B"H
Ich weiß nicht, wie andere ihre Kindheit verlebten; ich tat dies jedenfalls in vollständiger Unabhängigkeit. Nicht, dass sich meine Eltern nicht um mich kümmerten, doch hatte ich meistens freie Hand und konnte tun und lassen, was ich wollte. In Grenzen natürlich. Wenn ich, zum Beispiel, spielen ging, dann rannten meine Eltern mir nicht hinterher und fragten, wohin ich gehe, mit wem ich spiele oder was wir beabsichtigen zu spielen. Auch gab es zu meiner Kindheitszeit kein Handy oder dergleichen und man wartete halt bis das Kind heimkam. Was blieb einem anderes übrig ?
Israel ist das Land der Handys und fast jedes Kind verfügt über eines. Selbst jene Eltern, die ihre Kinder nicht zu HighTech - Mutanten erziehen wollen, gaben irgendwann kleinbei. Kind braucht ein Handy, damit man es immer und überall erreichen kann. Ebenso wird Kind mit Handy zum Einkaufen geschickt, falls man einmal überraschend die Einkaufsliste ändern will. In einem Terrorland wie unserem weiß man schließlich nie.
Seit Jahren spielt zusätzlich noch eine weitere Angst mit, denn auch Israel bleibt nicht verschont von kriminellen Objekten und auch in unserem Land gibt es Kindesmißhandlungen und Mißbrauch. Und das Jugendliche auf ihre Altersgenossen losgehen, ist beileibe keine Seltenheit. Bewaffnung in der Schule ?
Kein Problem, denn viele israelische Schüler haben alles dabei. Messer werden besonders nachgefragt. Die Milieufrage steht auch an. So bewaffnen sich mehr Kinder aus sozial schwachen Familien als ihre Altersgenossen aus den betuchteren Gegenden. Und bei palästinensischen Jugendlichen schaut es noch viel schlimmer aus. Eine aktuelle Umfrage bewies, dass sich über 30% der palästinensischen Jugendlichen bewaffnen. Auch hier stehen Messer hoch im Kurs. Terrorakte spielen bei den bewaffneten palästinensischen Jugendlichen weniger eine Rolle. Dafür aber steht die eigene Ehre in der eigenen Gesellschaft oben an. Laut der moslemischen Mentalität muß man sich anscheinend als Mann oft beweisen und da kommt eine Waffe gerade recht. Dann ist man stark und kann sein Ego ausleben.
Und auch in Israel geschieht, was überall in der Wett passiert:
Ab und an verschwinden Jugendliche und werden ermordet aufgefunden. Einer der bekanntesten Fälle in der israelischen Kriminalgeschichte ist der Mord an der 15 - jährigen Hanit Kikos aus der Negevstadt Ofakim. Hanit wurde im Jahre 1993 ermordet und sofort nahm die Polizei den Beduinen Suleiman Al - Abeid ins Visier. Obwohl Al - Abeid die Tat bestritt und der Vater des Opfers ihm glaubte, kam es zu einer Verurteilung von 33 Jahren Gefängnis. Innerhalb der letzten Jahre kamen allerdings immer stärkere Zweifel an der Täterschaft auf und weitere Ermittlungen ergaben, dass Al - Abeid anscheinend doch nicht der Täter ist. Trotzdem tut sich die israelische Bürokratie äußerst schwer und erst jetzt entschied Justizminister Daniel Friedman, die Strafe Al - Abeids von 33 auf 27 Jahre zu reduzieren. Al - Abeid könnte demnach frühestens in drei Jahren freikommen.
Obwohl Zweifel an der Täterschaft bestehen, tut sich momentan recht wenig und man wartet erst einmal ab. Typisch für unser Land. Zumindest ist die Bevölkerung auf der Seite Al - Abeids.
Hanit Kikos
Mach' doch bitte einen Unterschied zwischen moslem. Palaestinensern und christlichen Palaestinensern. Beide gibt es und beide Gruppen von Menschen sind Araber und Palaestinenser. Es ist mir schon oefter aufgefallen, dass bei Dir alle Palaestinenser automatisch moslemisch sind.
AntwortenLöschenDas als kleine, aber nicht unwichtige Randbemerkung!
Frohe Feiertage,
Ruth
B"H
AntwortenLöschenNormalerweise bezeichnen sich zumindest die moslemischen Palaestinenser nicht unbedingt als Araber, sondern halt mehr als Palaestinenser. Und viele Araber zaehlen die Palaestinenser nicht unbedingt zu den Arabern.
Hier immer die perfekte Trennung zu finden, ist nicht leicht. Aber sicher gibt es auch christliche Palaestinenser.
Schabbat Schalom