenwelt errichtet. "Sagste was, sitzte sofort im Knast, nur weil sich irgendein Heini sofort beleidigt und angegriffen fühlt". In Tel Aviv hingegen läßt man alle mehr oder weniger in Ruhe walten und selbst in den Carmel - Market kann jeder unbehelligt eintauchen, ohne sich von oben bis unten filzen lassen zu müssen, wie im Jerusalemer Machane Yehudah.
Ob jemand diese oder jene Stadt mag oder vielleicht beide Städte, kommt auf die eigene Mentalität an. Manchmal bin ich froh, in Jerusalem zu sitzen und dann wieder lieber in Tel Aviv. Gestern Abend ist es mir in Jerusalem zum ersten Mal passiert, dass ich "TA" vermisste. Oh je, welch Schande für einen Jerusalemer.
Optisch gibt es genügend unterschiede. Jerusalem ist halt antik und den Stil will man bewahren. Selbst mit dem neuen häßlichen Brückenmonster bei der Stadteinfahrt aus Richtung "TA". Jerusalem ist gemächlich, keine Ex und Hopp - Stadt und schon gar keine High - Tech - Trabantenstadt, in der sich die Firmen anhand von Bürotürmen repräsentieren müssen.
In Jerusalem sind Jobs rar und wer etwas auf sich hält, der zieht in die "Mercaz - Gegend (Großraum Tel Aviv). Das Jobangebot ist vielseitig und die Gehälter liegen höher. So verdienst beispielsweise eine Sekretärin in Jerusalem um die 4000 Shekel (800 Euro) monatlich. Ihr Tel Aviver Gegenpart bekommt für die gleiche Arbeit 7000 - 8000 Shekel (1400 - 1500 Euro). Klar, sind die Mieten in "TA" eine einzige Katastrophe und die Lebenshaltungskosten erst. Wer sparen will, der erledige seine Einkäufe auf dem Carmel - Market an der Allenby. Doch auch Jerusalem ist nicht mehr so billig, wie es einmal war. Das Problem ist, dass gerade dort die Preise, aber nicht die Gehälter steigen.
Die Wohnungssuche ist in beiden Städten chaotisch und ich will nicht beurteilen, wo es besser ist. Alles ist kompliziert und benötigt Zeit und Geduld. Auf alle Fälle sollte man niemals auf die erstbeste Gelegenheit springen, sondern abwarten. Das beste Rezept ist eh, sich nicht an die Zeitungsinserate zu halten, sondern sich privat unter der Hand umzuhören.
Die Mentalität ist unterschiedlich, die Preise und Jobs, was noch ?
Ganz klar, das Wetter. Tel Aviv hat Strand, Sonne und Meer und wer in Jerusalem aus dem Bus steigt, muß sich nicht selten erst einmal eine Jacke überwerfen. Ich zumindest tue das.
Wie gesagt, beide Städte sind Geschmackssache und gewöhnungsbedürftig. Dennoch bewahren sie sich ihren einzigartigen Charakter und wer einen Wechsel braucht, der begebe sich in beide Orte und geniesse.
Sorry, an all jene, die in Haifa und Umgebung wohnen. Viele sagen: "Leute zieht nach Haifa, da ist alles erschwinglich und nett". Stimmt das ?
Nur hat Haifa den Nachteil, ewig weit weg zu sein. Ich liebe den Mittelpunkt und will nicht in der Pampa enden. Tue ich damit Haifa jetzt Unrecht ?
Was ich zuvor einmal nie für möglich gehalten hätte, so langsam gewöhne ich mich an Tel Aviv. Wobei ich natürlich betonen will, dass mein Herz immer noch dem Jerusalemer Lokalpatriotismus gehört. Wenn mir auch das gestrige Fußballspiel und der neue Pokalsieger Beitar Yerushalaim total egal sind.
Jaja, es geht halt nichts über die deutsche Bundesliga.
Einen Fußballclub wie Beitar, der von einem Kriminellen wie dem russ. - israel. Miliardär Arkadi Gaydamak aufgekauft wurde, kann und will ich nicht unterstützen. Aber das große Fußballauge schaut natürlich immer nach Tel Aviv zu den Clubrivalen Hapoel und Maccabi. Ups, heißt Maccabi nicht jetzt "Elektra" oder so ? Und wer sponsort da wieder wen ? Die fußballerischen Feindschaften kann man vergleichen mit den deutschen Zuständen zwischen Bayern München und Werder Bremen.
Aber zwischen den Städten Tel Aviv und Jerusalem geht es nicht nur darum, wer der Bessere in der 1. Liga ist. Beide Städte sind völlig unterschiedlichen Charakters und ihre Bürger unterschätzen sich leider gegenseitig viel zu oft. Da tun, zum Beispiel, die Jerusalemer Religiösen die Tel Aviver als unreie Säkulere ab, die nur ihren linken politischen Zielen folgen. Die Religion und das Schicksal Jerusalems sei denen doch absolut egal, wenn sie nur in Ruhe in Montefiori, Sheinkin oder der Dizengoff im Cafe hocken können. Ganz eindeutig sind die Tel Aviver von anderer Mentalität geprägt, aber so gleichgültig sind viele nun auch wieder nicht. Jerusalem ist die Heilige Stadt, aber, naja, sie ist halt weit weg.
Wenn auch nur 50 km.
Spirituell hingegen mag sie Tausende Kilometer entfernt sein und auch wieder nicht. Kurz gesagt, man findet in Tel Aviv alle nur erdenklichen Ansichten und Leute. Und genau diese Viefalt ist es, die Tel Aviv multikulti macht. Alles ist irgendwie erlaubt und keiner fällt schon mehr auf. Grüne Haare, rose Haare, was soll's ?
In Jerusalem dagegen schaut man schon darauf, dass alles seine Ordnung hat und grüne Haare im Machane Yehudah Markt ? Eher wohl an Purim.
