Sonntag, 22. August 2010

Prioritäten


Photo: Nasa

B"H

Seit Jahren habe ich mir im wahrsten Sinne des Wortes den Hintern mit Arbeit aufgerissen und die letzten Tage waren mit einige der wenigen, an denen ich einmal das tat, was mir Spass macht. Eine Art Urlaub, ohne ständig auf die Uhr schauen zu müssen, weil noch eventuelle Termine anstehen.
Seit Donnerstag bin ich in der nordisraelischen Stadt Safed auf Meditationsseminar der chassidischen Gruppe Chabad (Lubawitsch). Jaja, jeder kann über Chabad sagen, was er will, doch bisher hatten wir einen riesen Spass. Das Seminar an sich war gestern zuende, doch man machte uns das Angebot, noch einen weiteren Tag anzuhängen. Unsonst, denn für das vorherige Programm hatten wir gezahlt.
Also schmiss ich die Bäckerei heute etwas von mir, rief an und sagte kurzerhand meine Anwesenheit ab. Morgen werde ich nach Jerusalem zurückkehren und den Rest des Abends mit Arbeit verbringen.

Ich habe keine Ahnung, was in den Nachrichten vor sich geht.
Nicht, dass ich meinen Sinne für die Realität verlor habe, doch ab und an ist es an der Zeit, abzuschalten. Von der Arbeit, vom Internet sowie von allen möglichen Nachrichten. Erst dann wird einem bewusst, wie wir zwar von allem abhängig zu sein scheinen, doch gleichsam wird uns bewusst, wie überflüssig Teile der modernen Kommunikation sind. Internet muss nicht immer sein genauso wenig wie die Zeitung.

Kleinstadtleben war angesagt. Keine tolle Weltpolitik und keine ausländischen Gastarbeiter. In Nordisrael scheint die Welt fast noch in Ordnung. Die Probleme bleiben in Tel Aviv und Jerusalem. Was jedoch auch für Safed gilt sind Arbeitslosigkeit sowie eine nervige Wohnungssuche.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen