Sonntag, 1. August 2010

Zeitungskrieg: ISRAEL HAYOM : YEDIOT ACHARONOT

ISRAEL HAYOM





YEDIOT ACHARONOT






B"H

Man stelle sich vor, die Tageszeitung erscheint täglich umsonst. So etwas gibt es in Israel seit ca. zwei oder drei Jahren. Zuerst noch unter dem Namen "Israeli", doch bald unter dem aktuellen Namen "Israel Hayom - Israel Heute".

Bis vor wenigen Tagen galt die eher linksgerichtete Tageszeitung "Yediot Acharonot" stets als größte Zeitung des Landes. "Ha'iton shel HaMedinah - Die Zeitung des Landes" - so pflegte sie sich in der Werbung gerne zu nennen. Gefolgt wurde Yediot von MAARIV und HAARETZ. Das ging jahrzehntelang gut bis "Israel Hayom" auf den Plan trat. Kostenlos wird sie an den Straßen verteilt. Finanziert vorweglich durch Werbung. Zuerst noch als Billigmache verschrien, aber mittlerweile schreiben viele anerkannte und bekannte israelische Journalisten für Israel Hayom. Trotz dem linken Kommentarschreiber Yossi Beilin gilt Israel Hayom vorweglich als "Bibiton - Zeitung des Bibi Netanyahu", denn es ist ein Netanyahu - Freund, der die Zeitung finanziert. Es ist richtig, dass fast alles auf Netanyahu ausgerichtet ist. Pro - Likud und pro - Bibi. Bibi - Kritik gibt es, doch kurz gehalten. Bei "Yediot Acharonot" ergiesst man sich geradezu an der Netanyahu - Kritik, denn Bibi und Yediot sind seit Jahren Spinnefeind.

Seit Ende vergangener Woche steht es offiziell fest:
"Israel Hayom" wurde zur neuen Zeitung des Landes mit der größten Leserschaft. Natürlich freute man sich und liess verlauten, dass der Leser die Inhalte liebe. Man sei halt kein Popelblatt mehr, sondere recherchiere. Das kommt halt an.

Eines sollte deutlich klargestellt werden:
Israel Hayom erfreut sich der zahlreichen Leserschaft, eben weil die Zeitung umsonst ist. Wer jedoch Recherchen sucht, der wende sich an Maariv oder Haaretz sowie an Yediot Acharonot. Wobei die beiden Letzteren eher links angesiedelt sind.

Inzwischen findet ein regelrechter Pressekrieg zwischen Yediot und Israel Hayom statt. Yediot als Konkurrenz schlägt zurück und lässt seine Ausgaben auch schon einmal kostenlos verteilen. Alles, was mit Israel Hayom in Verbindung gebracht wird, das wird gnadenlos boykottiert. Israel Hayom seinerseits ergötzt sich an einer Medienschlacht gegen Yediot. Seit Wochen finden wir die übliche Yediot - Hetze nahe an der Titelseite. Heute genauso wie in der letzten Freitagsausgabe.

Ich lese Israel Hayom, doch genauso andere israelische Tageszeitungen. Nur Israel Hayom allein bringt nicht die erhoffte Informationsquelle. Auch nicht in der Schabbatausgabe.

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