B"H
Die israel. Tageszeitung MAARIV warnte uns in der vergangenen Woche vor einer katastrophalen Hitzewelle in diesem Sommer. An manchen Tagen werden Temperaturen bis zu sage und schreibe 45 Grad herrschen. Wer die Warnungen nicht ernst nahm, tut es jetzt. Seit gestern herrschen in Jerusalem Temperaturen bis zu 34 Grad. In der Negev schwitzen die Bewohner an diesem Wochenende noch mehr. Auf 43 Grad soll das Thermometer ansteigen.
Das beste ist, man begibt sich an einen Platz, an dem es eine Klimaanlage gibt. Die meisten Jerusalemer Busse sind damit ausgestattet, doch falls einmal nicht, laufe ich lieber.
Heute frueh nahm ich einen Bus mit Klimaanlage und traf auch gleich auf meine Freundin A., die gerade zusammen mit ihrem Mann Aliyah (Einwanderung nach Israel) gemacht hat. Er ist gebuertiger Frankfurter und sie als Suedamerikanerin kam auf Umwegen ueber Israel nach Frankfurt. Beide sind nun hier und wuehlen sich derzeit durch die israelische Buerokratie.
A. beklagte sich bei mir, dass ihr Mann so furchtbar deutsch sei; er wuerde sich auf den Aemtern nicht vordraengeln und allen Leuten den Vortritt lassen. Das mache sie wahnsinnig. Kein Wundern, denn A. lebte zuvor einige Jahre in Israel und kennt die hiesige Mentalitaet. Naja, noch ein paar Monate und ihr Mann wird vielleicht seine Frankfurter Mentalitaet aufgegeben haben.
Strahlender blauer Himmel, Temperaturen ueber 30 Grad und heute ist fuer viele der letzte Arbeitstag in dieser Woche. Die Mehrheit der Israelis arbeitet an den Freitagen nicht und die Ministerien bleiben geschlossen. Fast alle Jerusalemer Bankfilialen haben an Freitagen ebenso geschlossen.
Gestern beendeten 600.000 israelische Schueler das Schuljahr und zogen in die Sommerferien. Die Zeugnisse bekamen die meisten von ihnen noch nicht, denn es gibt wieder Streiterein unter den Lehrern und mir ziemlich unverstaendliche Streiks. Vielleicht kann mir jemand den genauen Grund erklaeren, denn ich steige bei den endlosen Lehrerstreiks nicht mehr durch.
Aber ohne Zeugnis lebt es sich auch ganz gut !!!
Nicht alle Schueler haben seit gestern Sommerferien, denn religioese Schulen haben andere Ferienzeitplaene. Nicht nur das, sondern gibt es den weiteren Unterschied, dass haredi oder nationalreligioese Schulen unterschiedlich lange Ferien haben und weiterhin wird hier in relig. Maedchen - oder Jungenschulen unterschieden.
Wie bekannt, findet am heutigen Spaetnachmittag die Gay Parade statt und viele Polizisten formieren sich schon in der Innenstadt. Den neuesten Zahlen zufolge sollen ca. 8000 Polizisten sowie 1500 zivile Helfer im Einsatz sein, um die Parade zu schuetzen. Vielleicht wird das gar nicht noetig sein, denn die haredische Degel HaThora - Organisation hat die Haredim aufgefordert, auf Randale zu verzichten und lieber daheim fuer Jerusalem zu beten und die Thoralesung dieser Woche zu lernen.
Am Spaetnachmittag unterrichte ich eine Gruppe relig. Kinder und bin somit weit weg von der Innenstadt. Wenn ich spaeter den Bus nach Hause nehme, wird alles schon vorbei sein.
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