Dienstag, 27. Mai 2008

Große Schlagzeilen - wenig Fakten




B"H

Mit unübersehbaren Schlagzeilen kündigen die israelischen Tageszeitungen gewaltige Fortschritte in den Verhandlungen um die von der Hizbollah gekidnappten israel. Soldaten Ehud (Udi) Goldwasser und Eldad Regev an. Vor fast zwei Jahren wurden die Beiden an der Grenze zum Libanon gekidnappt, nachdem ihr Panzerfahrzeug auf eine Mine fuhr, explodierte und alle weiteren Insassen starben.



Seit dem Juli 2006 gibt es kein Lebenszeichen mehr von Goldwasser und Regev. Die Verwandten der Beiden versucht seitdem alles nur Erdenkliche, Regierungen aus aller Welt zum Einlenken zu bewegen. Es soll Druck auf den Libanon sowie den Terror - Scheich und Hizbollah - Führer Hassan Nasrallah ausgeübt werden. Aber Letzterer schert sich einen Dreck um alles und das Einzige was er tut, sind verschwörerische Propagandareden vor seinen Anhängern zu halten.

Deutschlands Spezialität war es schon immer, mit den Feinden zusammenzuarbeiten. Schon im Ersten Weltkrieg lieferte die deutsche Rüstungsindustrie auch Granaten an den englischen Feind, und an diesen Methoden hat sich seither nicht geändert. Trotz Angela Merkels Blablabla a la "Israel ist unser Freund" und "Wir sind Israel gegenüber aufgrund unserer Vergangenheit verpflichtet" hält sie es keineswegs für nötig, deutsche Firmen anzuweisen, keine Business - Deals mit dem Iran einzugehen. Der Iran ist Israels größter Feind, welcher die liban. Hizbollah sowie die Palästinenser auf jede nur erdenkliche Art unterstützt. Israel kennt das deutsche Wirtschaftsinteressenspiel nur zu gut und weiß es zu nutzen.

Immer wenn es um den Gefangenenaustausch geht, wird Deutschland eingeschaltet, denn natürlich spricht die Hizbollah mit den Deutschen. Und so wurde jetzt Gerhard Konrad beauftragt, einen erneuten Gefangenenaustausch auszuhandeln.

Und heute kündigt die Presse Folgendes an:
Es gebe gravierende Fortschritte und Goldwasser und Regev kämen sicher bald frei. Auf libanesischer Seite nutzte Nasrallah den etwaigen Deal schon wieder zu einer neuen Propagandaschlacht, in der er sich als der Sieger darstellt. Der Terrorist Samir Kuntar würde freikommen und Israel habe zugestimmt. Im Gegenaustausch bekommt Israel die beiden Soldaten zurück. Kuntar war schon in allen Verhandlungen zuvor immer der große Knackpunkt und es ist nicht das erste Mal, dass Nasrallah dessen Freilassung aus dem israelischen Knast ankündigt. Sollte Samir Kuntar doch schon im Tennenbaum - Deal enthalten sein. Aber Nasrallahs große Worte verpuffen immer schnell und übrig bleibt gar nichts.

Der Terrorist Samir Kuntar hat im Jahre 1979 in der nordisraelischen Stadt Nahariya eine ganze Familie ausgelöscht und dafür ein paar Mal lebenslänglich bekommen. Die Libanesen wollen ihn zurück und ihm neue Terroraufgaben geben, denn für sie hat er Heldenfunktionen. Die Hinterbliebenen der Haran - Familie aus Nahariya sehen eine Freilassung Kuntars nur dann für sinnvoll, wenn Goldwasser und Regev lebend aus dem Libanon zurückkommen. Für zwei Särge sind sie gegen eine Auslieferung des Mörders ihrer Familie. Und genau hier kommen wir zu einem wichtigen Punkt, der in der Presse fast vermieden wird, zu erwähnen.

Sind Eldad Regev und Ehud Goldwasser überhaupt noch am Leben ?

Keiner, außer Nasrallah, kennt die Antwort und sollte es zu einem Gefangenenaustausch kommen, werden wir erst in letzter Sekunde erfahren, ob einer oder zwei Soldaten lebend kommen oder zwei Särge. Nasrallah hüllt sich in Schweigen und lacht sich eins ins Fäustchen.

Israelische Fachärzte jedenfalls stellten schon vor einiger Zeit fest, dass einer der beiden Soldaten seinen Verletzungen bei der Jeep - Explosion erlegen sein muß. Der zweite Soldat müsse sehr schwer verletzt worden sein und es ist eine Frage, ob er das Kidnapping danach überlebte. So zumindest die Spurenfunde am Tatort. Der Blutverlust sei enorm gewesen.

Wir werden sehen, wie es in dem Fall weitergeht, denn ganz so schnell wird es nun doch nicht gehen.

Die Site der Familien Goldwasser - Regev - Schalit

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