B"H
Nichts Neues:
Die Lebensmittelpreise sind vor Pessach drastisch angestiegen. Jeder Hersteller sowie Ladeninhaber will so richtig mitverdienen am Pessachboom. Der Countdown für die letzten Sedervorbereitungen am Samstag abend läuft. Sogar die Kotel (Klagemauer) wurde geputzt. Alle Bittzettel, die sich in den Mauerritzen innerhalb des Jahres angesammelt hatten, wurden herausgeholt und in eine Genizah (Einrichtung für jüd. - relig. Schriften, die man aufgrund der geschriebenen Namen G - ttes nur auf bestimmte Art und Weise entsorgen kann.) gebracht. Überhaupt soll Jerusalem bis zum anstehenden 60. Unabhängigkeitstag herausputzen. Sogar die Außenwände des Rathauses wurden geputzt.
Alles redet nur noch von Pessach und dem damit für viele beginnenden Urlaub. Eine Woche frei. Und wer im Verkauf arbeitet, darf oftmals schon gegen Mittag heimgehen. Viele Läden haben in der kommenden Woche an den Zwischenfeiertagen von Pessach (Chol HaMoed) nur halbtags geöffnet. In den Kaffeehausketten wird dagegen Hochbetrieb herrschen, genauso wie an beliebten Ausflugsorten.
Pessach geht so richtig schön ins Geld. Erst die Seder mit dem vielen Essen; etwas Besonderes soll es da schon sein. Jedenfalls für jene, die es sich einigermassen leisten können. Die großen Lebensmittelketten wie "Supersal", "Rami Levy" oder "Mega" sind hoffnungslos überlastet. Und da man kaum alles alleine heimschleppen kann, sind in Israel die "Mischlochim - Boten, welche einem die Einkäufe ins Haus bringen, besonders beliebt. Jeder größere Laden bietet solche Mischlochim an.
Tonnenweise gehen Lebensmittel über die Ladentheken. Besonders beliebt: Huhn und Karpfen. Manchmal kommt es mir vor als dürfte es bei dem Ansturm gar keine Hühner mehr geben.
Aber natürlich wird auch getrunken und der Wein geht weg wie warme Semmeln. Und wer noch kein Pessachgeschenk hat, Wein macht sich immer gut. Auch ich werde mich heute Abend etwas in den Einkaufstrubel begeben, denn drumherum kommt man ja auch wieder nicht. Die enormen Preisanstiege sind jedoch nicht mehr zu übersehen. Und passend zum Fest ist auch der Brotpreis mit 4% wieder kräftig angestiegen. Man hatte uns ja gewarnt. Der Weltwirtschaft geht es schlecht und nach Pessach holt uns die Weltwirtschaftslage so richtig ein. Auf dem Machane Yehudah Markt in Jerusalem geht schon jetzt die Krise um. 18 Schekel (3,50 Euro) für 1kg Nußkekse. Im letzten Jahr waren es noch 6 Schekel. Äpfel kosten derzeit 8 Schekel (1,5 Euro) das Kilo und für Avocados blättert man bestenfalls 15 Schekel (3 Euro) hin. Vielleicht hören sich die Preise in deutschen Verhältnissen nicht so kompliziert an; für uns jedoch sind sie eine erneute Katastrophe, denn in Israel wird weniger verdient.
Die Zwischenfeiertage kosten auch Geld. Wer Kinder hat, muß denen in den Ferien etwas bieten. Und man selber will auch einmal wegfahren. Gefragt sind die berühmten "Zimmerim - Zimmer" im Norden des Landes. Man mietet sich in einem Zimmer im Grünen ein und das Zimmer - Geschäft ist in Israel schon längst zu einem wichtigen Wirtschaftszweig geworden. Auch Premier Ehud Olmert verbringt Pessach in einem Zimmer im Norden.
Man miete sich ein Zimmer mit Aussicht
Und wer daheim in Jerusalem bleibt, braucht sich auch nicht zu langweilen. Die Einkaufsparadiese (Malls) bieten Attraktionen für die Kinder, viele Museen gibt es zum halben Preis oder ganz umsonst; besonders empfehlenswert sind die ab Dienstag geplanten Lichtshows an der Altstadtmauer. DIE - DO ab 19.00 Uhr. Zahlen braucht man auch nichts, denn man sieht eh alles von überall her.
Öffentliche Einrichtungen wie Ministerien, Stadtverwaltungen oder die Uni sind an Pessach geschlossen.
Egged - Busse fahren mehr oder weniger normal weiter.
Post und Banken haben jeweils nur halbtags geöffnet.
Und wer wegfahren will, bereut es bestimmt. Während der Feiertage wird alles restlos überlaufen sein. Ob dies das Tote Meer, Eilat oder Tiberias sind, alles ist ausgebucht und teuer. Und Mietwagen sind in Jerusalem auch keine mehr zu haben. Ausgebucht.
Na, dann mal viel Spaß !!!
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