Ohne Zweifel ist Tel Aviv offener; und das in jeder Hinsicht. "Die Stadt ist wie New York", sagte mir vor ein paar Tagen ein Amerikaner. Und auch die Palästinenser sehen sich lieber auf Ausflügen in "TA" als in Jerusalem. Neulich sagte mir ein junger Palästinenser, dessen Mutter Jüdin und der Vater Moslem ist, dass Tel Aviv ein Ort ist, an dem er sich frei bewegen kann. Nix da mit ständiger Polizeikontrolle und so. In Jerusalem habe doch jeder Polizist seine eigene kleine Polizistenwelt errichtet. "Sagste was, sitzte sofort im Knast, nur weil sich irgendein Heini sofort beleidigt und angegriffen fühlt". In Tel Aviv hingegen läßt man alle mehr oder weniger in Ruhe walten und selbst in den Carmel - Market kann jeder unbehelligt eintauchen, ohne sich von oben bis unten filzen lassen zu müssen, wie im Jerusalemer Machane Yehudah.
Ob jemand diese oder jene Stadt mag oder vielleicht beide Städte, kommt auf die eigene Mentalität an. Manchmal bin ich froh, in Jerusalem zu sitzen und dann wieder lieber in Tel Aviv. Gestern Abend ist es mir in Jerusalem zum ersten Mal passiert, dass ich "TA" vermisste. Oh je, welch Schande für einen Jerusalemer.
Optisch gibt es genügend unterschiede. Jerusalem ist halt antik und den Stil will man bewahren. Selbst mit dem neuen häßlichen Brückenmonster bei der Stadteinfahrt aus Richtung "TA". Jerusalem ist gemächlich, keine Ex und Hopp - Stadt und schon gar keine High - Tech - Trabantenstadt, in der sich die Firmen anhand von Bürotürmen repräsentieren müssen.
In Jerusalem sind Jobs rar und wer etwas auf sich hält, der zieht in die "Mercaz - Gegend (Großraum Tel Aviv). Das Jobangebot ist vielseitig und die Gehälter liegen höher. So verdienst beispielsweise eine Sekretärin in Jerusalem um die 4000 Shekel (800 Euro) monatlich. Ihr Tel Aviver Gegenpart bekommt für die gleiche Arbeit 7000 - 8000 Shekel (1400 - 1500 Euro). Klar, sind die Mieten in "TA" eine einzige Katastrophe und die Lebenshaltungskosten erst. Wer sparen will, der erledige seine Einkäufe auf dem Carmel - Market an der Allenby. Doch auch Jerusalem ist nicht mehr so billig, wie es einmal war. Das Problem ist, dass gerade dort die Preise, aber nicht die Gehälter steigen.
Die Wohnungssuche ist in beiden Städten chaotisch und ich will nicht beurteilen, wo es besser ist. Alles ist kompliziert und benötigt Zeit und Geduld. Auf alle Fälle sollte man niemals auf die erstbeste Gelegenheit springen, sondern abwarten. Das beste Rezept ist eh, sich nicht an die Zeitungsinserate zu halten, sondern sich privat unter der Hand umzuhören.
Die Mentalität ist unterschiedlich, die Preise und Jobs, was noch ?
Ganz klar, das Wetter. Tel Aviv hat Strand, Sonne und Meer und wer in Jerusalem aus dem Bus steigt, muß sich nicht selten erst einmal eine Jacke überwerfen. Ich zumindest tue das.
Wie gesagt, beide Städte sind Geschmackssache und gewöhnungsbedürftig. Dennoch bewahren sie sich ihren einzigartigen Charakter und wer einen Wechsel braucht, der begebe sich in beide Orte und geniesse.
Sorry, an all jene, die in Haifa und Umgebung wohnen. Viele sagen: "Leute zieht nach Haifa, da ist alles erschwinglich und nett". Stimmt das ?
Nur hat Haifa den Nachteil, ewig weit weg zu sein. Ich liebe den Mittelpunkt und will nicht in der Pampa enden. Tue ich damit Haifa jetzt Unrecht ?
Beitar ist Pokalsieger
B"H
In Jerusalem sind die Hangover heute besonders gross, denn der lokale Fussballclub Beitar Yerushalaim gewann gestern Abend den israelischen Fussballpokal. Beitar schlug Hapoel Tel Aviv mit 5:4 nach Elfmeterschiessen. Da wird der heute anstehende Bush - Besuch für viele nur zur Nebensache.
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1210668630046&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull
In Jerusalem sind die Hangover heute besonders gross, denn der lokale Fussballclub Beitar Yerushalaim gewann gestern Abend den israelischen Fussballpokal. Beitar schlug Hapoel Tel Aviv mit 5:4 nach Elfmeterschiessen. Da wird der heute anstehende Bush - Besuch für viele nur zur Nebensache.
http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1210668630046&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull
Dienstag, 13. Mai 2008
Daten zum Bush - Besuch
B"H
Hier ein ausführlicher Plan des Besuches:
Mittwoch, 14. Mai 2008
11.00 Uhr
Landung auf dem Ben Gurion Flughafen
11.45 Uhr
Landung mit dem Hubschrauber in Jerusalem im Stadion von Givat Ram (gegenüber Olmerts Office)
14.20 Uhr
Treffen mit dem israel. Präsidenten Schimon Peres
15. 20 Uhr
Treffen mit Premier Ehud Olmert
20.00 Uhr
Teilnahme am derzeitigen internationalem Gipfel unter der Schirmherrschaft von Schimon Peres.
