Montag, 25. Juni 2007

Zwei Meinungen, keine Einigung

B"H

Irgendwo im Internet sah ich gestern zufaellig eine Beschreibung einer Tour durch Jerusalems ultra - orthod. Stadtteil Mea Shearim von fundamentalistischen deutschen Christen. Die Gruppe war mit T - Shirts mit der Aufschrift "Dein G - tt ist auch mein G - tt" in Mea Shearim angerueckt und wollte frommen Juden die "frohe" christliche Botschaft verkuenden.
Ich frage mich wirklich, wieviel Naivitaet von fundamentalistischen Christen noch ausgehen kann und sie ihr "Glueck" ausgerechnet in Mea Shearim versuchen muessen. Das Ende war uebrigens, dass die Gruppe aus dem Stadtteil geworfen wurde.

Ich verstehe nicht, warum Mea Shearim solch eine Faszination auf auslaendische Touristen ausstrahlt. Nur, weil die Einwohner Chassidim sind und ihre eigene Lebensweisen haben, die fuer Aussenstehende schwer verstaendlich sind ? Die Realitaet ist, dass ein jeder Mea Shearim besuchen kann, wenn er sich denn anstaendig benehme. Eines sei aber gesagt, nach einem Gang durch den Stadtteil wissen die Menschen genauso viel oder wenig wie vorher. Was man sieht, sind Haeuser und chassidisch gekleidete Menschen. Von daher vermittelt eine Tour eher einen aeusseren Einblick, aber keinen detailierten. Wer sich nicht ausgiebig mit der Chassidut beschaeftigt und mit den Menschen spricht, eventuell juedisch religioes ist, der hatte eine nette Tour und mehr nicht. Wer kommt und meint, missionieren zu muessen, der wird schnell entfernt. Manchmal sanft und manchmal weniger freundlich, wie die o.g. Gruppe.

Genauso wenig wird es heute keine Einigung in bezug auf ein ganz anderes Thema geben. Premier Ehud Olmert fliegt heute ins aegyptische Scharm - el - Scheik, um den aegyptischen Praesidenten Mubarak, den jordanischen Koenig Abdallah und vor allem Abu Mazen zu treffen.
Erst sah Olmert in Abu Mazen schon fast den palaestinensischen Meschiach, gibt sich aber heute etwas gedaempft. Tolpatschig stuermte er los und versprach Abu Mazen schon im Vorfeld die Erfuellung fast aller Wuensche. Olmerts Sicherheitsberater jedoch stoppten ihn und wiesen auf die prekaere Situation hin.

Abu Mazens Forderungen von Israel sind die Freigabe der von Israel eingefrorenen 600 Mio Dollar der palaestinensischen Regierung. Wegen der Machtuebernahme der Hamas in Gaza wurden die Gelder eingefroren. Ausserdem will Abu Mazen Waffen von Israel, um, so offiziell, die Hamas besser bekaempfen zu koennen und ebenso will er, dass Israel die Checkpoints um Ramallah und die noerdliche Region aufloest.
Israel wiederum will, dass die Fatach den Staat Israel anerkannt und den Terror wirksam bekaempft.

Wovor israelische Sicherheitsexperten vor allem warnen ist, dass Abu Mazen insgeheim mit der Hamas verhandeln und einen Pakt schliessen koennte, was nicht das erste Mal waere. Dann waere Israel in Bedraengnis, denn es haette ihnen Waffen und Gelder geliefert und der Schuss ginge nach hinten los. Wenn man Olmert nicht staendig stoppt, geht der Schuss immer nach hinten los.
Des weiteren sei die Hamas daran interessiert, ihre Macht auszubreiten; in Ramallah, Nablus (Schechem) und anderswo. In diesen Staedten gebe es nur wenige Fatach - Polizisten und es koennte zu einer raschen Uebernahme kommen. Abu Mazen muss sich also etwas einfallen lassen, wenn er seine politische Position behalten will.

In der juengsten Vergangenheit hatte Israel schon etliche Male wichtige Treffen mit arabischen und palaestinensischen Politikern in Scharm - el - Scheik. Nie gab es konkrete Ergebnisse und nach wenigen Tagen waren die Gipfel wieder vergessen. Die Bevoelkerung gibt gar nichts darauf und zeigt kaum Interesse. Entkommen koennen wir den News aber nicht, denn das TV bombardiert uns geradezu mit Infos darueber.

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