Mittwoch, 30. April 2008

Das IDT - Hire & Fire System

B"H

Wer nach seiner Aliyah nach Israel nichts wird, der wird nicht Wirt, sondern geht zu IDT - Global in Tel Aviv, Jerusalem oder Beer Sheva. Die in New Jersey angesiedelte Firma ITD - Global beschäftigt weltweit Mitarbeiter, die sich als Callcenter - Sklaven verdingen. Ob Customer Service oder Online - Verkauf, bei IDT - Global kommt ein jeder auf seine Ausbeutungskosten. Wird er nicht mehr gebraucht, ist sein Schicksal besiegelt und er fliegt. Dies gilt übrigens genauso bei Nichterfüllung der Verkaufsquote im Online - Marketing. Nichts Neues, denn so ist es halt überall auf der Welt und wen kümmerts ?

Nun hat sich bei IDT - Global ein neuer Besitzer eingekauft und es gehen die Kündigungsängste um. 150 meist führende israelische Mitarbeiter wurden gerade entsorgt und weitere Arbeitsplätze stehen zur Diskussion.
Offiziell sucht IDT stetig neue Mitarbeiter in allen Sprachbereichen। Neulich rief eine riesige Anzeigenkampagne für Leute mit deutschen Sprachkenntnissen. Das Problem hierbei ist fast immer, dass es sich kaum um feste Jobs handelt. Was einem zuvor nicht immer mitgeteilt wird ist, dass es sich in vielen Fällen nur um befristete Aktionen handelt und man daher jederzeit zum Abschuß freigegeben werden kann, sobald die Aktion beendet ist.

Dass es nun auch die Führungskräfte trifft, ist neu und läßt tief blicken। Ein weiteres Problem, welches sich den zukünftigen Jobsuchenden auftut, sind ihre fehlenden oder mangelnden Hebräischkenntnisse. Gleich vom Aliyahflugzeug weg bei IDT - Global angeheuert, tut man sich schwer mit einem Hebräischulpan (Kurs). Man spricht halt Englisch und das reicht. Andere Firmen sind nicht so international wie IDT und wollen Mitarbeiter mit guten Hebräischkenntnissen. Und hier bestätigt sich einmal wieder mehr, wie wichtig es ist, nach der Aliyah die Landessprache zu erlernen und sich auf keinen englischen Ersatz zu verlassen.

Eine neue Heimat nebst Mentalität lerne ich nur anhand der jeweiligen Landessprache kennen. Für mich war die hebräische Sprache schon viele Jahre vor der Aliyah ein wichtiges Anliegen und ich gab viel Geld für Ulpanim in Kibbutzim aus. All das erleichterte mir hinterher die Eingewöhnung in die israelische Gesellschaft. Mich regt es jedesmal total auf, wenn jemand schon länger als zwei drei Jahre hier ist und sich keine Mühe macht, Hebräisch zu lernen. Dann nämlich ist derjenige noch gar nicht in Israel angekommen, sondern steckt mental noch im vorherigen Heimatland fest.
Und all jene, die bei IDT doch noch eine Karriere welcher Art auch immer starten wollen, sollten auf ihre Hebräischkurs nicht verzichten। Wer weiß, vielleicht kommt einem das ja ggf. später vor dem Arbeitsgericht zu Gute, falls man zu unrecht gefeuert worden ist.

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