Ort: Binyanei HaUma - International Convention Center / Jerusalem
Donnerstag, 14. Mai 2008
9.00 Uhr
Besuch der antiken Festung Massada
13.15 Uhr
Knessetbesuch
19.00 Uhr
Empfang im Jerusalemer Israel Museum
20.30 Uhr
Abendessen bei Olmert
Freitag, 15. Mai 2008
10.00 Uhr
Besuch im Bible Lands Museum
11.30 Uhr
Verabschiedung am Ben Gurion Flughafen
Hier ein ausführlicher Plan des Besuches:
Mittwoch, 14. Mai 2008
11.00 Uhr
Landung auf dem Ben Gurion Flughafen
11.45 Uhr
Landung mit dem Hubschrauber in Jerusalem im Stadion von Givat Ram (gegenüber Olmerts Office)
14.20 Uhr
Treffen mit dem israel. Präsidenten Schimon Peres
15. 20 Uhr
Treffen mit Premier Ehud Olmert
20.00 Uhr
Teilnahme am derzeitigen internationalem Gipfel unter der Schirmherrschaft von Schimon Peres.
Ort: Binyanei HaUma - International Convention Center / Jerusalem
Donnerstag, 14. Mai 2008
9.00 Uhr
Besuch der antiken Festung Massada
13.15 Uhr
Knessetbesuch
19.00 Uhr
Empfang im Jerusalemer Israel Museum
20.30 Uhr
Abendessen bei Olmert
Freitag, 15. Mai 2008
10.00 Uhr
Besuch im Bible Lands Museum
11.30 Uhr
Verabschiedung am Ben Gurion Flughafen
Montag, 12. Mai 2008
Stau am Sicherheitszaun
B"H
Auf meinem Rückweg nach Tel Aviv erlebte ich zusammen mit allen Mitfahrern eine Überraschung der ganz besonderen Art. Zwischen 17.00 - 18.00 Uhr einen Bus nach Tel Aviv zu nehmen, gleicht dem reinen Wahnsinn.
Jerusalem, Zentraler Busbahnhof, zwei Buslinien fahren nach Tel Aviv.
Und das alle 15 Minuten. Wenn alles gutgeht.
Linie 480 zum Arlozoroff Bahnhof in Tel Aviv tauchte eine halbe Stunde lang nicht auf. Mehr als 50 Leute hatten sich schon in eine Schlange eingereiht. Nebendran verließ Linie 405 gerade die Plattform.
Ziel: Zentrale Busbahnhof Tel Aviv
Was ich sonst nie tue, ich entschied mich, Linie 405 zu nehmen. Und wie das so ist, plötzlich kamen zwei Linien 480 und ich stand am falschen Bahnsteig. Irgendwann kam Linie 405 und die Leute quetschten sich hinein.
Normalerweise dauert die Fahrt 40 Minuten. Bei Stau schon mal 1,5 Stunden.
Heute dauerte es fast drei Stunden. Ich weiss nicht warum, aber der Busfahrer nahm eine andere Route. Anscheinend war auf der Autobahn alles dicht und er dachte, auf der Autobahn nach Modi'in seien wir besser dran. Nichts war es.
Wir fuhren an arabischen Dörfern vorbei und am davor postierten Sicherheitszaun. Nach fast einer Stunde im Stau mitten am Sicherheitszaun erreichten wir einen Checkpoint. Israelischer Bus - also nur durchgewunken und nicht kontrolliert.
Und dann endlich an Modi'in vorbei auf die Autobahn nach Tel Aviv.
Modi'in
Das ganze Hin und Her dauerte länger als jeder normaler Stau, aber dafür nahmen wir alle an einer richtigen Seightseeing - Tour teil. Einmal Sicherheitszaun hin und zurück.
Im Bus: Busfahrt von Jerusalem zum Vorort Castel
Auf meinem Rückweg nach Tel Aviv erlebte ich zusammen mit allen Mitfahrern eine Überraschung der ganz besonderen Art. Zwischen 17.00 - 18.00 Uhr einen Bus nach Tel Aviv zu nehmen, gleicht dem reinen Wahnsinn.
Jerusalem, Zentraler Busbahnhof, zwei Buslinien fahren nach Tel Aviv.
Und das alle 15 Minuten. Wenn alles gutgeht.
Linie 480 zum Arlozoroff Bahnhof in Tel Aviv tauchte eine halbe Stunde lang nicht auf. Mehr als 50 Leute hatten sich schon in eine Schlange eingereiht. Nebendran verließ Linie 405 gerade die Plattform.
Ziel: Zentrale Busbahnhof Tel Aviv
Was ich sonst nie tue, ich entschied mich, Linie 405 zu nehmen. Und wie das so ist, plötzlich kamen zwei Linien 480 und ich stand am falschen Bahnsteig. Irgendwann kam Linie 405 und die Leute quetschten sich hinein.
Normalerweise dauert die Fahrt 40 Minuten. Bei Stau schon mal 1,5 Stunden.
Heute dauerte es fast drei Stunden. Ich weiss nicht warum, aber der Busfahrer nahm eine andere Route. Anscheinend war auf der Autobahn alles dicht und er dachte, auf der Autobahn nach Modi'in seien wir besser dran. Nichts war es.
Wir fuhren an arabischen Dörfern vorbei und am davor postierten Sicherheitszaun. Nach fast einer Stunde im Stau mitten am Sicherheitszaun erreichten wir einen Checkpoint. Israelischer Bus - also nur durchgewunken und nicht kontrolliert.
Und dann endlich an Modi'in vorbei auf die Autobahn nach Tel Aviv.
Modi'in
Das ganze Hin und Her dauerte länger als jeder normaler Stau, aber dafür nahmen wir alle an einer richtigen Seightseeing - Tour teil. Einmal Sicherheitszaun hin und zurück.
Im Bus: Busfahrt von Jerusalem zum Vorort Castel
Bush kommt wieder
B"H
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wann genau George Bush denn nun in dieser Woche nach Jerusalem kommt. Vorhin fuhr mein Bus am "King David Hotel" vorbei und da wird schon mächtig aufgebaut. Die weisse Trennwand vor dem Haupteingang ist auch wieder aufgezogen. So soll die Sicht auf die Tür versperrt werden. Nur frage ich mich, warum Bush überhaupt durch den Haupteingang tritt, wenn es doch soviele Alternativen gibt.
