Samstag, 9. Juni 2012

Und wieder das Afrikanerproblem in Israel

B"H

Währenddessen sich in Tel Aviv ca. 40,000 meist illegale Afrikaner aus dem Sudan sowie Eritrea aufhalten, sind es in Jerusalem lediglich zwischen 800 – 1000 Afrikaner. Neben Tel Aviv haben auch Städte wie Eilat am Roten Meer oder Ashdod am Mittelmeer eine wesentlich höheren Anteil Illegaler als die Hauptstadt.

Die Jerusalemer Lokalpresse nimmt sich so allmählich des Themas an, da es in der Stadt immer mehr zu Beschwerden kommt. Zuerst zogen die Afrikaner in die Umgebung des Machane Yehudah Marktes. Dort schafften sie es, in kurzer Zeit viele Häuser in einen Slum zu verwandeln. Vermietet man an einen Afrikaner, hausen in zwei Tagen zwanzig Mann in einem Zimmer.

In der Agrippas Street am Markt eröffneten in letzter Zeit mindestens drei Afrikanerbars. Im oberem Teil der Straße, am SchukCanyion allein zwei, wo des nachts mittlerweile Randale herrscht, wenn die Afrikaner sich besoffen untereinander bekriegen. Im unteren Teil, nahe der King George, wird nicht weniger gegröhlt.

Seit vielen Jahren leben äthiopische Juden im Land, die sich mehr oder weniger innerhalb ihrer eigenen Gemeinden etablierten. Richtig integriert in die israelische Gesellschaft sind viele von ihnen bis heute nicht. Viele Äthiopier halten an der alten Kultur fest und richtig auf Bildung aus sind auch nur die Wenigsten. Wenn wir heute Äthiopier sehen, dann meist beim Putzen von Büros oder Hotelzimmern, wie, z.B. im Jerusalemer AVRAHAM HOSTEL.

Israelis unterscheiden in der Regel nicht zwischen den äthiopischen Juden und anderen Afrikanern, obwohl die Sudanesen anders aussehen als die Afrikaner aus Eritrea. Allgemein hat es die Gesellschaft mächtig satt, sich mit dem Afrikanerproblem auseinanderzusetzen. In Tel Aviv stimmt es, dass viele illegale Afrikaner Einheimischen die Jobs wegnehmen und ich hatte in der Vergangenheit mehrfach darüber berichtet. Bis vor zwei drei Jahren existierten gerade in Tel Aviv zahlreiche Tagelöhnerjobs, die es den neu Hinzugezogenen ermöglichten, langsam eine Existenz auszubauen. Zog ein Israeli neu in die Stadt, dann richtete er sich kurzfristig in einem der Hostels ein. Schnell fanden sich Gelegenheitsjobs, mit denen man sich über Wasser halten konnte, bis Wohnung und fester Job gefunden waren. So ging das jahrelang bis die Afrikaner kamen und als Tellerwäscher oder Restauranthilfen fungieren. Billiger als jeder Israeli, denn sie sind sozial nicht abgesichert. Wer heute schnell jemanden braucht, sei es zum Wohnungsanstrich oder Umzugshelfer, der sucht sich einen Afrikaner von der Straße.

In Jerusalem hat das Problem längst noch nicht so um sich gegriffen und Jobs sind hier eh schwerer zu finden als an der Küste. Noch dazu sind die Jerusalemer weniger liberal und lassen sich allmorgentlich nicht von Hunderten auf dem Fahrrad radelnden Afrikanern halb über den Haufen fahren, wie das in der Allenby bzw. Ben Yehudah Street in Tel Aviv der Fall ist. Jeden morgen rasen dort Hunderte Afrikaner auf ihren Fahrrädern zur Arbeit Richtung Tel Aviv – Nord. Radwege gibt es nicht und so werden die Fussgänger nicht selten mit hohem Tempo angerempelt.

Während die Afrikaner in Tel Aviv in Ghettos leben, sind sie in Jerusalem über die Stadtteile Machane Yehudah oder Jaffa Road verteilt. Aktuell sollen sie auch Katamonim Chet für sich entdeckt haben. Eine Gegend mit gravierenden sozialen Problemen und das kann nur zu weiterem Ärger führen. Im untersten Teil von Katamonim leben sozial schwache und Junkies. Viele Russen und auch Äthiopier. Wenn jetzt die Sudanesen und Eritrea anrollen, dann verheisst das nichts Gutes in der Nachbarschaft. Niemand ist in Israel dermassen gegen Schwarze eingestellt wie Russen.

Um es einmal auf einen allgemeinen Nenner zu bringen: Aus dem Ausland kann man viel zum israelischen Afrikanerproblem kritisieren, doch darf niemand vergessen, dass Israel nicht Europa ist. Unser kleines Land ist mit Neueinwanderern und dem Palaestinenserproblem voll ausgelastet und kann nicht noch mit Abertausenden Afrikanern fertigwerden. Es reicht schon, dass die Regierung jetzt beginnt, Afrikaner aus dem Süden des Sudan abzuschieben. Wer sich freiwillig zur Abschiebung meldet, erhält 1000 Euro Cash ! Wer dagegen von der Polizei aufgegriffen wird, der bekommt kein Cash. 

1000 Euro ? Welches andere Land zahlt abschiebewilligen Afrikanern so viel Geld ? Und das von unseren Steuern ? Bleibt nur zu hoffen, dass die Leute aus dem Süden des Sudan danach nicht erneut in Tel Aviv auf der Matte stehen.

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