Samstag, 11. Februar 2012

15. Jahrestag "Ason Hamasokim"

YEDIOT ACHARONOT vom Februar 1997: 73 Tote beim Ason HaMasokim. Israel betrauert seine Söhne.


B”H  

Es war am 4. Februar 1997 als zwei israelische Militärhubschrauber zusammenstiessen, abstürzten und die sich darin befindenden 73 Soldaten verbrannten. Als die Helfer kamen, hatten sie nicht mehr zu retten und bargen nur noch verkohlte Leichen. Damals befand sich Israel im Schockzustand, denn immer wenn junge Soldaten sterben, werden diese als Söhne der ganzen Nation betrachtet. 

Ich kann mich noch sehr gut an die Absturztragödie erinnern, denn begann ich doch gerade meine Voretappe zur Yeshivazeit (relig. Schule). In den Radionachrichten wurden jede halbe Stunde die Namen aller 73 verlesen, was allein schon Ewigkeiten in Anspruch nahm. Als ich in einem der Egged – Überlandbusse sass, regte sich ein Fahrgast auf, der Fahrer solle sofort das Radio abstellen. Er, der Fahrgast, wolle das nicht hören, weil es ihm einfach zu viel wird. Der Fahrer entgegnete, dass dies sein Bus sei und er entscheide, wann das Radio ausgestellt wird. Jetzt jedenfalls nicht und das Radio blieb an. Kein weiterer Fahrgast regte sich mehr auf und alle sassen stumm da als erneut die Namen verlesen wurden. 

Jahrelang kämpften die hinterbliebenen Eltern um den Namen des Unglücks. Die Regierung taufte es offiziell: "Hubschrauberunfall", doch letztendlich entschied der Oberste Gerichtshof, die Tragödie "Ason HaMasokim – Hubschrauberunglück" zu nennen. Ferner kam heraus, dass die Hubschrauber Sprengstoffe mitführten als sie zur Wachablösung im Libanon losflogen. 73 Soldaten, welche in die Sicherheitszone des Libanon unterwegs waren. Zu einer Zeit als die israelische Armee noch einen Sicherheitspuffer zwischen dem Libanon und der israelischen Grenze besetzte. Dieser Puffer wurde im Sommer 2000 aufgegeben. Die Soldaten aus dem Jahre 1997 sollte eine Wachkompanie in der Sicherheitszone ablösen, doch die zwei Transporthubschrauber stiessen in Nordisrael zusammen und alle Insassen kamen ums Leben. Die libanesische Hizbollah feierte ein Freudenfest und Israel trauerte. 

Die Frage wurde gestellt, warum die Hubschrauber Sprengstoff mitführten und die Antwort darauf gab mir zu denken: Im Falle eines Abschusses über Feindesland, sprich – dem Libanon, sollen sich die Soldaten selbst in die Luft jagen. Ein Himmelfahrtskommando, wenn es denn zu einem Abschuss gekommen wäre. 

Dieser Tage kommen alle Erinnerungen wieder hoch, denn der 15. Jahrestag des Unglücks naht. Nach dem jüdischen Kalender findet das Gedenken in diesen Tagen statt. An der Unglücksstelle wurde vor Jahren ein Denkmal gebaut, doch wer heute "Ason HaMasokim" sagt, löst immer noch eine Gänsehaut bei den Menschen aus. 


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