Im Innenhof wird sogar eine kleine Zeltstadt aufgestellt und die Angestellten haben mächtig zu tun. Alles wird eingeflogen: vom Faxgerät bis hin zu seinem Dienstwagen. Und die Jerusalemer müssen es wieder ausbaden, wenn alle Strassen gesperrt werden. Und das mitten im Berufsverkehr.
Bush drängt Olmert zu Entscheidungen und Olmert kämpft gleichzeitig um seinen Posten. 59 % der Israelis verlangen einen sofortigen Rücktritt Olmerts und die Opposition unter Benjamin Netanyahu schreit, dass man Israel nicht länger von einem Kriminellen regieren lassen kann. Wer weiss, was der anstellt.
Genau das fragen wir uns schon seit längerem. Was unterschreibt Olmert da eigentlich insgeheim ?
Gut, dass ich in dieser Woche kaum in Jerusalem bin und mich auch jetzt gleich wieder auf die Socken nach Tel Aviv mache.
Links:
Das Jerusalemer Zuhause von George W. Bush
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wann genau George Bush denn nun in dieser Woche nach Jerusalem kommt. Vorhin fuhr mein Bus am "King David Hotel" vorbei und da wird schon mächtig aufgebaut. Die weisse Trennwand vor dem Haupteingang ist auch wieder aufgezogen. So soll die Sicht auf die Tür versperrt werden. Nur frage ich mich, warum Bush überhaupt durch den Haupteingang tritt, wenn es doch soviele Alternativen gibt.
Im Innenhof wird sogar eine kleine Zeltstadt aufgestellt und die Angestellten haben mächtig zu tun. Alles wird eingeflogen: vom Faxgerät bis hin zu seinem Dienstwagen. Und die Jerusalemer müssen es wieder ausbaden, wenn alle Strassen gesperrt werden. Und das mitten im Berufsverkehr.
Bush drängt Olmert zu Entscheidungen und Olmert kämpft gleichzeitig um seinen Posten. 59 % der Israelis verlangen einen sofortigen Rücktritt Olmerts und die Opposition unter Benjamin Netanyahu schreit, dass man Israel nicht länger von einem Kriminellen regieren lassen kann. Wer weiss, was der anstellt.
Genau das fragen wir uns schon seit längerem. Was unterschreibt Olmert da eigentlich insgeheim ?
Gut, dass ich in dieser Woche kaum in Jerusalem bin und mich auch jetzt gleich wieder auf die Socken nach Tel Aviv mache.
Links:
Das Jerusalemer Zuhause von George W. Bush
Sonntag, 11. Mai 2008
Unser Ehud ?
B"H
Nun einmal ganz ehrlich… Wer braucht Ehud Olmert ?
Vielleicht seine Frau, doch ganz gewiß nicht der Staat Israel.
Zuerst versagte er als Jerusalemer Bürgermeister, war schon abgeschrieben und wenn Spezi Ariel Scharon den Ehud nicht aus dem Sumpf gezogen und ihn auf die Likud - Liste zu den Knessetwahlen gesetzt hätte, dann säße Ehud jetzt daheim und ginge seiner Frau Aliza beim Kunstmalen auf die Nerven.
Stattdessen aber wurde Premier Scharon krank und Olmert sah seine Chance gekommen. Rauf auf den Posten und nie wieder hergeben. Und seitdem klebt Ehud fest an seinem Stuhl und keiner weiß so richtig, wie man ihn loswerden kann. Die Kadimah - Partei plant schon lange ohne ihn und da Ehud seine Überlebenstaktiken und Seilschaften von Scharon lernte, hielt er sich wacker im Sattel. Viel zu bieten haben die Gegner eh nicht.
Jetzt aber knallt es richtig, denn Ehud hat einmal wieder ein weiteres Verfahren am Hals. Das ist nichts Neues und die kriminellen Aktivitäten unsers Premier sind wir nur allzu gut gewohnt. Aber wie sagte ein befreundeter Journalist letztens zu mir: "Ich sage Dir, diesmal kommt er nicht davon."
Hunderttausende soll der Ehud als Schmiergelder entgegengenommen haben. Offiziell wird sich mit Parteispenden herausgeredet, doch hiervon kann keine Rede sein.
Jetzt warten alle auf die Entscheidung unseres obersten Anklägers Meny Mazuz. Wird Olmert einem Strafverfahren entgegen sehen oder nicht ? Anscheinend ja und und die Zeit dafür scheint längst gekommen.
Diese Woche kommt wieder einmal der langsam scheidende George Bush und er will Entscheidungen sehen. Ehud soll in die Gänge kommen mit Friedensabkommen und so. Alles soll gefälligst hopplahopp gehen, denn vor seinem Amtsende will George Erfolge sehen. Einen Friedensvertrag im Nahen Osten.
Nur fragen sich hier alle "Welchen Friedensvertrag denn ?"
Israel ist kein Land, was man eben mal so vor dem Amtsende schnell verschachert. Und die Opposition verlangt, dass Olmert endlich kapiert, dass unser Land keine Ramschimmobilie wie seine Häuser ist.
Was auch immer auf einem eventuellen Papier in dieser Woche stehen mag, die israel. Mehrheit wird dem nicht zustimmen. Ein Frieden ist nicht in Sicht und nur weil er in einigen verwegenen Europäer - oder Amerikaköpfen existiert, hat dies noch lange nichts mit der Realität zu tun.
Und der Kassam - Ticker tickt weiter:
Gestern schlugen 22 Kassam - Raketen in und um die Negevstadt Sderot ein. In einem naheliegenden Kibbutz wurde ein im Garten arbeitender Mann tötlich verletzt.
