B"H
Oberflächliche Bekannte von mir, sie kommt aus Chile und er aus Deutschland, machten vor gut einem Jahr Aliyah nach Israel. Die Ex - Chilenin erzählte mir schon vor längerer Zeit, dass sie kurz nach der Aliyah Einladungen von der Organisation "Noam" erhielten. Hingehen wollte das Paar jedoch nicht. Kein Interesse.
Aufgrund meines Blogs bekam ich vor einem knappen Jahr eine e - mail von "Noam". Bei "Noam" handelt es sich um eine Organisation deutscher und österreichischer Neueinwanderer. Keine Ahnung, aber vielleicht sind ja die Schweizer auch dabei.
Jedenfalls ließ "Noam" mich wissen, dass ich ja auch zu den Treffs deutscher Neueinwanderer in Jerusalem kommen könne. Ich schaute mir deren Site an und verlor sofort das Interesse. "Noam" ist eine Beginner - Organisation; sprich wer neu im Land ist, mag darauf anspringen.
Und ich schätze einmal, dass es meine manchmal negative Berichterstattung über russische Neueinwanderer in Israel war, die "Noam" gleich darauf aus meinem e - mail - Leben wieder verschwinden liess. Sorry, aber genau zu der Zeit vor einem Jahr machten russische Neonazis Israel unsicher und da berichte ich ohne falsche Rücksicht auf die deutsch - russischen Mitglieder bei "Noam". "Noam - Liste" hin oder her. Die Realität sollte dabei nicht vergessen werden.
Im kommenden Monat zelebriere ich mein achtes Aliyah - Jubiläum. In Israel bin ich insgesamt mehr als zehn Jahre und als ich offiziell Aliyah machte, kannte ich Land, Leute und Sprache schon. Seit meinem ersten Israelaufenthalt (1987) war es mir wichtig, mich zu akklimatisieren. Die Sprache zu erlernen und Israelis kennen zulernen. Viel wichtiger als zum Grillabend bei Deutsch - Russen anzutreten. Ich lebe in einem anderen Land, dessen Staatsbürgerschaft ich besitze und mit dem ich mich identifiziere. Und wenn ich zu Treffs gehe, dann mit Israelis, wo man so richtig schön ins Tischtuch schniefen kann.
Viele mögen mein Verhalten nachvollziehen können; im Ausland suche ich keine Kontakte zu Deutschen. Ups, Ausland ist Israel nun für mich wahrlich nicht. Die Male, in denen ich in den acht Jahren Kontakte mit Deutschen hatte, kann ich aufzählen. Derzeit ist es manchmal etwas mehr, denn aufgrund meiner Blogs bekomme ich ab und an e - mail - Einladungen zu Treffen. Ansonsten befinden sich keine Deutschen, Schweizer oder sonstige Deutschsprachige in meinem engeren Bekanntenkreis. Der beschränkt sich auf Amerikaner, Kanadier, Briten, Südameriker und gebürtige Israelis.
Schon meine frühere Ulpanlehrerin (Hebräischsprachkurs) paukte uns pausenlos ein, wie unabdingbar es sei, so schnell wie möglich die hebräische Sprache zu erlernen. Und, sie hatte Recht. Zwar schreibe ich Deutsch, benutze jedoch die Sprache aktiv sprechend so gut wie nie. Dem einen oder anderen Neueinwanderer mag es wichtig erscheinen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen. Für mich waren jedoch die Gleichgesinnten von Beginn an Israelis und ich suchte meinen Bekanntenkreis woanders. Und bei der Aliyah - Hilfe war die British Olim Society (ebenso zuständig für Deutschland) eine ausreichende Hilfe. Zumindest jene im Tel Aviver Office.
Wenige Jahre nach der Einwanderung fällt in der israel. Realität sowie im Sprachjargon die Bezeichnung "Oleh Chadasch - Neueinwanderer" weg. Man ist kein Oleh Chadasch bzw. Olah Chadascha mehr, sondern Teil des Volkes. Und ich denke, dass man auch so handeln sollte. Nicht, dass jemand nun seine vorherige Indentität in den Müll werfen soll; aber eine Neuidentifizierung ist ebenso unverzichtbar.
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