Montag, 19. Mai 2008

Ein Fünkchen Hoffnung



B"H

Die Mehrheit unserer Knesset - Abgeordneten ist bekanntlich hemmungslos bestechlich, wobei Premier Olmert mit allerbestem Beispiel vorangeht. Gewöhnt haben wir uns mittlerweile an vieles und wen regt das alles noch auf ? Selbst bei Neuwahlen haben wir keine neuen integeren Alternativen. Wen soll man denn noch wählen ? Wenn heute Wahl wäre, dann bliebe auch ich daheim.

All das ist jedoch gar nichts gegen die fiesen Machenschaften eines Arkadi Gaydamak. Gaydamak der russisch - israel. Milliardär, der sich hier seit einigen Jahren breitmacht. Mit seinem Geld kommt er daher und meint, alles und jeden kaufen zu können; selbst Anerkennung. Die Milliarden aber kennen Grenzen und das muß auch Arkadi Gaydamak immer wieder neu erfahren. In Israel laufen gleich mehrere Verfahren gegen ihn: Steuerhinterziehung, Geldwäsche und illegaler Waffenhandel. Gaydamak seinerseits streitet alles ab. Und wie ? Auf Englisch, denn des Hebräischen ist der Gute nicht mächtig.

Er will den Politiker das Fürchten lernen, denn insgeheim sieht er sich schon als zukünftiger Ministerpräsident. Allerdings muß auch er klein anfangen und daher liess er sich erst einmal als Kandidat für die kommenden Jerusalemer Bürgermeisterwahlen aufstellen. Und wie war sicher war er sich ? Jahrelang schon spendet er den Haredim (Ultra - Orthod.) Geld für deren relig. Einrichtungen. Und was ist der Dank ? Die Religiösen versagen ihm die Unterstützung im Wahlkampf. Soweit reicht die Liebe dann auch wieder nicht.

Und wer freiwillig keine Liebe bekommt, der kauft sie sich halt. Und so kauft der Arkadi alles auf, aber die große Liebe mit dem Volke fand er noch nicht. Wenn man einmal von ein paar sozial Benachteiligten absieht, die sein Cash schnell einstrichen und genauso schnell wieder verschwanden. Sein letzter Coup, der Kauf des heruntergekommenen Jerusalemer "Bikur Cholim Hospital" war auch nicht die beste Idee. Wenn ich krank bin, dann lege ich mich nicht ins Bikur Cholim, sondern vorzugsweise ins "Shaarei Zedek", wie mir das vor wenigen Jahren passierte. Ich bin schließlich nicht lebensmüde und begebe mich in solch abgefackeltes Krankenhaus, in dem jetzt auch noch Gaydamak das Sagen hat. Neben dem lokalen Fußballclub "Beitar Yerushalaim" besitzt Arkadi Gaydamak also noch das "Bikur Cholim Hospital". Genug, um Bürgermeister zu werden, so dachte er. Allerdings sieht er seinen Stern sinken, denn die Leute nehmen zwar gerne sein Geld, er jedoch bleibt draußen im Regen stehen.

Aber wer dachte, Gaydamak gebe auf, lag falsch. Immerhin bleiben ja noch die Milliarden und da kann man schon etwas mit anfagen, so dachte es sich auch der Arkadi. Und dann legte er auch schon hinterrücks los. Drei Abgeordnete der Rentnerpartei "Gimla'im" wurden abgeworden. Nein, nicht abgeworben - "abgekauft". Wie war das da noch gleich mit "plötzlich neuen Limousinen vor dem Haus" und so ?

Gaydamak wollte sich doch tatsächlich in die derzeitige Knesset einkaufen. Zusammen mit den drei Abtrünnigen wollte er seine eigene Partei gründen und auch noch einen Ministerposten ergattern. Dem jedoch schob das Gericht schnell einen Riegel vor und heute bekam Gaydamak eine Totalabsage. Man will ihn in der Knesset nicht und sein Deal mit den drei Rentner sei illegal. Das vorläufige Aus aller Knesset - Träume.

Gaydamak ohne Hebräischkenntnisse scheint eines in diesem Land nicht zu begreifen. Er tut nichts, um sich in die israel. Gesellschaft einzugliedern, außer mit Geld um sich zu schmeissen. Noch nicht einmal reden kann er. Vielleicht täten die Leute ihn sogar irgendwie ins Herz schliessen, wenn er denn da nicht Russe wäre. Russe sein ist nicht gerade IN in Israel und wir Neueinwanderer wissen dies nur zu gut. Sagte man auch mir auf israel. Behörden, dass ich wenigstens kein Russe sei und mit dem gräßlichen Akzent glänze.

Arkadi glänzt nur mit Geld, aber selbst das scheint gerade allen Glanz zu verlieren.

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