Nun einmal ganz ehrlich… Wer braucht Ehud Olmert ?
Vielleicht seine Frau, doch ganz gewiß nicht der Staat Israel.
Zuerst versagte er als Jerusalemer Bürgermeister, war schon abgeschrieben und wenn Spezi Ariel Scharon den Ehud nicht aus dem Sumpf gezogen und ihn auf die Likud - Liste zu den Knessetwahlen gesetzt hätte, dann säße Ehud jetzt daheim und ginge seiner Frau Aliza beim Kunstmalen auf die Nerven.
Stattdessen aber wurde Premier Scharon krank und Olmert sah seine Chance gekommen. Rauf auf den Posten und nie wieder hergeben. Und seitdem klebt Ehud fest an seinem Stuhl und keiner weiß so richtig, wie man ihn loswerden kann. Die Kadimah - Partei plant schon lange ohne ihn und da Ehud seine Überlebenstaktiken und Seilschaften von Scharon lernte, hielt er sich wacker im Sattel. Viel zu bieten haben die Gegner eh nicht.
Jetzt aber knallt es richtig, denn Ehud hat einmal wieder ein weiteres Verfahren am Hals. Das ist nichts Neues und die kriminellen Aktivitäten unsers Premier sind wir nur allzu gut gewohnt. Aber wie sagte ein befreundeter Journalist letztens zu mir: "Ich sage Dir, diesmal kommt er nicht davon."
Hunderttausende soll der Ehud als Schmiergelder entgegengenommen haben. Offiziell wird sich mit Parteispenden herausgeredet, doch hiervon kann keine Rede sein.
Jetzt warten alle auf die Entscheidung unseres obersten Anklägers Meny Mazuz. Wird Olmert einem Strafverfahren entgegen sehen oder nicht ? Anscheinend ja und und die Zeit dafür scheint längst gekommen.
Diese Woche kommt wieder einmal der langsam scheidende George Bush und er will Entscheidungen sehen. Ehud soll in die Gänge kommen mit Friedensabkommen und so. Alles soll gefälligst hopplahopp gehen, denn vor seinem Amtsende will George Erfolge sehen. Einen Friedensvertrag im Nahen Osten.
Nur fragen sich hier alle "Welchen Friedensvertrag denn ?"
Israel ist kein Land, was man eben mal so vor dem Amtsende schnell verschachert. Und die Opposition verlangt, dass Olmert endlich kapiert, dass unser Land keine Ramschimmobilie wie seine Häuser ist.
Was auch immer auf einem eventuellen Papier in dieser Woche stehen mag, die israel. Mehrheit wird dem nicht zustimmen. Ein Frieden ist nicht in Sicht und nur weil er in einigen verwegenen Europäer - oder Amerikaköpfen existiert, hat dies noch lange nichts mit der Realität zu tun.
Und der Kassam - Ticker tickt weiter:
Gestern schlugen 22 Kassam - Raketen in und um die Negevstadt Sderot ein. In einem naheliegenden Kibbutz wurde ein im Garten arbeitender Mann tötlich verletzt.
"Schön war's" - Nachtrag zum gerade vorübergegangenen Unabhängigkeitstag
B"H
Nichts belastet meine Nervenstränge mehr als des nachts durchzumachen. Noch nie war ich der Typ dafür, denn mein Hangover zieht sich gewöhnlich lange hin. Das "sich betrinken" spielt hierbei keine Rolle, da nur das Aufbleiben allein mich schon fertigmacht.
Schon lange war es mein Traum, einmal eine ganze Nacht in Tel Aviv durchzumachen und diesen erfüllte ich mir in der letzten Woche am Unabhängigkeitstag. Keiner meiner Freunde wollte dabei sein und so zog ich es allein durch. Beim nächsten Mal weiß ich, was ich diesbezüglich besser machen muß. Und ein nächstes Mal wird es sicher geben.
Der Abend des 60. Unabhängigkeitstages begann gemächlich. Offiziell begann er um 20.00 Uhr, doch Israelis rennen nicht sofort eine Minuten nach 20.00 Uhr los. Man wartet und geht später, denn das hat mehrere Vorteile. Erstens beginnen israel. Feiern kaum pünktlich und wer eine halbe Stunde später kommt, verpasst in der Regel nichts. Und zweitens finden sich die Menschenmassen eh immer erst spät ein.
Während in Jerusalem die Kids mit dem beliebten Schaumspray auf alles sprühen, was sich bewegt, geht es in Tel Aviv ruhiger zu. Fast deutsch gesittet. Kein Gegröhle und Gesprühe, sondern man sitzt im Cafe in der Dizengoff Street. Downtown Tel Aviv ist immer gut zum Feiern und gerade die Dizengoff ist innerhalb der letzten zehn Jahre einem kompletten Wandel unterlaufen. 90 % der heutigen Geschäfte sind nagelneu. Von den Cafes bis hin zum Suschi und dem Mexikaner. Und wenn gefeiert wird, dann ist die Lokalität in den meisten Fällen der riesige Platz vor dem Rathaus. Im November 1995 wurde der damalige Premier Yitzchak Rabin hinter der Rathaustreppe ermordet und seitdem trägt der Platz den Namen "Kikar Rabin - Rabin Platz".
21.30 Uhr (Mittwoch)
Am vergangenen Mittwoch abend strömten die Massen durch die Chen und Gordon Street zum Kikar. Die Stadtverwaltung hatte sich Mühe gegeben und viel Kleingeld investiert. Dekorative Lichterketten verzierten das Event. Die heimische Presse war schon vor Ort und übertrug live in alle Landesteile.
Der erste Teil der Veranstaltung war offenbar für "ältere" Herrschaften gedacht. Soll ich mich da jetzt dazuzählen ?
