Dienstag, 19. Juni 2007

Die Pizzeria gegenueber

B"H

Genau gegenueber von unserer Baeckerei hat eine neue Pizzeria aufgemacht. In der Agrippas Strasse, gleich neben dem Machane Yehudah Markt, ist das eine kleine Sensation. Endlich eine Pizzeria zwischen Falafel und Schwarma (Doener), was einem eh schon alles zum Halse raushaengt.
Wer in Jerusalem schnell reichen werden will meint, einen Falafel - u. Schwarmastand aufmachen zu muessen und schon rolle der Rubel.

Die am Sonntag eroeffnete Pizzeria ist die erste in der Agrippas. Man haette glauben koennen, dass sie a la Machane Yehudah Markt betrieben wird. Etwas schmuddelig und jedes Pizza - Dreieck fuer 10 Shekel (ca. 2 Euro).
Jedoch staunten wir nicht schlecht als der ehemalige Suessigkeitenstand "EREZ" wochenlang umfunktioniert wurde. Alles auf europaeisch getrimmt und in der Agrippas wirkt die Einrichtung der Pizzeria eher Schickimicki.
Ein Kollege laesterte, dass wir hier ja schliesslich nicht in Emek Refaim, dem Kneipenviertel Jerusalems, sind.
Obwohl die Pizzeria noch kein Namensschild traegt und eine Preisliste auch noch nicht gesichtet wurde, wussten meine Kollegen schon alle Einzelheiten. Keiner war da, aber alle wissen Bescheid. Sogar, dass das Betreiberehepaar aus Tel Aviv kommt.

Viel zu teuer, maekelte ein anderer Kollegen. Das Besitzerpaar wuerde mit den Preisen in drei Monaten Konkurs anmelden. 17 Shekel (3,5 Euro) fuer ein Stueck Pizza ? Wir sind hier schliesslich nicht in Tel Aviv.

Falsch. Die Pizzeria laeuft gut an. Nette Einrichtung, sauber, nette Bedienung und fuer die Preise gibt es reichlich Essen. Ausserdem stehen draussen drei kleine Tische mit frischen Blumen. Die Religioesen gehoeren auch schon zur Kundschaft, denn die Pizzeria ist koscher.

Mit ein paar Kollegen werde ich in den naechsten Tagen einmal vorbeischauen. Hoffentlich ueberlebt die Pizzeria, denn sie bringt einen Hauch von neuem Flair in die abgefackelte Agrippas.

Nicht das dies ein einmaliges Ereignis waere. Es scheint, dass sich auf dem Machane Yehudah Markt selbst sehr viel tut. Die engen Marktgaenge zur Agrippas sind neuerding voll mit eleganten Laeden. Und das mitten zwischen Obst, Gemuese, Fisch und alten Pappkartons. Der einzige neue Laden, der etwas schwaechelt ist der Laden mit aethiopischen Spezialitaeten. Ansonsten ist der Machane Yehudah ein Erfolgsgarant.

Das vor einigen Jahren eroeffnete Cafe "Mizrachi" wurde wider Erwarten zu einer Goldgrube. Wer also auf den Machane Yehudah geht, der sollte sich genauer umschauen, denn es gibt eine Menge zu entdecken.
Nahe der Agrippas und nicht allzu weit vom "Mizrachi" gibt es auch ein neues indisches Lokal. Gleich um die Ecke befinden sich zwei neues Cafes.

Der Machane Yehudah veraendert sich zum Positiven. Was fehlt, ist ein Stand, an dem es Heringssemmeln gibt. Aber vielleicht denke ich da dann doch zu deutsch.

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