Dienstag, 6. September 2011

Die Türkei auf Konfrontationskurs

B”H 

Tausende Israelis mach(t)en alljährlich in der Türkei Urlaub. Orte wie Alanya oder Antalya gehören dabei zu den Hauptattraktionen, denn sie sind verhältnismässig schnell zu erreichen und der Preis stimmt auch. Außerdem lieben Israelis das Glücksspiel, was im eigenen Land gesetzlich verboten ist (außer der staatlichen Lotterie). 



Seit der “Marmara – Flotilla” hängt der Haussegen mächtig schief nach all den Jahren der engen Freundschaft zwischen der Israel und der Türkei. Einer Zusammenarbeit vor allem auf wirtschaftlichem wie militärischem Gebiet. Präsident Erdogan hat mehr Lust auf Achmadinejad, Syrien und Hamas und wartet immer noch auf eine Entschuldigung Israels für das Vorgehen auf der “Mavi Marmara”. Da allerdings kann er lange warten, denn Israel sieht keinen Grund dafür. Vor ein paar Wochen noch zog vor allem unser kriecherischer Verteidigungsminister Ehud Barak eben diese Entschuldigung noch in Erwägung, denn schliesslich wolle man die Türkei als Bündnispartner nicht an den Radikalislam verlieren. Genau das aber war schon längst geschehen und selbst eine Entschuldigung, die gar nicht angebracht ist, würde Erdogan nicht von seinem Konfrontationskurs abbringen. Immer wieder droht er, den Gazastreifen samt Hamas zu besuchen. “Gute Reise, Erdogan !” In Israel kratzt das niemanden; vor allem nicht die Bürger. Unsere Politiker sind zwar eher auf Erhalt einer gewissen Kooperation mit der Türkei bedacht, aber irgendwie hat man selbst in Politkreisen die Nase gestrichen voll. Der israelische Botschafter wurde aus dem Land geworfen und nun sollen sämtliche israelischen Diplomaten schleunigst folgen, sonst will Erdogan nachhelfen. 

Obwohl Israel nicht alle Türken als “anti – Israel” einstuft und eigentlich nur Erdogan ins Visier nimmt, ist doch klar, dass mit der Türkei gar keine Freundschaft besteht. Falls diese überhaupt jemals existierte, wenn wir uns nur die Demos gegen den letzten Gazakrieg anschauen. Jene anti – israelischen Demonstrationen in der Türkei selbst genau so wie auf deutschen Straßen. So richtig vermissen tut in Israel die Türkei niemand und auf türkische Nahrungsmittel kann ein jeder bestens verzichten. Eine große Rolle spielten sie nie und wenn, dann gab es türkische unkoschere Nudelpäckchen zum Spottpreis. Billigwaren ist das, was die Türkei produziert und liefert. Die Einzigen, die jammern, sind die Türkeiurlauber. Erstens können sie nicht mehr unbesorgt in den Urlaub fliegen, denn wer weiss, ob die Türken nicht ausrasten. Gestern beschwerten sich 50 israelische Touristen, dass sie an einem türkischen Flughafen bei der Einreise 1,5 Stunden gefilzt worden waren. Sicherheitsfragen gab es nur auf Türkisch und Hemd und Hose mussten auch noch heruntergelassen werden. 

Selbst schuld ! Wer braucht schon die Türkei ?

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