Die vorgetragenen Lieder spiegelten die israel. Vergangenheit wieder: "Kan ani noladeti" oder "Barba'abba - Ejn kamocha ba'Olam". Danach ging es über zur grandiosen Lasershow mit Feuerwerk. Nur um hinterher wieder bei den älteren Lieder zu landen. Der einstige Grand Priz D'Eurovision Sieger (von 1978) ,Yissachar Cohen, sang was das Zeug hielt.
Nach den älteren Semestern sollte die Jugend an der Reihe sein. Die Sänger Ivri Lieder sowie Dana International wollten große Konzerte geben. Beide waren mir jedoch zuviel auf einmal. Ivri Lieder ist homosexuell und bei Dana International handelt es sich bekanntlich um einen zur Frau umoperierten Mann. Hätte Bürgermeister Uri Lupolianski die beiden in seiner Stadt Jerusalem so laut angekündigt, wäre er sicher von den Haredim gesteinigt worden. Und nicht nur von denen. In Tel Aviv jedoch scheint irgendwie alles wurscht zu sein. Dennoch, schon gleich nach dem Ende der Lasershow zogen die Zuschauer davon und Yissachar Cohen machte gute Miene zum Spiel, denn er bekam kaum Applaus.
24.30 Uhr (Donnerstag)
Ich rückte auch irgendwann ab und machte mich auf den Weg zum Strand. Ein wenig romantische Meeresluft zum Unabhängigskeitstag schnuppern. Die Breslover Chassidim aber kamen dazwischen, indem sie sich durch die Dizengoff tanzten. Drei Kleintransporter rollten an mit installierten Lautsprechern auf dem Dach. Und dann wurde wild auf der Straße zur dröhnenden Techno Music gehopst. Die Breslover sind unbeschreiblich und jeder sollte sie einmal life erleben. Die so als säkuler bekannten Tel Aviver machten größtenweils mit und stimmten euphorisch mit ein. Absoluter Höhepunkt war als die Breslover einen Stadtbus kaperten und auf dessen Dach tanzten.
Aber irgendwann waren auch die Chassidim am Ende und wer nicht gerade auf Konzert am Kikar Rabin machte, der begab sich zum Strand. Beach time und Tausende, meiste junge Leute, bevölkerten den Strand. Die Polizei untersagte das Grillen und so wurde vor dem Strand das Steak auf den Grill geschmissen. Alkohol floß, aber lange nicht übertrieben. Was recht auffällig war – viele philippinische Gastarbeiter feierten mit. Schon am Kikar Rabin waren sie zahlreich vertreten gewesen.
3.30 Uhr (Donnerstag)
Ich nickte auf meinem Sitzplatz am Strand ein. Nichts ging mehr und alle konnten um mich herum feiern wie sie wollten, ich war ausgeschaltet und wachte erst wieder gegen 6.00 Uhr morgens auf. Als ich mich umschaute, lagen da sämtliche Leute schlafend um mich herum. Ich suchte ein Café um zu frühstücken, was nicht so einfach war.
6.30 Uhr (Donnerstag)
Alles war dicht am Feiertag; jedenfalls so früh am Morgen. Ich lief eine ganze Weile bis ich in der Ibn Gavirol auf das "Aroma" stieß. Gegen 7.00 Uhr brannte schon wieder die Sonne und etwas später ging ich zurück zum Strand.
9.00 Uhr (Donnerstag)
Dort wiederum war schon high life und die Polizei hatte die Nebenstraßen gesperrt. Der Armeesender "Galei Zahal" sendete eine Radio – Live – Show und in kürze sollte eine Militärshow starten. Israelis lieben es am Unabhängigkeitstag Armeeshows anzusehen. Kampfflugzeuge und so.
Kaum im Sand angekommen, schlief ich schon wieder ein bis es dröhnend aus den Lautsprechern erschallte, dass nun die Show beginne. Mit Show war nicht viel, denn sechs Fallschirmspringer wurden abgeworfen. Die Zuschauer waren begeistert und aus dem Lautsprecher waren nun Erklärungen zu vernehmen. Was die Fallschirmspringer jetzt taten und welcher Bauart das Flugzeug war. In anderen Worten, mir war furchtbar langweilig und ich begab mich auf den Weg nach Jerusalem. Dort angekommen hörte ich, dass einer der Fallschirmspringer einen Unfall verursacht hatte, indem er fälschlicherweise in der Zuschauermenge gelandet war. Acht Verletzte.
14.00 Uhr (Donnerstag)
Jerusalem war fast tot. Das Wetter war kalt und alle Läden geschlossen. Die Leute schauten griesgrämig und ich mir war sofort klar, dass ich den nächsten Unabhängigkeitstag wieder in Tel Aviv verbringen werde
Nichts belastet meine Nervenstränge mehr als des nachts durchzumachen. Noch nie war ich der Typ dafür, denn mein Hangover zieht sich gewöhnlich lange hin. Das "sich betrinken" spielt hierbei keine Rolle, da nur das Aufbleiben allein mich schon fertigmacht.
Schon lange war es mein Traum, einmal eine ganze Nacht in Tel Aviv durchzumachen und diesen erfüllte ich mir in der letzten Woche am Unabhängigkeitstag. Keiner meiner Freunde wollte dabei sein und so zog ich es allein durch. Beim nächsten Mal weiß ich, was ich diesbezüglich besser machen muß. Und ein nächstes Mal wird es sicher geben.
Der Abend des 60. Unabhängigkeitstages begann gemächlich. Offiziell begann er um 20.00 Uhr, doch Israelis rennen nicht sofort eine Minuten nach 20.00 Uhr los. Man wartet und geht später, denn das hat mehrere Vorteile. Erstens beginnen israel. Feiern kaum pünktlich und wer eine halbe Stunde später kommt, verpasst in der Regel nichts. Und zweitens finden sich die Menschenmassen eh immer erst spät ein.
