Sonntag, 3. Juni 2007

Boykott und Bomben

B"H

Eine israelische Tageszeitung kommt heute zu dem Schluss, dass wir Israelis ja gar keine englischen Produkte mehr benoetigen. Nach dem britischen Akademikerboykott gegen Israel droht auch nun ein Handelsboykott und wir Israelis wollen zurueckschlagen.
Keine Jaguars mehr kaufen und Harry Potter sei eh tot. So what ?

Wer kann sich hier schon einen Jaguar leisten aber Harry Potter, naja, seine Buecher sind bei den hiesigen Kids der Renner. Wie also koennen wir den Briten so richtig schoen schaden ?
Genau, wir boykottieren das Koenigshaus. Wer braucht schon die News von Harry, William und Camilla ? Das ist uns doch egal. Das Problem ist nur, dass unsere Presse eh kaum ueber die Windsor berichtet und wir hier keine Yellow Press wie in England oder Deutschland haben. Wie gross wird der Schaden da nur sein ?


Im SPIEGEL las ich von einer neuen Bucherscheinung. Der Franzose Gilles Rozier schrieb ein Buch ueber ein Busattentat in Jerusalem, in dem er verschiedene Opfer beschreibt. Rozier wohnt nicht in Jerusalem, sondern in Frankreich, und daher scheint ihm das Abkommen israel. Schriftsteller unbekannt zu sein. Diese verkuendeten schon vor Jahren, dass sie keine Buecher ueber Terrorattentate schreiben werden, denn damit sei zuviel Trauer und Leid verbunden. Vielleicht in einigen Jahrzehnten, aber nicht jetzt.


Ein Buch mit ganz anderem Thema ist in Deutschland erschienen. Den Titel habe ich vergessen, doch beschaeftigt sich die Autorin mit ihrer zum Judentum konvertierten Schwester. Letztere ist nationalereligioes geworden, wohnt in einer israel. Siedlung und nun kuendigt die nichtjuedische Schwester ihren Besuch an. Die "Neujuedin" verlangt von der Schwester, sich anstaendig anzuziehen und eine Kopfbedeckung zu tragen.

Hierbei verstehe ich den Sinn ueberhaupt nicht. Wie kann eine Juedin von ihrer nichtjued. Schwester verlangen, eine Kopfbedeckung aufzusetzen ? Anstaendige Kleidung ja, Kopfbedeckung nein, denn zur letzteren ist die nichtjued. Schwester gar nicht verpflichtet.
Wer hat das was missverstanden ? Die relig. Schwester, die vielleicht vollkommen uebertrieben handelte oder die Autorin ? Das wuerde mich interessieren. Oder war es doch nur ich selbst ?

2 Kommentare:

  1. "Kopfbedeckung bei Frauen" ist hier in D zur Zeit ein Reizthema in den Medien. Es kann deshalb gut sein, dass niemand in dem Buch etwas total missverstanden hat, sondern dass die Episode einfach verkaufsfördernd dramatisiert wurde :-(. Gerade neulich ist mir in einer Buchhandlung aufgefallen, wie viele "Erfahrungsberichte" es momentan im Bereich Frauenliteratur gibt, die alle das Stereotyp der kopftuchtragenden, zwangsverheirateten, unterdrückten Muslimin bearbeiten. Das ist ein gutes Geschäft für die Verlage. Ich vermute deshalb, dass es in dem Buch auch um das beliebte Klischee der modernen deutschen Frau im Konflikt mit der religiös-radikalen, kopfbedeckungtragenden Frau im "nicht-westlichen" Kulturkreis geht.

    Anna

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  2. B"H

    @Anna
    Das ist ein sehr guter Gesichtspunkt.
    Ich kann mir naemlich nicht vorstellen, dass eine konvertierte Nationalrelig. ihre dt. Schwester zwingt, die Haare zu bedecken. Selbst dann nicht, wenn sie verheiratet ist. Das ist totaler Quatsch, es sei denn, die nationrelig. Schwester waere voellig durchgeknallt.

    Ich kenne haredische Konvertiten, die soetwas nie von ihren Verwandten verlangten.

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