Freitag, 23. November 2007

Die Tragödie des Yoav Glitzenstein

B"H

Nicht erst seit dem "Fall Glitzenstein" nimmt man in Israel wahr, dass die Gewalt im Lande ansteigt. Mafiosos beschiessen sich auf offener Strasse, die Zahl der Vergewaltigungen steigt und vor wenigen Tagen gab es einen Überfall auf eine Bank Hapoalim - Filiale, bei der 2 Mio Shekel (ca. 400.000 Euro) erbeutet wurden. Rentner werden wegen ein paar Groschen überfallen und die Gewalt unter Schülern wächst.

Die Polizei steht etwas machtlos daneben, beschäftigte man sich doch bisher ausschließlich mit moslemischen Terroristen. Verspuerte ein Otto Normalverbraucher den Drang auf der Polizeiwache eine Anzeige zu erstatten, wurde er vielseits belächelt. "Glaubts Du, wir haben nichts Wichtigeres zu tun", hiess es dann.

Nun knallt es in der Gesellschaft und viele betreiben ihre Kriminalität ganz ohne jede Scham. Wieso sich auch schämen, wo es doch die Politiker vormachen ? Ex - Präsident Katzav wütete als "Perverser" durch seinen Amtssitz, Olmert lässt sich bestechen, von Familie Scharon erst gar nicht zu reden usw. Die Liste ist lang.
Nun hat es aber ausgerechnet noch den israel. Sport erwischt. Randalierende Fans gab es immer, doch was sich vor zwölf Tagen im Basketballstadion Malcha in Jerusalem abspielte, liess die Nation zusammen zucken.
Beim Basketballspiel zwischen Hapoel Yerushalaim und Hapoel Holon wurden Feuerwerkskörper von den Zuschauertribünen geschmissen. Der Ordner Yoav Glitzenstein wusste nicht, was auf ihn zugeflogen kam und dachte, es handele sich um ein buntes Bonbon. Er hob es auf und in dem Moment knallte es auch schon. Der Feuerwerkskörper explodierte in seiner rechten Hand und riss ihm drei Finger ab.

Explosion der Knallers


Im Krankenhaus Hadassah Ein Kerem konnten von Spezialisten zwei der drei Finger wieder angenäht werden. Nun ist Yoav Glitzenstein wieder daheim im Vorort Pisgat Zeev und seine Familie pflegt ihn. Mit dickem Verband um die rechte Hand gab er der Zeitung MAARIV ein Interview und klagt den Täter an. Dieser ist zwanzig Jahre alt und heisst Yossi Malach (Wohnort Ramat Gan bei Tel Aviv). Yossi Malach und zwei weitere Kumpanen sitzen in Haft und Yoav Glitzenstein will ihm nicht verzeihen, sondern hofft auf mind. 20 Jahre Knast für den Werfer des Knallers.

Vergangene Woche wendeten sich die Eltern Yossi Malachs an die Presse und heuchelten etwas von Gnade und sie suchen Vergebung. Ihr Sohn sei ein guter Junge. Das Söhnchen dagegen zeigte ein anderes Gesicht und verfluchte alles, was sich ihm in den Weg stellte. Besonders die Presse.

Yossi Malach


Familie Glitzenstein hat andere Sorgen. Was wird die Zukunft bringen und wird Yoav weiterhin arbeiten können ?

Israel ist aufgewacht und muss sich mit den "neuen" Bedrohungen auseinandersetzen. Mit einer Gesellschaft, in der allmählich die Werte verfallen.

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