Während in Jerusalem die Kids mit dem beliebten Schaumspray auf alles sprühen, was sich bewegt, geht es in Tel Aviv ruhiger zu. Fast deutsch gesittet. Kein Gegröhle und Gesprühe, sondern man sitzt im Cafe in der Dizengoff Street. Downtown Tel Aviv ist immer gut zum Feiern und gerade die Dizengoff ist innerhalb der letzten zehn Jahre einem kompletten Wandel unterlaufen. 90 % der heutigen Geschäfte sind nagelneu. Von den Cafes bis hin zum Suschi und dem Mexikaner. Und wenn gefeiert wird, dann ist die Lokalität in den meisten Fällen der riesige Platz vor dem Rathaus. Im November 1995 wurde der damalige Premier Yitzchak Rabin hinter der Rathaustreppe ermordet und seitdem trägt der Platz den Namen "Kikar Rabin - Rabin Platz".
21.30 Uhr (Mittwoch)
Am vergangenen Mittwoch abend strömten die Massen durch die Chen und Gordon Street zum Kikar. Die Stadtverwaltung hatte sich Mühe gegeben und viel Kleingeld investiert. Dekorative Lichterketten verzierten das Event. Die heimische Presse war schon vor Ort und übertrug live in alle Landesteile.
Der erste Teil der Veranstaltung war offenbar für "ältere" Herrschaften gedacht. Soll ich mich da jetzt dazuzählen ?
Die vorgetragenen Lieder spiegelten die israel. Vergangenheit wieder: "Kan ani noladeti" oder "Barba'abba - Ejn kamocha ba'Olam". Danach ging es über zur grandiosen Lasershow mit Feuerwerk. Nur um hinterher wieder bei den älteren Lieder zu landen. Der einstige Grand Priz D'Eurovision Sieger (von 1978) ,Yissachar Cohen, sang was das Zeug hielt.
Nach den älteren Semestern sollte die Jugend an der Reihe sein. Die Sänger Ivri Lieder sowie Dana International wollten große Konzerte geben. Beide waren mir jedoch zuviel auf einmal. Ivri Lieder ist homosexuell und bei Dana International handelt es sich bekanntlich um einen zur Frau umoperierten Mann. Hätte Bürgermeister Uri Lupolianski die beiden in seiner Stadt Jerusalem so laut angekündigt, wäre er sicher von den Haredim gesteinigt worden. Und nicht nur von denen. In Tel Aviv jedoch scheint irgendwie alles wurscht zu sein. Dennoch, schon gleich nach dem Ende der Lasershow zogen die Zuschauer davon und Yissachar Cohen machte gute Miene zum Spiel, denn er bekam kaum Applaus.
24.30 Uhr (Donnerstag)
Ich rückte auch irgendwann ab und machte mich auf den Weg zum Strand. Ein wenig romantische Meeresluft zum Unabhängigskeitstag schnuppern. Die Breslover Chassidim aber kamen dazwischen, indem sie sich durch die Dizengoff tanzten. Drei Kleintransporter rollten an mit installierten Lautsprechern auf dem Dach. Und dann wurde wild auf der Straße zur dröhnenden Techno Music gehopst. Die Breslover sind unbeschreiblich und jeder sollte sie einmal life erleben. Die so als säkuler bekannten Tel Aviver machten größtenweils mit und stimmten euphorisch mit ein. Absoluter Höhepunkt war als die Breslover einen Stadtbus kaperten und auf dessen Dach tanzten.
Aber irgendwann waren auch die Chassidim am Ende und wer nicht gerade auf Konzert am Kikar Rabin machte, der begab sich zum Strand. Beach time und Tausende, meiste junge Leute, bevölkerten den Strand. Die Polizei untersagte das Grillen und so wurde vor dem Strand das Steak auf den Grill geschmissen. Alkohol floß, aber lange nicht übertrieben. Was recht auffällig war – viele philippinische Gastarbeiter feierten mit. Schon am Kikar Rabin waren sie zahlreich vertreten gewesen.
3.30 Uhr (Donnerstag)
Ich nickte auf meinem Sitzplatz am Strand ein. Nichts ging mehr und alle konnten um mich herum feiern wie sie wollten, ich war ausgeschaltet und wachte erst wieder gegen 6.00 Uhr morgens auf. Als ich mich umschaute, lagen da sämtliche Leute schlafend um mich herum. Ich suchte ein Café um zu frühstücken, was nicht so einfach war.
6.30 Uhr (Donnerstag)
Alles war dicht am Feiertag; jedenfalls so früh am Morgen. Ich lief eine ganze Weile bis ich in der Ibn Gavirol auf das "Aroma" stieß. Gegen 7.00 Uhr brannte schon wieder die Sonne und etwas später ging ich zurück zum Strand.
9.00 Uhr (Donnerstag)
Dort wiederum war schon high life und die Polizei hatte die Nebenstraßen gesperrt. Der Armeesender "Galei Zahal" sendete eine Radio – Live – Show und in kürze sollte eine Militärshow starten. Israelis lieben es am Unabhängigkeitstag Armeeshows anzusehen. Kampfflugzeuge und so.
Kaum im Sand angekommen, schlief ich schon wieder ein bis es dröhnend aus den Lautsprechern erschallte, dass nun die Show beginne. Mit Show war nicht viel, denn sechs Fallschirmspringer wurden abgeworfen. Die Zuschauer waren begeistert und aus dem Lautsprecher waren nun Erklärungen zu vernehmen. Was die Fallschirmspringer jetzt taten und welcher Bauart das Flugzeug war. In anderen Worten, mir war furchtbar langweilig und ich begab mich auf den Weg nach Jerusalem. Dort angekommen hörte ich, dass einer der Fallschirmspringer einen Unfall verursacht hatte, indem er fälschlicherweise in der Zuschauermenge gelandet war. Acht Verletzte.
