B"H
Nicht aus Neugierde, doch lediglich um einmal nachzuschauen, ob sich nicht ein Bekannter unter den Opfern von Duisburg befindet. Man weiss ja nie, wo es, z.B., die einstigen Schulkameraden, einmal hinzieht. Freunde / Bekannte können umgezogen sein und ich surfte einmal so im deutschen Net nach den Namen der Opfer von Duisburg. Dabei stiess ich auf ein deutsches Forum, in welchem jemand den gleichen Gedanken zum Ausdruck brachte. Besagter Forenschreiber suchte die Namen und fragte nach einem Link. Die Antworten auf sein Anliegen waren verheerend, denn man unterstellte ihm "Sensationslust". Ich war, zugegeben, erstaunt als ich den Vorwurf las. Demjenigen Anfrager ging es lediglich so wie mir.
In Israel gehört es zur absoluten Normalität, dass Namen von Terrorattentaten sowie anderen Katastrophen veröffentlicht werden. Samt Photo und Lebensgeschichte. Bis vor einiger Zeit war es sogar noch so, dass wir die jeweiligen Beerdigungen in den Abendnachrichten zu sehen bekamen, doch dagegen sträuben sich mittlerweile viele Angehörige und verweigern das Filmen.
Die Opfernamen, Bilder sowie Kurzbiographien werden jedoch weiter auf den Titelseiten veröffentlicht und niemand hat etwas dagegen einzuwenden. Immerhin wollen Freunde, Bekanten, ehemalige Schulkameraden, usw. informiert sein, ob jemand unter den Opfern ist, den sie kennen; aus dem einfachen Grund, um an der Trauer teilzunehmen bzw. zur Beerdigung zu gehen.
An der Veröffentlichung der Namen, ggf. auch Fotos und Biographien der Opfer, jedweden Unglücks, Anschlags oder Verbrechens finde ich auch nichts ehrenrühriges bzw. voyeuristisches - ganz im Gegenteil. Die Opfer dürfen nicht in der Anonymität einer Statistik verschwinden. Sie haben es verdient namentlich geehrt zu werden. Als Einschränkung ist jedoch unbedingt der Wunsch der Familie zu respektieren auf das Recht privat zu bleiben.
AntwortenLöschenB"H
AntwortenLöschenIn Israel ist es grundsaetzlich so, dass die Namen von Opfern dann veroeffentlicht werden, sobald die Angehoerigen informiert worden sind. Im Falle des Assaf Ramon (Sohn vom verunglueckten Astronauten Ilan Ramon) lief das leider vor fast einem Jahr ungemein schief als die Presse schon vor der Haustuer von Assafs Mutter stand als diese noch gar nicht vom Tode ihres Sohnes informiert worden war.
Allgemein jedoch werden die Namen von Terroropfern oder gefallenen Soldaten immer veroeffentlicht. Ob die Hinterbliebenen Photos und einen kleinen Lebenslauf an die Presse geben, ist ihre Sache. Die Mehrheit tut es jedoch.
Ich finde das keineswegs Sensationslust, denn irgendwie trauert das Land mit. Zweitens erfahren so Freunde / Bekannte / Arbeitskollegen von der Beerdigung und dem Unglueck ueberhaupt. Leute, die man schon lange nicht mehr sah oder zu denen man den Kontakt verlor erfahren so zumindest vom Geschehen.