14.00 Uhr (Donnerstag)
Jerusalem war fast tot. Das Wetter war kalt und alle Läden geschlossen. Die Leute schauten griesgrämig und ich mir war sofort klar, dass ich den nächsten Unabhängigkeitstag wieder in Tel Aviv verbringen werde
Freitag, 9. Mai 2008
Mietexplosionen
B"H
Wer sich dieser Tage auf Wohnungssuche begibt, hat es alles andere als einfach und kann so richtig was erleben. Der Wohnungsmarkt in Jerusalem ist nahezu hoffnungslos überlastet. Das derzeitige Angebot hält sich in Grenzen, doch die Nachfrage rast in die Höhe. Und die Mieten gleich mit dazu.
Wer ausgerechnet in Tel Aviv billig zu wohnen beabsichtigte, der zog nach Tel Aviv - Süd. Etwas asozial und im krassen Gegensatz zum noblen Tel Aviv - Nord stehend, aber was soll's. Verglichen mit anderen Stadtteilen ist der "soziale Brennpunkt" Tel Aviv - Süd mit ca. 3000 Schekel (600 Euro) für eine Drei - Zimmer - Wohnung noch erschwinglich. Was heißt erschwinglich ?
Der Preis ist geradezu Wucher.
Jetzt aber hat es auch noch die haredischen (ultra - orthod.) Geschäfte ereilt. Deren Kundschaft besucht teilweise keine israel. Shopping Malls (Caniyons) und daher besteht eine hohe Nachfrage in den eigenen haredischen Stadtteilen. In Jerusalem trifft dies auf die Malchei Israel Street in Ge'ulah zu und in Bnei Brak (nahe Tel Aviv) zählt die Rabbi Akiva Street zu den beliebten Malls.
Aktuelle Statistiken haben nun ergeben, dass die Ladenmieten pro Quadratmeter hier um ein Weites höher liegen als jene säkulerer Läden in lukrativen Malls im Großraum Gusch Dan (Tel Aviv). Zum Beispiel beträgt der Quadratmeterpreis für einen Laden in der Rabbi Akiva in Bnei Brak satte 80 - 100 Dollar.
Im säkuleren Tel Aviver Dizengoff Center hingegen beträgt die Miete nur 70 Dollar pro Quadratmeter. Ebenso in der säkuleren Tel Aviver Einkaufsstraße Ibn Gavirol werden nur Ladenmieten bis zu 50 Dollar pro Quadratmeter verlangt.
Wer bisher der Meinung war, dass gerade die Haredim günstiger dran sind, der sollte seine Meinung schleunigst ändern. Da Haredim es gewöhnlich vorziehen, in ihren eigene Stadtteilen zu leben, steigen natürlich auch die Mieten an. Und Mea Shearim ist schon viele Jahre kein Mieterparadies mehr.
Und so langsam wird es auch Tel Aviv - Süd erwischen, denn dort sollen in absehbarer Zeit riesige Wohn - und Bürotürme entstehen. 20% der Neubauten sind für Tel Aviv - Süd geplant und somit steigen auch dort die Mieten ins Unendliche.
Stadt der Türme - Tel Aviv
Blick auf die Strandhochhäuser
Wer sich dieser Tage auf Wohnungssuche begibt, hat es alles andere als einfach und kann so richtig was erleben. Der Wohnungsmarkt in Jerusalem ist nahezu hoffnungslos überlastet. Das derzeitige Angebot hält sich in Grenzen, doch die Nachfrage rast in die Höhe. Und die Mieten gleich mit dazu.
Wer ausgerechnet in Tel Aviv billig zu wohnen beabsichtigte, der zog nach Tel Aviv - Süd. Etwas asozial und im krassen Gegensatz zum noblen Tel Aviv - Nord stehend, aber was soll's. Verglichen mit anderen Stadtteilen ist der "soziale Brennpunkt" Tel Aviv - Süd mit ca. 3000 Schekel (600 Euro) für eine Drei - Zimmer - Wohnung noch erschwinglich. Was heißt erschwinglich ?
Der Preis ist geradezu Wucher.
Jetzt aber hat es auch noch die haredischen (ultra - orthod.) Geschäfte ereilt. Deren Kundschaft besucht teilweise keine israel. Shopping Malls (Caniyons) und daher besteht eine hohe Nachfrage in den eigenen haredischen Stadtteilen. In Jerusalem trifft dies auf die Malchei Israel Street in Ge'ulah zu und in Bnei Brak (nahe Tel Aviv) zählt die Rabbi Akiva Street zu den beliebten Malls.
Aktuelle Statistiken haben nun ergeben, dass die Ladenmieten pro Quadratmeter hier um ein Weites höher liegen als jene säkulerer Läden in lukrativen Malls im Großraum Gusch Dan (Tel Aviv). Zum Beispiel beträgt der Quadratmeterpreis für einen Laden in der Rabbi Akiva in Bnei Brak satte 80 - 100 Dollar.
Im säkuleren Tel Aviver Dizengoff Center hingegen beträgt die Miete nur 70 Dollar pro Quadratmeter. Ebenso in der säkuleren Tel Aviver Einkaufsstraße Ibn Gavirol werden nur Ladenmieten bis zu 50 Dollar pro Quadratmeter verlangt.
Wer bisher der Meinung war, dass gerade die Haredim günstiger dran sind, der sollte seine Meinung schleunigst ändern. Da Haredim es gewöhnlich vorziehen, in ihren eigene Stadtteilen zu leben, steigen natürlich auch die Mieten an. Und Mea Shearim ist schon viele Jahre kein Mieterparadies mehr.
Und so langsam wird es auch Tel Aviv - Süd erwischen, denn dort sollen in absehbarer Zeit riesige Wohn - und Bürotürme entstehen. 20% der Neubauten sind für Tel Aviv - Süd geplant und somit steigen auch dort die Mieten ins Unendliche.
Stadt der Türme - Tel Aviv
Blick auf die Strandhochhäuser
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